Gold & Gesellschaft: Der europäische Verzweifelungsfond
Die Zeitbombe beim Euro tickt: Anstatt eine florierende Gemeinschaft der europäischen Staaten mit einem Binnenmarkt so groß wie in den Vereinigten Staaten zu schaffen, hat man ein Paradies für Faule und Lahme geschaffen – Hartz IV für die europäischen Südstaaten.
Und wie wir das vom Sozialstaat her kennen, wird die Zahl und das Anspruchsdenken der hungrigen Mäuler immer größer. Die zahlenden Völker merken dabei überhaupt nicht, wie ihnen systematisch das Fell über die Ohren gezogen wird. Sei es über die Anhäufung innereuropäischer Schulden bei den Notenbanken der Überschuss-Länder oder in den Alters- und Vorsorgeprodukten der verbliebenen Produktiven, die mit Staatsanleihen der PIIGS-Staaten kontaminiert sind.
Anstatt mit dem Euro eine Seilschaft zu schaffen, bei der man zusammen unter gleich hohem Aufwand aufsteigt und sich gegenseitig absichert, ähnelt die Staaten-Gruppe eher einer aufgebauten Domino-Kette. Dabei können selbst die kleinsten Elemente die Kette zum Umfallen bringen und auch die großen Staaten mitreißen.
Mit der Gründung unseres derzeitigen Währungssystems nach dem Zweiten Weltkrieg wurde für in Not geratene Staaten der Internationale Währungsfond (IWF) geschaffen. Im Prinzip funktioniert der IWF wie ein Feuerwehrfond, welcher in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Staaten Überbrückungs-Kredite gibt, damit diese zahlungsfähig bleiben. Denn in einer sich die letzten Jahre und Jahrzehnte globalisierenden Welt sind Staaten von bestimmten Vorprodukten wie Rohstoffen und Lebensmitteln abhängig. Können die Staaten diese wegen Zahlungsunfähigkeit nicht mehr beschaffen, dann bricht gegebenenfalls die Industrie und die Landwirtschaft zusammen und es kommt zu Hungersnöten.
In den IWF haben die großen Industrienationen einen Teil ihrer Devisenreserven in Form von Gold oder ihren konvertierbaren Währungen eingelegt. Die Summe dieser Einlagen bildet einen Fond, aus dem Kredite an die betroffenen Staaten vergeben werden können.
Dieser Fond hatte aber immer nur das Ziel, das betroffene Land aus einer temporären Notlage zu retten. Der IWF stellte deshalb harte Auflagen, den Konsum (zu Lasten fremder Länder) stark zu reduzieren; das heißt Importe runter und Exporte rauf. Mit dem sich dann entwickelnden Export-Überschuss kann das Land seine Kredite an den IWF zurückzahlen.
Das gefällt natürlich keiner Regierung. Denn Importe zu reduzieren heißt, Lebensstandard aufzugeben. Und Exporte rauf heißt mehr und härter zu arbeiten. Das kann Demonstrationen oder Unruhen hervorrufen. Aber die Alternative dazu war, dass es überhaupt keine Importe mehr gab. So waren die Vertreter des IWF immer in einer starken Verhandlungsposition.
Natürlich gefällt dies den weltweit operierenden Gutmenschen nicht, die in jedem erreichten Lebensstandard eine nicht mehr verhandelbare Errungenschaft sahen. Deshalb wurde der IWF vielfach auch als Ausbeuterfond beschimpft.
Wenn die EU-Mitgliedsländer nun ein ähnliches Instrument aufbauen wollen wie der IWF, dann muss man berücksichtigen, dass Deutschland, Frankreich, Holland und andere Länder schon eine große Menge an ihren Devisenreserven dem IWF zur Verfügung gestellt haben. Man müsste also zusätzliches Geld in einen solchen europäischen Fond einschießen.
Der zweite Punkt ist, dass dieser Fond dem betroffenen Land in ähnlich strenger Auslegung wie beim IWF nur dann helfen könnte, wenn die Importe kräftig abgesenkt und die Exporte gesteigert würden. Denn das Ziel ist ja, Exportüberschüsse zu erwirtschaften, um das geliehene Geld zurückzahlen zu können.
Es ist aber ausdrücklich nicht das Ziel eines solchen Fonds, eine soziale Errungenschaft wie einen frühen Renteneintritt mit hohen Zahlungen oder einer großen Zahl von Staatsbediensteten zu erhalten.
Aber genau das scheint die Intention des europäischen Rettungsfonds zu sein, wenn man zwischen den Zeilen der Politiker-Verlautbarungen lesen kann. Das macht aber aus einem solchen Fond ein Fass ohne Boden – weil das Geld schnell vergeben sein wird und die Einzahler immer größere Beträge werden nachschießen müssen.
Dieser europäische Fond wäre also die Fortsetzung der Alimentierung des Lebensstandards der Südstaaten zu Lasten der Überschüsse produzierenden Staaten im Norden. Kein Rettungsfond also, sondern eine weitere Gelddistributions-Maschine. Die derzeitige Situation würde sich also für die Spareinlagen der Deutschen und Franzosen nicht verbessern, sondern zunehmens verschlechtern. Weil frisches (gutes) Geld zur Stabilisierung des alten (schlechten) Geld verwendet würde.
Im Prinzip ist dieser Fond also nichts anderers als ein Bailout durch weitere Geldzahlungen an Griechenland oder die anderen PIIGS. Insbesondere Angela Merkel muss ihren Bürgern erklären, warum Kindergärten und Schwimmbäder geschlossen werden müssen und der deutsche Rentner mit weit weniger als 50 Prozent seines letzten Einkommens erst mit 67 in Rente gehen darf, während in anderen Ländern mit unseren Geldern deren soziale Errungenschaften verteidigt werden.
Es gibt dafür keine Erklärung – deshalb ist dieser Fond eine weitere Verzweifelungstat von Merkel & Co, um die schon längst gestorbene europäische Elitenidee aufrecht zu erhalten. Diese neue Initiative ist genauso wie ein direkter Bailout gegen das Interesse des deutschen Volkes gerichtet. Sie wird deshalb genauso wie ein versteckter oder offener Bailout das Ende dieser unseligen Bundeskanzlerin einläuten.
Da kann die bankenfinanzierte Systempresse nebst ihren angeblichen Wirtschaftswissenschaftlern auch noch soviel Pseudo-Argumente anbringen, wie sie wollen.
Der europäische Rettungsfond ist und bleibt nichts anderes als ein europäischer Verzweifelungsfond.
Aktuelle Entwicklung an den Gold-Märkten
Der heutige Tag verlief aus Sicht des Goldes eigentlich relativ positiv. Bis zu dem Zeitpunkt, als die New Yorker COMEX ihre Pforten eröffnete. Dann drehte Gold das erste Mal am heutigen Tag in den negativen Bereich.
Der A.M. Fix kam heute mit $1.124,50 (EUR 827,63) zwar nicht so stark zustande, wie die Entwicklung im asiatischen Markt es erahnen ließ. Aber Gold war noch wenige Dollar im Plus.
Zum Nachmittag drehte sich dann die Situation – aber noch relativ langsam. Zum P.M. Fix mit $1.120,50 (EUR 822,69) stand Gold nun bereits wenige Dollar im Minus. Innerhalb einer Stunde konnte sich Gold dann um fast sieben Dollar befestigen, bevor dann plötzlich der Preis innerhalb einer Stunde um $25 absackte.
Ein Blick auf die diversen Devisenkurse – negativ. Der Euro war gegen den US-Dollar sogar noch stabil. Ein Blick auf andere Rohstoffe wie Öl – negativ. Öl konnte einen halben Dollar zulegen. Auch Platin stieg trotz eines kräftigen Rücksetzers um dieselbe Zeit im Tagesverlauf auch noch leicht an.
Nur der kleine Bruder von Gold, das Silber wurde wieder einmal stärker in Mitleidenschaft gezogen als das Gold selbst.
Der Grund ist wohl in der heutigen Versteigerung der 10-jährigen Treasury Notes zu suchen. Diese stellen für die gesamte Finanzwirtschaft den Benchmark dar, zu dem Zinsen für langfristige Darlehen und Investitionen berechnet werden. Ein schlechter Versteigerungserlös bedeutet einen niedrigen Kurs für diese Anleihen und demnach eine hohe Realverzinsung.
Da alle anderen Rohstoffe stabil blieben oder sogar im Preis stiegen und die Aktienmärkte zumindest stabil blieben, kann es sich bei dem heutigen Einbruch bei Gold nur um eine gezielte Preisdrückung von JP Morgan, HSBC, Deutsche Bank & Co gehandelt haben. Die Furcht der Vertreter des Papiergeldes vor Gold scheint doch größer zu sein, als was uns manche weismachen wollen.
Gold beendete den Handel an der COMEX mit $1.107,80 um $14 niedriger als gestern. Wir haben zwar schon weit intensivere Drückungen des Gold-Kartells gesehen. Aber die heutige war effektiv, denn sie wurde selbst bei einem sinkenden Dollar-Kurs durchgeführt. Insoweit erwischte es Gold in Euro gesehen noch stärker.
Der USDX reduzierte sich heute um 0,1 Punkte auf 80,4. Und die Renditen der 10-jährigen Treasury Notes verharrten erneut bei 3,7 Prozent.
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