Wall Street: Die Analystenjagd beginnt

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Wall Street: Die Analystenjagd beginnt Brummer

Wall Street: Die Analystenjagd beginnt

 
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Nach dem Angriff der Staatsanwälte auf Merrill Lynch steht nun ein Star-Analyst von Salomon Smith Barney am Pranger. Ein Bankkunde klagt auf zehn Millionen Dollar Schadenersatz.

Investmentbanker an der Wall Street schieben Frust und möchten sich in diesen Tagen am liebsten verstecken. Anwälte und Staatsanwälte gehen immer härter gegen die schwarzen Schafe vor.

New York - Der 60-jährige George Zicarelli, ein freiberuflicher Cutter hat mit Aktien von Global Crossing 455.000 Dollar verloren und musste sich deshalb bankrott erklären, berichtet das "Wall Street Journal".

Seine Klage richtet sich der Zeitung zufolge gegen die Investmentbank Salomon Smith Barney und deren Telekom-Staranalysten Jack Grubman. Der Analyst hatte Salomon Smith Barney, einer Citigroup-Tochter, dabei unterstützt, zahlreiche lukrative Aktien- und Anleihe-Transaktionen zu verbuchen. Neben Merrill Lynch war Salomon Smith Barney eine der führenden Konsortialbanken bei dem Börsengang von Global Crossing. Der Kabelnetzbetreiber war in Boomzeiten ein Höhenflieger an der Wall Street gewesen, hat allerdings inzwischen Konkurs angemeldet, die Aktien sind praktisch wertlos.
 
Die Global-Crossing-Aktien notierten mit rund 50 Dollar, als Zicarelli begann, sie zu kaufen. Von seinem Berater wurde ihm auch noch empfohlen, weitere Aktien zu kaufen, als Insider ihre Papiere längst auf der Verkaufsliste hatten. Noch im Juni 2001 empfahl Grubman die Aktie als einer seiner drei "Top picks" (Auswahl der Besten). Schon zu diesem Zeitpunkt hatte die Aktie rund 80 Prozent von ihrem Höchststand (64 Dollar) eingebüßt. Kurz vor der Anmeldung der Insolvenz notierte das Papier bei 30 Cent.

Vertreten wird Zicarelli von Rechtsanwalt Jacob Zamansky, der schon gegen Merrill-Lynch-Analyst Henry Blodget einen Vergleich erwirkt hatte. Die Schadenersatzsumme beläuft sich nach Angaben des "Wall Street Journal" auf zehn Millionen Dollar.

Derzeit prüfen die amerikanische Börsenaufsicht SEC, die Wertpapierhändler-Organisation NASD und die Generalstaatsanwaltschaft von New York, inwieweit Analysten von Wall-Street-Firmen Anleger getäuscht und diesen Verluste zugefügt haben.

Quelle: www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,191496,00.html  


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