Erstellt am Montag, 24. Februar 2014 13:40
Geschrieben von Peter
Für viele Menschen ist der Staat nichts anderes mehr, als ein Konstrukt, in dem sie ohne die geringste Chance auf Flucht gefangen sind. Seine Unfähigkeit nachhaltig und ökologisch zu wirtschaften und seine Weigerung, ein den Menschen dienliches monetäres System auch nur anzudenken, erzwingt stetiges Wachstum und ständig steigende Tributzahlungen in Form von Steuern. Seine Bürger verpfändend schraubt sich der Staat bedenken- und gewissenlos in eine tödliche Schuldenspirale.
Mit leeren Versprechungen gelingt es dem Staat, seine Macht zu behalten und auszubauen. Die Lüge, zum Wohle aller zu handeln, vertuscht die Tatsache, dass er im Interesse derer handelt, die seinen Schergen ein sorgloses Dasein gewähren werden. Er fasst Beschlüsse zum Schaden seiner ungefragten Bürger und führt sogar Krieg im Namen derselben.
Aufmüpfigkeit seiner Bürger bekämpft er präventiv durch Gesetze, durch Staatsmacht.
Doch ist der Staat nicht „wir alle“? Nein, längst nicht mehr. Der Staat ist zu einem Konstrukt mutiert, dessen Struktur aus realitätsfernen Politikern, die ihr Wissen maßlos überschätzen und ihr Gewissen verkauft haben, zusammengeschweißt ist. Er stellt sich über die Bürger und notfalls auch über Gesetze. Er regiert hemmungslos im Interesse des eigenen Machterhalts. Er ist es, der selbständiges Denken und Handeln und Kreativität mit immer mehr Erfolg zu unterdrücken versucht.
Der Staat hat den Kontakt zu seinen Bürger abgebrochen.
Doch warum kann dieser Staat, der nicht zum Wohle seiner Bürger handelt, unangefochten weiter existieren? Es hat seine Bürger abhängig gemacht. Es nahm ihnen ihre Selbstverantwortung, die sie aus Bequemlichkeit gerne abgaben. In Abhängigkeit geraten und mit der Angst lebend, den vermeintlichen Schutz des Staats zu verlieren, sind Bürger zu obrigkeitshörigen Untertanen geworden.
Der sich vom Bürger abgekoppelte Staat selbst wurde zu einem Moloch, der die Leistungen seiner Bürger zum Ausbau und zur Festigung seiner Macht missbraucht.
Und nun? Den Staat bekämpfen, ihn abschaffen? Das wäre keine Lösung. Noch ist der Mensch nicht soweit, um auf eine große Gemeinschaft verzichten zu können. Noch mangelt es den meisten an Selbstvertrauen und an Vertrauen in andere. Noch sind noch längst nicht alle Menschen dazu bereit, sich an Regeln zu halten, Regeln, deren Einhaltung Grundvoraussetzung für ein selbstbestimmtes Dasein jedes Einzelnen ist. Und noch sind die Menschen nicht dazu bereit, für eine gerechte Verteilung und nachhaltige Nutzung der Ressourcen dieser Welt bedingungslos einzutreten.
Also alles so hinnehmen wie es ist? Keinesfalls! Es ist an der Zeit, den aufgeblähten Moloch Staat in die Schranken zu weisen. Es ist an der Zeit, dass Bürger erkennen, dass es nicht ihre Bestimmung ist, regiert zu werden. Es ist an der Zeit, dass Bürger ihre Rolle als Souverän des Staates wahrnehmen. Es ist an der Zeit, die bequeme Ära von Brot und Spielen zu beenden und Verantwortung für eine lebenswerte Zukunft mitzutragen.
Es bleibt nicht mehr viel Zeit für Veränderungen, denn wenn die letzten sozialen Bindungen der Menschen untereinander zerstört sind, Totalüberwachung akzeptiert wird und die Staatsmacht in nicht demokratisch legitimierte Hände gelangt ist, dann werden Veränderungen unmöglich sein.
Staat, Souverän, Brot und Spiele