Die Überschrift im Interview passt überhaupt nicht zum leeren Gesichtsausdruck von Herrn Braun. Der CEO guckt als habe er "fertig". Ich denke, dass er sich mit dem Interview keinen Gefallen getan hat, denn es hat wieder reichlich Interpretationsspielraum geschaffen.
Hier die Kernaussagen:
"Aus unserer Sicht haben die Kursschwankungen unserer Aktie in den vergangenen Tagen keinen fundamentalen Grund."
FAZ: Was wäre ein fundamentaler Grund?
"Das wären eine Gewinnwarnung oder eine Anpassung unserer Jahresziele. Das müssen unsere Anleger aber nicht befürchten. Unser operatives Geschäft ist von diesen Entwicklungen nicht betroffen. Es läuft weiterhin sehr stark."
"Es wurde der Eindruck erweckt, es gäbe hier einen großen Bilanzskandal. In Wahrheit geht es um einen potentiellen Umsatzschaden von 6,9 Millionen Euro. Wir müssen untersuchen, ob die Darstellung in den Artikeln stark übertrieben war."
Was Braun sagen will:
Wir haben intern gesucht, aber nichts gefunden. Letztlich reden wir über potentiell 6 Mio Umsatz, die verloren gingen, also was soll's ? Außerdem war das in der Vergangenheit. Das heutige Geschäft läuft bombig. Der Kursabsturz war übertrieben, denn eine Gewinnwarnung oder Anpassung der Jahresziele wird es deshalb nicht geben, dafür ist der Betrag zu gering. Die Zeitung hat das nur aufgebauscht.
Ich befürchte, dass er am Ende zugeben muss, dass es doch einen Fehlbetrag gegeben hat, auch wenn dieser bilanziell ein Sturm im Wasserglas war. Viel entscheidender wäre aber der Vertrauensverlust.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass Herr Braun das ganze Thema völlig unterschätzt ("NON-EVENT")
Letztlich könnte es seinen Job kosten.