Nachricht vom 08.07.2010 | 11 :01 Anleger fordern: Banken müssen laufend über Risiken und deren Veränderung vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste AG / Finanzen 08.07.2010 11 :01 Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Herausgeber verantwortlich. -------------------------------------------------- Anleger fordern: Banken müssen laufend über Risiken und deren Veränderung informieren vwd veröffentlicht Ergebnisse einer umfangreichen Befragung zum Anlageverhalten und Risikobereitschaft von Anlegern - Mangelnde Transparenz über Risiken verhindert Investitionen im Kapitalmarkt - Aktive Information von Banken auch nach Verkaufsabschluss gefordert - Anleger verlangen klare, verständliche und vergleichbare Informationen - Ruf nach Regulierung wird laut Frankfurt am Main, 8. Juli, 2010 - Vor dem Hintergrund sich verändernder Finanzmärkte und neuem Anlageverhalten hat die vwd group eine umfangreiche Befragung zum Thema Geldanlage und Risiko durchgeführt. Untersucht wurden das Verständnis von verschiedenen Formen der Geldanlage und die Risikoneigung der Anleger. Die Befragung kommt zu dem Ergebnis, dass die Anleger umfangreiche Informationen über die Wert- und Risikoentwicklung während der gesamten Investitionsphase fordern. An der Befragung haben insgesamt 3.741 Personen über verschiedene Onlinemedien teilgenommen. Die Risikobetrachtung rückt in den Mittelpunkt des Interesses der Anleger Neben der Rendite entwickelt sich das Thema Risiko zunehmend zu einem Schwerpunkt bei der Geldanlage. So gaben 90 Prozent der Befragten an, dass sie beim Kauf von Wertpapieren nicht nur über mögliche Renditen, sondern auch über die Risiken der Geldanlage informiert werden wollen. Besonders hervorzuheben ist, dass die Informationspflicht der Banken auch nach Kaufabschluss bestehen und somit auch über Veränderungen im Risiko aktiv informiert werden soll. Die Befragten wünschen sich, dass ihre Berater mittels eindeutiger Risikokennziffern über die verkauften Finanzprodukte informieren. Die Risikokennziffern müssen klar und verständlich sowie auch vergleichbar sein. Die Risikokennziffern sollen für alle im Depot enthaltenen Wertpapiere vorhanden sein, so dass jederzeit eine Risikobetrachtung des gesamten Wertpapierbestands vorgenommen werden kann. Je risikobewusster, desto selbständiger agiert der Anleger Auch wenn sowohl versierte Anleger als auch vorsichtige Anleger gleichsam Risikokennziffern fordern, ist ihr Umgang mit Risiko sehr unterschiedlich. Dies gilt insbesondere für die Bankberatung. Hier wurde festgestellt, dass Anleger mit geringer Risikoneigung mehr Beratung wollen, während Anleger mit großer Risikoneigung vielfach bewusst auf Beratung verzichten. Bei den mehrheitlich vorsichtigen Anlegern hat das Vertrauen gegenüber den Banken während der Finanzkrise gelitten. Die Umfrage zeigt auch, dass ein hoher Aufklärungsbedarf bei den Anlageprodukten besteht. Produkte wie Discount Zertifikate oder Exchange-traded funds (ETFs) werden nicht verstanden oder können nicht richtig eingeordnet werden. Aber auch bei Aktienanleihen und Garantiezertifkaten werden falsche Annahmen getroffen. Dies gilt sowohl bei Renditevorstellungen als auch bei der Risikobetrachtung. Gesetzgebung soll für Transparenz sorgen und Investitionen fördern Der Ruf nach dem Gesetzgeber wird in der Befragung sehr deutlich. Ein Großteil der Befragten verlangt eine klare Gesetzgebung die vorschreibt, dass regelmäßige Informationen über die Erhöhung und Senkung von Risiken einzelner Wertpapiere auf der Basis klarer, verständlicher und vergleichbarer Risikokennzahlen vorgeschrieben werden soll. Die fehlende Transparenz an den Finanzmärkten wird als Investitionshindernis gesehen. Viele Anleger würden auch wieder investieren, wenn sie besser verstehen würden welche Risiken sie bei der Geldanlage eingehen. Nur mit mehr Transparenz über Risiken kann der Kapitalmarkt mit neuen Zuflüssen der Anleger rechnen. Die stetige Veränderung des Risikos erfordert neue Anlageprozesse 'Die Ergebnisse der Befragung unterstreichen unsere Forderung nach mehr Transparenz im Anlageprozess. Nur wenn es uns gelingt in einem standardisierten Anlageprozess das Risiko einer Geldanlage permanent zu verfolgen, können wieder neue Anleger für den Kapitalmarkt gewonnen werden. Denn Risiko ist nicht statisch, sondern bewegt sich dynamisch mit wirtschaftlichen und politischen Veränderungen', sagt Edmund J. Keferstein, Vorsitzender des Vorstands der vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste AG. Die Umfrage mit detaillierten Ergebnissen kann bei der vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste AG angefordert werden.