zu Merkel, Obama und Putin:
Es würde mich interessieren, wie Frau Merkel wirklich zu Obama und Putin steht. Ich gehe mal davon aus, daß sie sich mit Putin direkt in Deutsch oder Russisch unterhält, mit Obama durch ein oder zwei zuverlässige Dolmetscher, jeweils einer von der eigenen Seite gestellt, damit es keine Mißverständnisse oder Verdrehungen gibt.
Auf amerikanischer Seite ein Obama, der es gegen die Widrigkeit seiner Hautfarbe schaffte an das höchste Amt in Amerika zu gelangen und in dieser Hinsicht Angela, einer Frau aus dem Osten, die das ebenfalls schaffte, nicht nachsteht. Hier müßte unterschwellig ein bindendes Verhältnis zueinander da sein. Birds of the same feather.
Auf russischer Seite ein Putin, der sich genau wie Angela als Kohls Faktotum, als Jelzins Faktotum nach oben gedient hat, immer mit einer Maske der Demut und als williger Sachwalter, bis er sich dann, genau wie die Frau, als außergewöhnlicher Politiker erwies, dem Vorgänger haushoch überlegen.
Obama, der charismatische, telegene Showman, der ohne Teleprompter eher aufgeschmissen wäre und bei Gesprächen mit Merkel unter vier Augen (wenn man die Dolmetscher abrechnet) auf seinen eigenen Grips angewiesen ist. Kann er außer medienwirksam eine große Show abzuziehen auch mehr? Ich weiß es nicht aber ich habe die Vermutung, daß da nicht viel Eigenes dabei ist. Er folgt eher einem Skript, der ihm von anderen vorgezeichnet ist und das kommt dann nicht als originär, autark über und muß von der Frau als unbefriedigend wahrgenommen werden. Als vertane Zeit mit unnützem Geschwafel bei dem nichts herauskommt, als politisch korrekter amerikanischer smalltalk.
Anders wohl mit Putin, wo man wirklich unter vier Augen reden kann ohne Zeugen und wo dann vielleicht auch Dinge ausgesprochen werden, persönliche, private Überzeugungen die in den NSA überwachten Telefonaten nicht gesagt werden können. Wo Putin dann wirklich seinen Träumen und Wünschen für eine echte Demokratie in Rußland in ferner Zukunft freien Ausdruck läßt und die Frau einer gewissen Bewunderung für, wenn nicht gerade Lenin dann vielleicht Trotzki, Ausruck verleiht und erstaunt erfährt, daß auch Putin ein verkappter Trotzkiist ist >;-)
Solche Gespräche, ob nun ihrer Sache dienlich oder nicht, müssen von der Frau als mehr befriedigend aufgefaßt werden. Befriedigend in dem Sinne, daß ein echter Gedankenaustausch und Ausleuchtung der Positionen erfolgen konnte. Beide haben ihre eigene Meinung, die ihnen nicht vorgeschrieben ist und die können sie austauschen. Was sie öffentlich übereinander sagen („Putin lebt in seiner eigenen Welt“ in Amerika übersetzt als "Putin is off his rocker") ist dann etwas ganz anderes und wird von Beiden als „für die Galerie“ gesagt abgehakt, was ihr persönliches vielleicht sogar gutes Verhältnis nicht belastet.
Stelle ich mir hier so vor. Vielleicht können die sowohl bezahlten als auch unbezahlten Vertreter beider Seiten sich hier dazu äußern. Es ist Karfreitag und man kann nicht hämmern oder den Rasen mähen rund ums Haus. Man hat Muße.
Komm lieber Dow und mache die Aktien wi..ie..der grün ;-)