In den letzten Tagen erreichten mich zwei Emails, die jeweils ein gewisses Datum und prognostizierte Geschehnisse beinhalteten. Die Astrologin Christiane Durer hatte für den 14. Dezember zwischen 16 und 19 Uhr ein ganz, ganz grosses Unglück vorausgesagt. Und Rumpelstilz publizierte ein anonymes Email, in dem eine Währungsreform von Euro und US-Dollar am 10. Jänner plötzlich und unerwartet sein solle. (astro-seiten.de & politikglobal.net)
Nun ja, den 14. Dezember haben wir ohne ganz, ganz grosses Unglück hinter uns gebracht, der 10. Jänner liegt noch vor uns. Es ist sehr gefährlich, solche detaillierten Prognosen zu veröffentlichen. Denn viele Menschen nehmen das für bare Münze, das heisst, sie erwarten, das dies Vorausgesagte eintrifft. Je schwerer und katastrophaler diese Voraussagen sind, desto schneller verbreiten sie sich und werden auch geglaubt.
Ok, Frau Durer hat sich geirrt, auch wenn die Sterne etwas anderes sagen (sofern diese überhaupt etwas zu sagen haben!). Auch Rumpelstilz kann davon ausgehen, dass am 10. Jänner keine Währungsreform stattfinden wird. Warum nicht?
Dass die Überschuldungen vieler Staaten heute nur mehr mittels Hyperinflation oder Währungsreform in den Griff zu bekommen sind und die Staaten sich dadurch halbwegs entschulden könnten, bezweifelt heute niemand mehr ernsthaft. Die Wahrscheinlichkeit einer Währungsreform in naher Zukunft ist sehr hoch. Doch solange das System, egal wie, aber Hauptsache noch, funktioniert, ist die Gefahr relativ gering. Obwohl, vom rechtlich-wirtschaftlichen Standpunkt müsste von vielen Staaten schon Konkurs angemeldet werden, auch von Staaten im Euroraum.
Wenn eine Währungsreform ante portas steht, werden einige untrügliche Vorzeichen sichtbar. Dass diese Vorzeichen bald kommen werden, steht ausser Frage. Das sind zum Beispiel:
Ein kurzfristiger, schwerer Werteverfall bei der oder den Währungen. In diesem Fall wohl einige der Leitwährungen wie US-Dollar, Euro, Pfund und Yen. Schwankungen gibt es, die bewegen sich aber noch im Rahmen des Ertragbaren.
Massenentlassungen und Insolvenzen steigen rasant an, die Produktivität sinkt ebenso rasant und die Steuereinnahmen brechen dramatisch ein. Wir erleben zwar seit rund einem Jahr eine steigende Arbeitslosigkeit und zunehmende Insolvenzen, aber auch noch in einem ertragbaren Rahmen.
Ziemlich dramatisch wird es, wenn Vermögenswerte und Sicherheiten, wie Sparbücher, versicherungen und Renten, plötzlich massiv einbrechen.
Und ein weiteres Vorzeichen (kann) die Flucht aus der bedrohten Währung sein. Denn viele Grossinvestoren haben höchstwahrscheinlich entsprechendes Insiderwissen oder bekommen entsprechende Tipps.
Noch sind diese Vorzeichen nur ansatzweise sichtbar, deshalb ist die Gefahr einer bevorstehenden Währungsreform Mitte Jänner zwar latent, aber nicht sehr wahrscheinlich! Es empfiehlt sich aber, den Markt permanent zu beobachten und auf diese Vorzeichen zu achten! Das Gefährliche daran ist, dass sich einige dieser Vorzeichen erst kurz vorher offenbaren, vielleicht nur einige Tage vorher.
Natürlich wäre es besser, so schnell als nur möglich eine Exitstrategie zu entwerfen und auch durchzuführen. Egal wie diese auch aussieht, eine Währungsreform (und kein Reförmchen) impliziert diese allemal. Es gibt keinen anderen Weg, die exorbitante Überschuldung langfristig abzubauen. Und genau darin liegt der "Hund begraben". Eine Währungsreform ist politisch nur schwer durchzubringen, wenn nicht das System in höherem Grade als jetzt eben gefährdet ist. Denn eine gewaltige Vermögensvernichtung ist eine Währungsreform in jedem Fall!
Und Europa wie auch Amerika ist kein zentralisiertes, verstaatlichtes Nordkorea, wo durch eine Währungsreform "nur" die Schattenwirtschaft und das private Vermögen weitgehend vernichtet werden muss. Die Bonzen haben dort kaum Schaden genommen, die Bevölkerung sehr wohl. Doch Nordkorea ist eine Diktatur und Europa wie auch die USA "nur" eine totalitäre Demokratie. Noch, und die Betonung liegt auf noch, trauen sich Brüssel und Washington nicht, diesen Schritt wie Nordkorea durchzuführen...............................................
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