WalMart

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WalMart bammie
bammie:

Wal-Mart attackiert seine Kritiker

 
14.01.05 21:20
#76
Wenige Unternehmen gerieten jüngst derart in die Kritik wie Wal-Mart. In den USA sieht sich der weltgrößte Handelskonzern mit Vorwürfen wie Diskriminierung und Lohndumping konfrontiert. Nun startet der Konzern einmal mehr eine PR-Gegenoffensive.

New York/Hamburg - In einer ganzseitigen Anzeige in mehr als 100 amerikanischen Tageszeitungen ging Wal-Mart-Chef Lee Scott mit den Kritikern des Konzerns ins Gericht. Diese arbeiteten auf eigene Rechnung, wetterte Scott. Wal-Mart dagegen verfolge das Ziel, das Leben aller zu verbessern. "Können die Kritiker dasselbe von sich sagen?", fragte der Top-Manager.

Wal-Mart Chart zeigen steht in den USA seit Jahren wegen Lohndumping und Warenimporten aus Billiglohnländern unter Beschuss. Besonders brisant ist der Vorwurf, dass weibliche Angestellte bei Beförderungen diskriminiert werden. Wal-Mart droht in den USA deswegen eine gigantische Sammelklage.

Auch das Plattmacher-Image des Konzerns bereitet Probleme. Kleine Einzelhändler fürchten um ihr Geschäft, sobald in der Nähe ein Wal-Mart-Supercenter eröffnet. Deswegen machen Städte vermehrt gegen das Unternehmen mobil, wenn Baupläne publik werden. Besonders im US-Bundesstaat Kalifornien sah sich Wal-Mart zuletzt häufiger mit hartnäckiger Gegenwehr konfrontiert.
Vorstandschef Scott hatte deswegen bereits zuvor Imagekampagnen auf regionaler Ebene gestartet. Nun aber bemühen sich die Verantwortlichen um ein besseres Bild im gesamten Land. So hat Wal-Mart gleichzeitig eine neue Homepage geschaltet, die keinen anderen Zweck verfolgt, als den Konzern in einem besseren Licht dastehen zu lassen.

Ob es in Deutschland eine ähnliche Kampagne geben wird, blieb zunächst unklar. Auch hier zu Lande geriet das Unternehmen immer wieder in die Kritik. Die Dienstleistergewerkschaft Ver.di wirft Wal-Mart-Germany vor, Betriebsräte unter Druck zu setzen.



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WalMart gamblelv
gamblelv:

WalMart hat starke Probleme mit dem

 
15.01.05 10:04
#77
eigenen Image und auch die Wachstumsdynamik ist nicht mehr annähernd so stark wie in der Vergangenheit. Dazu kommt ein riesiges Kreditkartenportfolio angehäuft mit Schuldnern aus der unteren Einkommensschicht. Bei weiter anziehenden Zinsen könnte dieses zum Pulverfaß werden.
Der Aktienkurs zeigt sich nach wie vor unbeeindruckt. Die seit langem bestehende Seitwärtsbewegung scheint noch anzuhalten.

MFG
WalMart gamblelv
gamblelv:

Prognose

 
17.01.05 09:44
#78
Wal-Mart hält an Prognose für Umsatzwachstum im Januar fest

Die Wal-Mart Stores Inc. teilte am Samstag mit, dass sie für Januar nach wie vor mit einem Wachstum der vergleichbaren (same-store) Umsätze in Höhe von 2-4 Prozent rechnet.

Wie der weltgrößte Einzelhandelskonzern bekannt gab, haben sich zuletzt die Umsätze bei Lebensmitteln stärker entwickelt als bei allgemeinen Handelswaren. Zudem seien die Erlöse im Süden und Südosten der USA am höchsten gewesen.

Die Aktie von Wal-Mart Stores schloss am Freitag an der NYSE bei 53,99 Dollar (+0,65 Prozent).
Quelle: FINANZEN.NET
WalMart bammie
bammie:

Keinen Bock auf die Gewerkschaft

 
10.02.05 22:41
#79
Der US-Kaufhausmulti Wal-Mart ist schon öfter wegen seines Umgangs mit der Belegschaft in die Schlagzeilen geraten. Jetzt will der Konzern einen Supermarkt in Kanada schließen, weil sich dessen Belegschaft gewerkschaftlich organisieren will.

Der betroffene Supermarkt in Jonquiere, in der Provinz Quebec, wäre der erste in Nordamerika, in dem die Gewerkschaft UFCW Fuß gefasst hätte. Wal-Mart hat bisher aller Versuche der Gewerkschaft, in seinen Betrieben eine örtliche Arbeitnehmervertretung zu gründen, abgelehnt und bekämpft. Unternehmenssprecher Andrew Pelletier sagte, das Geschäft in Jonquiere müsse wegen unvernünftiger Forderungen der Gewerkschaft geschlossen werden, die zu Verlusten führen würden. Der UFCW-Direktor für Kanada, Michael Fraser, wies das zurück: "Wal-Mart feuert diese Arbeitnehmer nicht, weil der Laden Geld verliert, sondern weil Arbeiter ihr Recht wahrnehmen, einer Gewerkschaft beizutreten."
Ein Analyst, Burt Flickinger von der Strategic Resource Group, sagte, das Vorgehen der Wal-Mart-Geschäftsleitung zeige die tiefen Aversionen des Unternehmens gegen Gewerkschaften. Man befürchte, dass Jonquiere zum Brückenkopf für die UFCW in Nordamerika werden könne. Die Wal-Mart-Begründung, Jonquiere mache wegen der gewerkschaftlichen Forderungen Verluste, wollte er nicht glauben: "Es ist nahezu unmöglich für Wal-Mart, in irgendeiner Provinz Kanadas keinen Profit zu machen."

Arbeiter sind geschockt
Nach Bekanntgabe der Entscheidung gingen viele Wal-Mart-Mitarbeiter in der rund 400 Kilometer nordöstlich von Montreal gelegenen Stadt mit Tränen in den Augen nach Hause. "Viele haben geweint, und ich auch", sagte die Kassiererin Claudia Tremblay. "Ich bin eine Mutter von zwei Kindern und lebe von meinem Mann getrennt. Es ist sehr hart."

Vor fünf Jahren wäre beinahe in einem Wal-Mart im US-Staat Arkansas eine Arbeitnehmervertretung gegründet worden. Elf Mitarbeiter in der Metzgerei hatten dafür gestimmt, sich gewerkschaftlich vertreten zu lassen. Wal-Mart lagerte daraufhin diese Abteilung unternehmensweit aus und verkauft seitdem nur noch außerhalb abgepacktes Fleisch.

Eigentümerfamilie sind Multimilliardäre
Die Waltons, Eigentümer des Kaufhauskonzerns gehören zu den reichsten Familien der Welt. Sam Walton, Gründer der Supermarkt-Kette WalMart, war furchtbar reich und furchtbar fruchtbar. Er hinterließ seinen vier Kindern und seiner Ehefrau ein enormes Vermögen, das jedem Einzelnen krisensichere Milliarden einbrachte. So belegte Familie Walton in dem jährlich erscheinenden Ranking der Superreichen des US-Wirtschaftsmagazins "Forbes" regelmäßig mehrere Ränge: In 2003 lagen Jim (56), John (57), Robson (60), Alice (55) und Mutter Helen (84) Walton die Ränge sechs bis zehn des Milliardärsrankings.
WalMart bammie
bammie:

Wal-Mart muss in Deutschland langen Atem zeigen

 
17.02.05 17:54
#80
WUPPERTAL (dpa-AFX) - Der Einzelhandelsgigant Wal-Mart Stores Inc. will in Deutschland nach langen und bitteren Lehrjahren in die Offensive gehen. Mit dem Ausbau des Filialnetzes und der Eigenmarken soll die Marktposition verbessert werden. Von einem Rückzug des US-Konzerns kann nach Angaben der Tochter Wal-Mart Germany keine Rede sein. "Wir bleiben in Deutschland", unterstreicht Deutschland-Chef Kay Hafner. Damit bleibt der Wettbewerb im deutschen Einzelhandel zu Gunsten der Verbraucher hart. Vor allem die Lebensmittelpreise sind unter Druck.

Der US-Konzern Wal-Mart ist mit seinem Umsatz von rund 285 Milliarden Dollar und 1,5 Millionen Mitarbeitern ein Handelsriese. Das Filialnetz umfasst mehr als 5.000 Märkte. In Deutschland ist Wal- Mart bisher aber eher ein Zwerg: Wal-Mart Germany hat weniger als 100 Filialen. Den Umsatz schätzten die Frankfurter Branchenkenner von M+M Eurodata auf gut 2,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Mit dieser unbestätigten Umsatzzahl gehört Wal-Mart Germany gegenwärtig nicht einmal zu den zehn größten Handelsunternehmen in Deutschland.

Der US-Handelskonzern wagte Ende 1997 den Sprung nach Deutschland mit der Übernahme von 21 Wertkauf-SB-Warenhäusern. Ein Jahr später wurden 74 Interspar-Warenhäuser geschluckt. Wal-Mart Germany hatte lange Zeit Mühe, festen Boden unter die Füße zu bekommen. Presseberichten zufolge schrieb die Tochter Verluste in dreistelliger Millionenhöhe. "Man könnte ein Lehrbuch über unsere Erfahrungen in Deutschland schreiben. Wir haben wirklich mehr falsch als richtig gemacht", sagte der Konzernchef Lee Scott vor drei Jahren zum schwierigen Start.

Seitdem wurde mit Hochdruck an den Kosten gefeilt. Deutschland- Chef Hafner hat eine gute Nachricht für die Zentrale in Bentonville: Wal-Mart Germany habe 2004 einen positiven operativen Mittelzufluss erzielt und könne damit zumindest einen Teil der Investitionen selbst tragen. Der Umsatz der deutschen Tochter ging jedoch leicht zurück. Im harten Wettbewerb baut Wal-Mart Germany seine Eigenmarken in den Regalen weiter aus, die preislich unter den Markenartikeln liegen. Der Eigenmarkenanteil sei in zwei Jahren auf 20 Prozent verdoppelt worden. Damit nutzt Wal-Mart Germany ein Mittel der Discounter.

Ausgerechnet der Konkurrent Kaufland kann Wal-Mart die Filialen in Erkelenz und Solingen auf der Basis von langfristigen Vorverträgen wegschnappen. Auch die METRO (Xetra: 725750.DE - Nachrichten - Forum) -Tochter Real sowie die Discounter gehören zu den Erzrivalen von Wal-Mart in Deutschland. Kurze Zeit nach dem Markteintritt der Amerikaner entbrannte ein so heftiger Preiskampf mit Aldi & Co um den besten Preis bei Butter, Milch und Zucker, dass die Wettbewerbshüter einschritten. Derzeit herrscht zwar relative Ruhe an der Preisfront. Experten sind sich aber einig: Es ist nur eine Frage der Zeit, wann der nächste Schlagabtausch beginnt./vd/DP/ck  
WalMart bammie
bammie:

Härtere Regeln für Mitarbeiter

 
20.03.05 11:26
#81
Krasse Verstöße gegen Regeln des Anstands haben in den USA eine Flut von Verhaltensvorschriften zur Folge. Jetzt schwappt die Sauberkeitswelle nach Deutschland

von Banze/Fischer


Die deutschen Unternehmen geraten immer stärker unter den Druck der strikten amerikanischen Verhaltensvorschriften. Für die Arbeitnehmer in Deutschland werden die Regeln damit schärfer.

So schickte die US-Supermarktkette Wal-Mart ihren 14 000 Mitarbeitern in Deutschland vergangene Woche ein 33-Seiten-Papier, auf dessen Deckblatt groß "Unternehmensethik" stand.

In unmißverständlichen Worten stellt der Konzern darin mit gut 50 Verhaltensregeln klar, was seine Mitarbeiter zu tun und zu lassen haben. Trinkgelder und Geschenke von Lieferanten oder Kunden seien abzulehnen, Vorgesetzte und Untergebene dürften nicht "in eine Liebesbeziehung treten", selbst das gemeinsame Feierabend-Bier von Chef und Assistent steht in Frage. Die Mitarbeiter seien zudem verpflichtet, jeden Verstoß von Kollegen gegen die Richtlinie dem "Ethik-Büro" mitzuteilen. Der Betriebsrat will nun gegen das Regelwerk klagen.

In den USA war vor einer Woche schon Boeing-Chef Harry Stonecipher entlassen worden, ausschließlich aufgrund seiner Beziehung zu einer Mitarbeiterin. Jetzt ereilt der neue Puritanismus in den USA auch die Deutschen.

"Wal-Mart ist kein Einzelfall", sagt Doris-Maria Schuster, Partnerin für Arbeitsrecht bei Gleiss Lutz in Frankfurt, eine der führenden Kanzleien in Sachen Wirtschaftsrecht. Viele US-Konzerne führten, so die Anwältin, noch in diesem Frühjahr neue Verhaltens- und Ethikvorschriften bei ihren deutschen Tochtergesellschaften ein. "Was in den USA schon länger praktiziert wird, hat jetzt offenbar auch den Weg nach Deutschland gefunden", sagt auch Bernd Wieczorek, Deutschland-Chef der Personalberatung Egon Zehnder.

Arbeitsrechtlerin Schuster prüft im Auftrag von US-Firmen, inwieweit deren Konzepte mit deutschem Recht vereinbar sind. Ihr Fazit: Eingriffe in die Privatsphäre wie bei dem Handelskonzern seien die Ausnahme, doch die Vorschriften würden insgesamt "sehr viel schärfer" als die bisher üblichen und "sehr viel detaillierter". Was bisher ungeschriebenes Recht sei, werde jetzt häufig zur "starren Pflicht", ein Verstoß könne damit arbeitsrechtliche Folgen haben, bis hin zur Kündigung.

Das Thema läßt die Gewerkschaften nicht stumm: "Die Ethikkodizes der US-Konzerne haben für deutsche Verhältnisse eine völlig neue Qualität", sagt Martina Perreng, Arbeitsrechts-Expertin beim DGB-Bundesvorstand.

Hintergrund der schärferen Gangart bei den Konzernen ist die Gesetzgebung in den USA infolge der spektakulären Börsenskandale wie Worldcom, Enron oder Tyco, in erster Linie aber die geänderte Satzung der New Yorker Börse. Seit November 2003 verlangt sie von allen dort gelisteten Firmen einen sogenannten "Code of Conduct" für Management und Mitarbeiter. "Benimmregeln" wäre wohl die beste deutsche Übersetzung, doch in den Unternehmen spricht man lieber von einem "Ehtikkodex". Im Laufe des vergangenen Jahres, so Anwältin Schuster, hätten die Unternehmen entsprechende Vorgaben entwickelt, jetzt würden diese wie im Fall Wal-Mart auch in Europa umgesetzt.

Doch auch in deutschen Konzernen ist das Verhalten der Mitarbeiter mehr und mehr ein Thema. Allen voran bei denen, die in New York an der Börse gelistet sind. Siemens hat bereits eine "Business Conduct Guideline", Daimler-Chrysler einen "Integrity Code".

Aber auch andere greifen härter durch. Der Düsseldorfer Strom- und Gaskonzern Eon, bestens vernetzt an Rhein und Ruhr, wurde in der Vergangenheit von imageschädigendem Verhalten seiner Mitarbeiter gepeinigt. Bestechung und Vorteilsnahme waren zu häufig Gegenstand von gerichtlichen Untersuchungen.

Doch seit das Unternehmen immer stärker unter den Druck von Kapitalmarkt und Verbraucherschützern gerät, ist Transparenz erste Bürgerpflicht. Schon seit längerem gibt es bei Eon konkrete Verhaltensvorschriften für die Mitarbeiter, jetzt werden diese gerade verstärkt. Seit die Kollegen beim Stromkonzern RWE unter öffentlichem Hohn den CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer von ihrer Gehaltsliste entfernen mußten, ist die Sensibilität in diesen Fragen außerordentlich gewachsen. Der Eon-Kodex regelt etwa, welche Geschenke angenommen und welche an Geschäftspartner vergeben werden können. Rabatte dürfen nur dann angenommen werden, wenn sie allgemein zugänglich sind. Heikel ist auch die Frage der Grundstückskäufe und -verkäufe, da hier leicht Insiderwissen - wo kommt das nächste Kraftwerk hin? - zu Geld gemacht werden könne.

In das private Liebes- und Geschlechtsleben greifen Eon und andere deutsche Konzerne allerdings nicht ein. "Die Beziehungen zwischen den Mitarbeitern sind nicht durch Vorschriften geregelt", sagt ein Eon-Sprecher. In den USA seien die Sitten auch deshalb strenger, weil dort die Rechtslage eine andere und sexuelle Belästigung und Nötigung ein weit größeres Thema seien.

Doch selbst in Deutschland als harmlos geltende Techtelmechtel sind in vielen US-Unternehmen verpönt. Ohnehin ist der amerikanische Arbeitnehmer viel stärkere Eingriffe in sein Privatleben gewöhnt als der europäische. So gibt es Unternehmen, die nur Nichtraucher einstellen. Auch daheim, in den eigenen vier Wänden, darf der Angestellte sich dann keine Zigarette mehr anstecken.

Von solchen rabiaten Maßnahmen werden die deutschen Beschäftigten vorerst verschont: "In Deutschland wäre so eine Regelung wie in den USA bei Boeing nicht möglich", so die herrschende Meinung in den Konzernzentralen. "Der gegenseitige Respekt zwischen den Mitarbeitern" wird in den Kodizes verlangt, etwa bei BASF. Das schließt auch sexuelle Nötigung als Fehlverhalten aus.

Einen weiteren Schub an Regeln erwarten Experten für den Fall, daß das sogenannte Antidiskriminierungsgesetz wie von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) geplant umgesetzt wird, was noch in der ersten Hälfte dieses Jahres geschehen soll. Das Gesetz soll verhindern, daß andere als fachliche Kriterien bei der Besetzung eines Jobs herangezogen werden.

Schon jetzt gibt es nach Einschätzung von DGB-Arbeitsrechtlerin Perreng einige Betriebsvereinbarungen im Vorgriff auf das Gesetz. Gleiss-Lutz-Anwältin Schuster verweist auf die Praxis in den USA. Dort können Unternehmen das Risiko von Diskriminierungsklagen mindern und die meist horrenden Schadensersatzansprüche auf einen Bruchteil reduzieren, wenn sie in einem Kodex Regeln zur Vermeidung von Diskriminierung aufgestellt haben. "Es wird auch Strategie der deutschen Unternehmen sein, ihre Haftung durch Einführung entsprechender Richtlinien zu verhindern", so Schuster.

Personalberater und Wirtschaftsethiker sehen die neue Regelungswut mit Skepsis. "Vertrauen darf nicht durch überbordenden Formalismus ersetzt werden", sagt Egon-Zehnder-Chef Wieczorek. Denn wenn Mitarbeiter nur noch darauf bedacht seien, nur keine Regel zu verletzen, "dann ist das der Tod jeder Eigenverantwortung und jeglicher Motivation, persönliche Risiken einzugehen".

Artikel erschienen am 20. März 2005







Rechtsstreit um Liebe und Verhalten bei Wal-Mart

von Sonja Banze

Sehr dehnbarer Passus

-Wal-Mart-Mitarbeiter "dürfen nicht mit jemandem ausgehen oder in eine Liebebeziehung mit jemandem treten, wenn Sie die Arbeitsbedingungen dieser Person beeinflussen können oder der Mitarbeiter Ihre Arbeitsbedingungen beeinflussen kann." Der Konzern erklärt die Passage inzwischen so, daß sie sich allein auf das Verhältnis von Vorgesetzten und Untergebenen beziehe. Das Untersagen des "Ausgehens" wird von Arbeitsrechtlern so interpretiert, daß den Chefs damit kein Bier mehr mit den Mitarbeitern nach Feierabend gestattet wäre.

Rechtlich unzulässig

-Experten für Arbeitsrecht wie Martina Perreng vom DGB beurteilen "Verhaltensanforderungen, die den Privatbereich betreffen, mit Sicherheit für unzulässig und nicht haltbar". Das gelte auch für einen generellen Drogentest bei Mitarbeitern.

Verbindliche Regeln

-Viele Konzerne haben inzwischen Verhaltensrichtlinien, sogenannte "Codes of Conduct", die mit dem Arbeitsvertrag zusammen unterzeichnet werden. Diese sind arbeitsrechtlich verbindlich. Verstöße können sogar Kündigungen zur Folge haben.

WalMart xpfuture
xpfuture:

@gamblelv, der einsame Kämpfer

 
20.03.05 11:36
#82
gegen WalMart. Hast du deine Short´s eigentlich noch?

Die Aktie hat im Moment einen Abwärtskurs eingeschlagen - könnte sich lohnen (falls du noch dabei bist)

xpfuture
WalMart bammie
bammie:

diese Benimmregeln sind nicht Begrüßenswert

 
20.03.05 11:52
#83
Mit diesen Regeln wird ein weiterer Keil zwischen Vorgesetzten und Untergebenen geschoben.

Wenn der Chef mit "seinem Team" nicht mal abends ein Bier trinken gehen darf, um beispielsweise den Teamgeist zu schärfen bzw Spannungen aufzulockern, werden sich beide Welten weiter entfremden. Die Kommunikation untereinander werden dürftiger werden. In deutschen Firmen ist das bereits ein ungeschriebenes Gesetz, welches schon seine Anwendung findet.

Erinnert mich an den scherzhaften Spruch, der nun Realität wird: "Du trägst! dies und das und ich die Verantwortung"  

Cheffe trägt die Verantwortung und die Ameisen oder menschliche Roboter sind am malochen, bei steigenden produktivem Druck.



Das war das Wort zum Sonntach ;)

greetz bammie

WalMart gamblelv
gamblelv:

@xpfuture

 
20.03.05 11:59
#84
Ja ich bin noch dabei. Position sogar immer weiter ausgebaut. Das Durchhaltevermögen des amerikanischen Konsumenten wurde von mir unterschätzt. Nun scheint sich jedoch tatsächlich der Abwärtstrend abzuzeichnen.

Schönes WE

MFG
WalMart Knappschaftskassen
Knappschafts.:

Illegale Beschäftigung

 
20.03.05 14:03
#85
WKN: 860853


ILLEGALE BESCHÄFTIGUNG

Wal Mart akzeptiert elf Millionen Dollar Strafe

Der US-Handelskonzern Wal Mart hat einer Strafzahlung in Höhe von elf Millionen Dollar zugestimmt, um einen heiklen Fall vom Tisch zu bekommen. In einigen Filialen waren illegale Einwanderer für die Reinigung beschäftigt worden - nach Angaben der Anwälte unter Missachtung jeglicher Ethik-Regeln.



AP
Wal-Mart-Filiale: Nachtschichtarbeiter eingesperrt?
Washington - Insgesamt 250 Fälle sind dokumentiert, in denen die Handelskette illegale Einwanderer über einen Hausmeister-Service angestellt hatte. Die Mexikaner, Polen, Russen oder Mongolen mussten an sieben Tagen oder Nächten pro Woche Putzdienste leisten. Überstunden seien nicht vergütet worden, erklärte James Lindsey, der die Betroffenen als Anwalt vertritt. Außerdem habe im Falle von Arbeitsunfällen keinerlei Absicherung existiert. Die Arbeiter der Nachtschichten seien zudem oft in der jeweiligen Filiale eingesperrt worden.

Die Ermittlungen hatten sich über längere Zeit hingezogen. Im vergangenen Oktober schließlich hatten Fahnder in einer gemeinsamen Aktion 60 Wal-Mart-Filialen in 21 Bundesstaaten der USA durchsucht und Mitarbeiter ohne Aufenthaltsgenehmigung ausfindig gemacht. Dass die Geschäftsleitung über deren Anstellungen informiert gewesen sei, belegten Abhörprotokolle, sagte ein Ermittler.

Offizielle Stellungnahmen zu der Erledigung des Falles waren heute weder von Seiten der Staatsanwaltschaft zu erhalten, noch von Wal Marts Geschäftsführung. Erledigt ist ohnehin nur das Strafverfahren. Die Betroffenen Arbeiter wollen jetzt noch in einem Zivilverfahren Schadenersatz erstreiten.  
WalMart gamblelv
gamblelv:

Der Aktienkurs sinkt langsam aber

 
31.03.05 12:11
#86
sicher.

Meine Scheine laufen wieder recht ordentlich.

Laufzeit noch bis zum 15/7/05

MFG
WalMart gamblelv
gamblelv:

Wer von den Charttechnikexperten

 
07.04.05 14:09
#87
könnte hier eine aktuelle Einschätzung einstellen?

Vielen Dank im Voraus


MFG
WalMart gamblelv
gamblelv:

Gewinnwarnung

 
07.04.05 16:46
#88
Wal-Mart veröffentlicht Gewinnwarnung für das erste Quartal
07.04.2005 14:32:00


   
Der weltgrößte Einzelhandelskonzern Wal-Mart Stores Inc. veröffentlichte am Donnerstag eine Gewinnwarnung für das erste Quartal 2005.
Demnach wird der Quartalsgewinn am unteren Ende der ursprünglichen Prognose von 56 bis 58 Cents pro Aktie oder sogar darunter liegen. Analysten schätzen das EPS auf 57 Cents.

Ferner teilte das Unternehmen mit, dass die vergleichbaren (same-store) Umsätze im März um 4,3 Prozent, und damit wie von Analysten erwartet, zugelegt haben. Für April prognostiziert Wal-Mart ein Wachstum der vergleichbaren Umsätze in den USA von 0 bis 2 Prozent. Der Gesamtumsatz kletterte im März um 11,3 Prozent auf 27,98 Mrd. Dollar.

Vorbörslich verlieren die Aktien 1,05 Prozent und stehen derzeit bei 48,98 Dollar.
 
-tz- / -mj-

WalMart gamblelv
gamblelv:

Charttechnische Einschätzung wäre nett!

 
07.04.05 17:30
#89
MFG

gamblelv
WalMart gamblelv
gamblelv:

up o. T.

 
07.04.05 19:54
#90
WalMart gamblelv
gamblelv:

US-Verbraucherkredite steigen im Februar schwächer

 
08.04.05 08:43
#91
US-Verbraucherkredite steigen im Februar schwächer als erwartet
07.04.2005 21:28:00


  Wie die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am Donnerstag mitteilte, stiegen die US-Verbraucherkredite im Februar um 5,5 Mrd. Dollar bzw. 3,1 Prozent an (saisonal bereinigt).
Volkswirte hatten zuvor einen stärkeren Anstieg von 6,8 Mrd. Dollar erwartet. Die Kreditkartenschulden stiegen derweil um 6,1 Prozent, während bei Ratenkrediten ein Anstieg von 1,3 Prozent verzeichnet wurde.

Für Januar meldete die Fed hingegen einen revidierten Anstieg der Verbraucherkredite auf 11,6 Mrd. Dollar.

 
-cas- / -red
WalMart gamblelv
gamblelv:

Downgrade

 
08.04.05 14:54
#92
Wal-Mart Stores Downgrade

Rating-Update: Die Analysten von A.G. Edwards & Sons stufen die Aktie von Wal-Mart Stores (ISIN US9311421039/ WKN 860853) von "buy" auf "hold" zurück.
Quelle: AKTIENCHECK.DE
WalMart gamblelv
gamblelv:

Mein Put auf Wal Mart

 
08.04.05 15:54
#93
CG6DX1 liegt nun mit einen Kurs von 0,5€ sehr schön im Plus. Die Frage ist wie geht es weiter mit dem Einzelhändler.
Der Schein läuft noch ca. 3 Monate, hat kein Aufgeld. Aus fundamentaler Sicht würde ich sagen geht es weiter nach unten. Allerdings braucht die Börse in den meisten Fällen eine Zeit bis sie sich auf fundamentale Daten besinnt.

Somit nochmal meine Frage an Charttechniker. Wie steht es charttechnisch um den Wert?

Vielen Dank im Voraus

MFG

gamblelv
WalMart xpfuture
xpfuture:

Hallo @gamblelv, du bist also

 
08.04.05 18:26
#94
noch immer investiert! Gratuliere! Deine Geduld hat sich bezahlt gemacht.

Schau mir die Charttechnik mal an und stell gleich was rein.

xpfuture
WalMart xpfuture
xpfuture:

Charttechnisch dürfte eine kleine

 
08.04.05 19:04
#95
Erholung anstehen. Ein kleiner Doppelboden konnte sich in den letzten Tagen ausbilden. Es bleibt aber abzuwarten ob er sich bestätigt. Das nach unten liegende KZ würde ich bei USD 48 festlegen. Nach oben dürfte der Weg bis auf 50,50 frei sein. RSI zeigt eine positive Divergenz, bei Fast and Low Stochastic gibt´s erste Erholungsanzeichen. MACD dreht auch schön langsam nach oben.

Fazit: Rein Charttechnisch dürfte es eine kleine Erholung geben, die aber wahrscheinlich nicht von Dauer sein wird. Aber auch immer den Gesamtmarkt beobachten!

xpfuture

P.S. Es kann natürlich auch alles anders kommen
(Verkleinert auf 93%) vergrößern
WalMart 6887
WalMart gamblelv
gamblelv:

@xpfuture

 
08.04.05 19:36
#96
Vielen Dank für deine Ausführungen. Der Wert ist in den letzten Tagen tatsächlich ziemlich gebeutelt worden.
Ich denke ich werde einige Gewinne mitnehmen insbesondere weil der Schein nicht mehr lange läuft.
Grundsätzlich bin ich immer noch negativ für WalMart gestimmt. Der US Verbraucher ist bis über beide Ohren verschuldet. Refinanzierung der Immobilien wird bei stagnierenden oder gar anziehenden Zinsen nicht mehr leicht möglich sein. Sparquote ist bereits gegen null und Reallöhne ziehen nicht an. Woher sollen also die zuwächse kommen. Preissteigerungen (insbesondere im Ausland aufgrund des schwachen Dollar) kann WalMart auch nicht an die Verbrauchen weitergeben da der Wettbewerbsdruck zu groß ist.
Außerdem kommt es zu ersten Kanibalisierungseffekten zwischen den einzelnen WalMart Stores da die Abstände zwischen den Läden mit zunehmender Anzahl immer geringer wird.

Wünsche dir noch einen schönen Abend


MFG

gamblelv
WalMart xpfuture
xpfuture:

Jep, würd ich auch machen.

 
08.04.05 19:56
#97
WalMart gamblelv
gamblelv:

Langsameres Wachstum

 
11.04.05 08:51
#98
Wal-Mart erwartet im April bis zu 2 Prozent Umsatzwachstum

Im ersten Quartal wuchsen die Umsätze noch recht ordentlich im Märs mit über 4%, dennoch wurden die Ergebnisprognosen verfehlt.

MFG

WalMart gamblelv
gamblelv:

Kauf und Verkauf

 
11.04.05 11:30
#99
Verkauf
WKN CG6DX1 zu 0,52€ Basis 55$ Laufzeit 15.07.2005

Kauf
WKN DB0AVR zu 0,38€ Basis 52$ Laufzeit 14.12.2005

Gleiche Stückzahl somit Teilgewinnmitnahmen. Da ich nach wie vor vom weiteren Abstieg der WalMart Aktie als einem der Hauptverlierer, des zu Ende gehenden schuldenfinanzierten Konsumbooms, ausgehe bleibe ich mit niedrigerer Basis und längerer Laufzeit weiter investiert.

Das Ziel für den Aktienkurs von WalMart sehe ich im Bereich 38-42$.

MFG

gamblelv
WalMart gamblelv
gamblelv:

Küssen verboten bei Wal-Mart

 
12.04.05 13:57
Erfolgreich, aber umstritten: Wal-Mart gewährt erstmals Einblicke in die Firma

Küssen verboten bei Wal-Mart

Von Tobias Moerschen, Handelsblatt

Hallo, wie geht es Ihnen?“ fragt Pat den Rentner, der seinen Einkaufswagen an ihr vorbeischiebt. „Danke, gut“, antwortet der Kunde und erwidert Pats Lächeln. Die Szene wiederholt sich Dutzende Male, während Pat durch den Supermarkt in Jane im US-Bundesstaat Missouri läuft.


Der Markt in der Provinz ist einer von mehr als 5 000 Wal-MartLäden, und in all diesen Filialen sind die Regeln dieselben: Die Mitarbeiter duzen sich, und alle halten sich an die berühmte Anweisung: Nähert sich ein Kunde auf zehn Fuß, also knapp drei Meter, dann sucht jeder Angestellte Blickkontakt, lächelt und grüßt. Das gilt für jede Aushilfe ebenso wie für Pat, die mit Nachnamen Curran heißt und 540 Wal-Mart-Filialen als Regionalmanagerin im Südwesten der USA betreut.

Die Zehn-Fuß-Regel entsprang, wie so vieles bei Wal-Mart, dem Kopf des Firmengründers Sam Walton. Der geizige Händler, der auch noch als Multimilliardär mit einem rostigen Kleinlaster zur Arbeit fuhr, startete mit einer Hand voll Geschäften im Süden der USA. Bei seinem Tod 1992 hinterließ er ein Imperium, in dem die Sonne nie untergeht. 1,6 Millionen Menschen schaffen weltweit für die Amerikaner. Wal-Mart erzielte 2004 einen Umsatz von 285 Milliarden Dollar, mehr als jedes andere Unternehmen. Dagegen nimmt sich die Metro, Deutschlands größter Händler, mit Erlösen von 56,4 Milliarden Euro geradezu mickrig aus.

Doch der Wachstumskurs, die eigenwillige Firmenkultur und die straffe Lohnpolitik provozieren Kritik, viel Kritik. Und so ist Wal-Mart vor dem Hintergrund der jüngsten Ethik-Welle (siehe: Der Chef als Sittenwächter) zu einem der umstrittensten US-Unternehmen geworden. So umstritten, dass Bürgerproteste zuletzt gar den Bau neuer Märkte stoppten. Hinzu kommen diverse Skandale um illegale Beschäftigung: Arbeiter ohne Aufenthaltsgenehmigung sollen genauso bezahlt worden sein wie Minderjährige. In Deutschland produzierte das Unternehmen Schlagzeilen, weil Wal-Mart seinen 13 000 deutschen Mitarbeitern die Liebe zu Kollegen untersagte: Küssen verboten.

Besonders die Gewerkschaften nehmen sich den Handelsriesen nun vor. Das größte Risiko aber geht von einer Sammelklage wegen angeblicher Benachteiligung von Frauen aus, die Wal-Mart Entschädigungen in Milliardenhöhe kosten könnte. Inzwischen hat die Firmenleitung gehandelt: Ende März entließ der Aufsichtsrat die Nummer zwei des Konzerns, Thomas Coughlin. Angeblich hatte er Spesen falsch abgerechnet. Und Gerüchten zufolge auch noch Informanten bei Gewerkschaften bezahlt, um deren Einnisten im Konzern zu verhindern. Anschuldigungen, die Wal-Mart zurückweist.


Angesichts des wachsenden öffentlichen Drucks ging der verschwiegene Handelsriese vergangene Woche in die Offensive und lud zur ersten Medienkonferenz seiner Geschichte. 50 Journalisten reisten ins Tagungshotel der Kleinstadt Rogers, nahe der Zentrale in Bentonville, Arkansas. Zwei Tage priesen Topmanager den Konzern und gewährten einen Blick hinter die Kulissen.

„Wal-Mart ist gut für Amerika“, sagte Vorstandschef Lee Scott, ein stämmiger Mann mit ausgedünntem Seitenscheitel. Scott trat betont locker vor die Gäste, ohne Krawatte und Redemanuskript. Der Teleprompter war für die Zuhörer unsichtbar hinter einem schwarzen Vorhang verborgen. Während er redete, brauste auf dem Highway hinter dem Hotel alle 30 Sekunden ein Wal-Mart-Truck vorbei.

Wal-Marts Kritiker nannte Scott realitätsfern: „Wenn wir ein Warenhaus eröffnen, bekommen wir oft zehnmal mehr Bewerbungen, als Stellen zu besetzen sind. Es macht keinen Sinn, dass Leute für Jobs anstehen, die schlechter bezahlt sind und weniger Sozialleistungen bieten als jene, die sie vorher hatten.“

Das lässt Paul Blank, Chef der von den Gewerkschaften finanzierten Initiative „Wal-Mart wachrütteln!“, so nicht gelten. Wal-Mart schaffe zwar Jobs, gesteht er ein. Aber mit seinen Warenhäusern verdränge der Handelsriese kleine Geschäfte und zwinge andere Händler in eine „ruinöse Abwärtsspirale“, die zu immer niedrigeren Löhnen und Sozialleistungen führe. „Wal-Mart trägt zur Vernichtung der Mittelklasse bei“, sagt Blank, 29, der vor einem halben Jahr noch als Wahlkampfberater für den linken Präsidentschaftskandidaten Howard Dean arbeitete.

Ist Wal-Mart nun gut für Amerika und die Welt? Oder versetzt der Gigant der Mittelklasse den Todesstoß?

Im Wal-Mart-Supercenter in Jane kaufen vor allem Ruheständler aus der nahen Kolonie „Bella-Vista“ ein. Ein Plastikeimer kostet 97 Cents, in New York zahlt man dafür bis zu fünf Dollar. Auch T-Shirts und Bier sind hier billiger.

Wal-Marts Mitarbeiter müssen indes mit einem Lohn von im Schnitt 9,68 Dollar je Stunde auskommen. Andere US-Händler zahlen zwölf bis 18 Dollar, schimpft die US-Gewerkschaft UFCW. Nur die Hälfte aller Wal-Mart-Mitarbeiter sei zudem über ihren Arbeitgeber krankenversichert. Im Supermarkt von Jane stehen hinterm Tresen viele Ältere, die ihre Rente aufbessern. Ein Viertel aller Beschäftigten arbeitet in Teilzeit. Gewerkschaftsmitglied ist keiner.

Wozu man überhaupt eine Gewerkschaft braucht, kann Regionalchefin Pat, 44, nicht verstehen. Sie startete ihre Karriere als Teenager an der Kasse eines Warenhauses. Von dort arbeitete sie sich hoch. Stolz trägt sie ihr Namensschild. Darunter kündet eine Medaille von „20 Jahren hingebungsvollem Service“. Daneben prangt eine Nadel mit den Zahlen 13/14. „Die hat Tom mir gegeben“, erzählt die zierliche Frau und meint den jüngst gefeuerten Ex-Vize.

Die Zahlen erinnern an die Regeln 13 und 14 des Generals Norman Schwarzkopf, der den ersten Golfkrieg befehligte. „Regel 13 lautet: ‚Wenn du das Kommando hast, dann führ es auch’. Und die 14 bedeutet: ‚Folge im Zweifel deinen Grundsätzen’“, erklärt Pat.

Und so verkörpert die Managerin die Firmenkultur: lächelnd, aber extrem leistungsorientiert. Morgens sitzt sie oft schon vor sechs im Büro. „70 Stunden je Wochen kommen locker zusammen, Kinder kann ich mir bei dem Job nicht leisten“, sagt sie. Und lächelt freundlich einem Kunden zu, der sich bis auf zehn Fuß genähert hat.


HANDELSBLATT, Dienstag, 12. April 2005, 12:00 Uhr


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