quelle: von stevSusman aus W.O....
"Ich sehe schon...., hier befinden sich wieder einige Leute dermassen auf dem Holzweg, dass ich nun auch mal was dazu sagen muss.
Beginnen wir mal mit der Insidertrading Geschichte.
Sind sie schuldig oder nicht? Ich weiss ja nicht, was manche Leute hier erwartet haben. Dass das EC eindeutige Beweise dem Court hinlegt und es anschliessend zu einer regelrechten Schlachtung der Hedgies im Gerichtsaal kommen wird? Nene. So einfach machten uns die Hedgefonds das auch nicht. Im Gegenteil. Sie haben sich sogar besser verteidigt, als ich erwartet habe. Die können uns aber erzählen was sie wollen. Von mir aus können sie die ganze Bunde mit Schalldämpfer sanieren und isolieren, Millionen $$$ ausgeben für Umbauten, die Telefonate 100 Meter entfernt führen und die Trading-Wall 100km hoch erbauen....
doch das alles ändert nichts daran, dass die Hedgies
einen massiven Informations-Vorsprung hatten, und das während des gesamten (!!!) Chapter11 Verfahrens!
Und genau das ist der Punkt!
Die Hedgefonds konnten die Verhandlungen peinlichst genau beobachten, wurden vom Debtors immer wieder mit Informationen versorgt und kannten die Forderungen von JPMC genau! Aber dem nicht genug, es wird ja noch besser: im Winter 2009 haben, Appaloosa und Centerbridge direkte Verhandlungen mit JPMC geführt!
Ihr könnt mir erzählen was ihr wollt. Da nützen auch die ganzen Conf.-Agreements nichts. Auch wenn diese Informationen nach der Conf-Phase wieder public gemacht wurde, hatten die Hedgefonds einen besseren Einblick in die Verhandlungen zwischen WMI und JPM.
Das Paradebeispiel ist doch das 4 Mrd.-Konto. JP Morgan hatte öffentlich immer wieder diesen Claim erhoben bzw. für sich beansprucht, dass diese Gelder ihnen zustehen. Dass die Morgans aber schon sehr früh ganz zu Beginn der Verhandlungen, dazu bereit gewesen waren, dieses Konto WMI zu überlassen (unter gewissen Bedingungen) drang nie nach aussen zu uns! Wir tappten völlig im Dunkeln. Die Hedgefonds wiederum wussten seither, dass das Estate mind. $ 4 Mrd. erhalten wird! Dadurch konnte man sich natürlich gleich mal ein paar Notes günstig reinziehen und mit ihren internen Wasserfall-Analysen rumspielen.
Doch so einfach machten's Kosturos und Rosen den Hedgies auch nicht. Man bekam nicht immer die gewünschten Infos. Doch das war für die Hedgefonds das kleinste Problem. Um wieder auf den neusten Stand der Verhandlungen zu kommen, haben sie bequem mal wieder so ein lächerliches 'Conf-Agreement unterzeichnet (Nov.09) um wieder mit den neusten Infos versorgt zu werden. Brav + vorbildlich wie die Hedgies waren, wurden in dieser Zeit auch keine Trades gemacht. Erst danach wurde wieder gehandelt. Doch was ändert sich dabei? Nichts! Denn WIR, die dummen + ahnungslosen Kleinanleger konnten nie abschätzen wie der Stand der Dinge war. Man wusste ja nicht mal, dass Gespräche stattgefunden haben. Wurde jemals ein Term-Sheet von JPMC zu dieser Zeit in einem MoR angehängt? Wurden wir jemals informiert über die Verhandlungen? Wurden wir jemals informiert inwiefern JPM dazu bereit war uns Assets xy zu überlassen? Nein. Das EC untermauert das Ganze auch schön in ihrer Objection, auf Seite 25. (49):
The evidence will show that the Debtors entered into a special confidential relationship of trust wit the Settlement Note Holders by providing them with confidential information, both during restriced and non-restricted periods. This is clear during the restricted periods. Even during the non-restricted periods, the evidence will show that the Settlement Note Holders, and their counsel, received information that was not shared with other creditors or the public..."
Das alleine wird genügen um die Hedgefonds zu überführen! Es ist zwar nicht das klassische Insider-Trading wie wirs von Hollywood kennen und erhofft haben...... doch, es bleibt dabei:
es IST InsiderTrading!
IMHO ist das alles aber gar nicht so wichtig, denn Susman verfolgt ganz andere Ziele, als 4 Hedgefonds auseinanderzunehmen. Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, weshalb das EC das Settlement mit den Hedgies letztendlich aus eigener Entscheidung nicht eingegangen ist? Das EC war doch nie interessiert an WMMRC. Durch die angeblichen Settlement-Verhandlungen mit den Hedgies und WMI konnten sie so zusätzlich Bewertungs-Material sichern von WMI + Blackstone. Als Equity hat man halt nicht das Privileg Conf-Agreements mit dem Schuldner eingehen zu können um so an wichtige Infos zu gelangen. Was aber nicht heisst, dass es unmöglich ist an diese Infos zu kommen. Man muss sich nur kooperativ zeigen und schon kriegt man in 'Settlement-Verhandlungen' die Infos. Doch das hat alles nix mit dem IT zu tun.
Das ganze Theater um die Hedgies und die IT-Untersuchung waren nichts mehr als Mittel zum Zweck.
Wozu?
S. 17, EC Objection, D 35
Process Of Negotiating The GSA Was Dominated By The Four Settlement Note Holders.
The evidence at trial will show that the Global Settlement and key provisions of the Plan were largely drafted for the benefit of the Settlement Note Holders.
Der Beweis wird an der Gerichtsverhandlung (= Conf.-Hearing) erfolgen. Ich glaube darüber müssen wir nicht mehr diskutieren. Das EC hat dem Gericht klar aufgezeigt, dass die Verhandlungen zum einen klar von den Hedgies beeinflusst wurden und die sogar separat mit JPMC verhandelt haben!
Doch was hat das nun mit dem IT zu tun?
Richtig. Gar nichts. Darum geht's auch nicht. Durch die IT-Untersuchung war nun der Weg frei für SG, das genehmigte GSA anzugreifen. Mit diesem 'Umweg' über IT war es möglich die ganze Entstehung dieses GSA zu beleuchten!!! Nicht das Resultat des GSA ist massgebend, sondern die Entstehung. Walrath kann sich die Rechtfertigung der umstrittenen Assets in ihrer Opinion nun schenken. Das alles hat nun nichts mehr zur Sache. Das Abschätzen ihrer 'fachmännischen' Litigation-Kenntnisse kann sie sich von nun an sparen. Das EC hat es durch die IT-Untersuchung geschafft, dem Court vorzuzeigen, dass hier alles andere als 'good faith' zum GSA führte!
Die ganzen Valuations zu WMI-Reorg usw. interessieren mich übrigens überhaupt nicht. Was zählt ist das GSA. Und mit dem letzten Punkt S.47 POR Objection EC:
VIII. The Plan Is Not Fair And Reasonable
Bringt das EC nochmals die ANICO Story und zitiert Mary's GSA-Rechtfertigung vom Januar. Wir haben hier eines der klassischen Gründe vorliegen, welche zu einer Reconsideration der damaligen Entscheidung (GSA-Approval) führen wird:
N E W F A C T S !!!
Nun kommen die Basher und werden sagen: 'Das ist nur ein Argument für das GSA. Ihr müsst das GSA als Ganzes betrachten."
Blabla... das haben sie sich von den Debtors und JPMC abgeguckt. Es geht bei dieser ANICO-Entscheidung schliesslich nicht um irgendwelche banale, unterbewertete VISA Shares oder ähnliches. Es geht hier um einen verdammt grossen Brocken.......
Claims..... worth BILLIONS of DOLLARS !
Und höchstwahrscheinlich um so ziemlich die Gefährlichsten Claims die in diesem Konkursfall überhaupt rumschlummern. Die Rede ist von nichts geringerem als den:
BUSINESS TORT CLAIMS
$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$
Diese Klagen fürchten JPMC wie der Teufel das Weihwasser! Denn diese Angelegenheit könnte JPMC wahrlich das Genick brechen!!! Und wenn sich beim ANICO Verfahren rausstellt, dass JPMC mit unfairen Mittel die WMB unter den Nagel gerissen hat, so wird diese Entscheidung drüben am DC, sehrwohl auch Einfluss auf uns haben. Die Business Tort Claims können dann gegen JPMC eingeklagt werden. Ihr glaubt es nicht? Dann verweise ich auf S. 48 der PoR-Objection (EC):
This undermines the principal argument made by JPMC and FDIC in support of the minimal recovery (if any) awarded for the business tort claims. It also undermines the first grounded cited in this Court's Opinion for devaluing the business tort claims. Regarding the second ground cited in the Opinion, there are two possibilities: if the Debtors was solvent, the business tort claims remain strong: if the Debtors was insolvent, the Debtor has strong fraudulent conveyance claims worth billions of dollars. In either event, it is now clear that the Debtors has substantial claims for billions of dollars that it is giving up for next to nothing in this Plan.
Der Debtors verzichtete ja sogar darauf diese Klagen erst mals zu bewerten, bevor er in diese als enormes Druck(!!!)-Mittel gegen JPMC verwenden konnte!!
Amazingly, moreover, the debtors put on no evidence for the value of these claims.
Abgesehen davon, dass JPMC im Falle einer erfolgreichen Business T-C Klage dann wohl freiwilig die BOLI/COLI, TaxRefunds und der ganze Kleinkram rausrückt und uns hinterher schiesst, würde das WMI-Estate mit diesen Klagen ein Vielfaches vom jetzigen $ 7 Mrd. Settlement einholenl können. Nur müssten sich die gierigen Creditors noch ein wenig Gedulden, bis sie ihr Geld sehen können. Doch in Anbetracht der Höhe dieser Gelder wäre die Contract-Rate zum einen ein attraktiver Zins für die Hedgefonds und würde ohne Problem vom Estate bezahlt werden können. Wenn dieser Plan durchgeht, verliert WMI mit der abgabe der Releases sämtliche Möglichkeiten diese Claims bei JPMC einzufordern!!!
Aber gut......... das alles ist noch Zukunfts-Musik. Ich will damit nur aufzeigen, wie wichtig die ANICO wirklich ist und es so einfach, wie es die Basher hier erzählen, nicht sein wird diesen 'Neuen Fakt' vom Tisch zu haben!
Hier ist noch lange nicht das letzte Wort gesprochen.
steveSusman