Gebrauchtwagen: Alte Diesel werden verstärkt ins Ausland verkauft
Der Export von gebrauchten Dieselautos ist um 20 Prozent gestiegen. Vor allem in die Ukraine haben sich die Ausfuhren gesteigert. Ein Grund dürfte der Abgasskandal sein.
Diesel-Gebrauchtwagen wie diese werden seit dem Abgasskandal häufig ins Ausland exportiert. © Tobias Hase/dpa
Seitdem sich gebrauchte Dieselautos in Deutschland nur noch schwer verkaufen lassen, werden sie verstärkt ins europäische Ausland exportiert: Die Ausfuhr ist im vergangenen Jahr um 20,5 Prozent auf knapp 240.000 Fahrzeuge gestiegen. Das zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes, die Christian Kille vom Institut für angewandte Logistik an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt ausgewertet hat.
Die meisten Wagen gingen nach Italien, Österreich und Frankreich. Am meisten steigerte sich der Export in die Ukraine, wohin 136 Prozent mehr Autos gebracht wurden. Auch nach Kroatien werden neuerdings viele alte Diesel verkauft: Die Ausfuhr steigerte sich um knapp 90 Prozent. Hier spielten allerdings auch gelockerte Einfuhrbestimmungen eine Rolle, sagt Kille.
Länder wie die Ukraine und Kroatien gelten als Absatzmärkte für ältere Modelle, während neuere und teurere Autos vorzugsweise nach West- und Südeuropa gehen. Ein geringeres Interesse an deutschen Diesel-Gebrauchtwagen bestand in Norwegen und der Schweiz.
Zu den erzielten Preisen macht die Studie keine Angaben. Die Wagen hätten häufig noch Restwerte im fünfstelligen Eurobereich, seien aber mit einer effizienten Logistik auch über längere Strecken für dreistellige Beträge kostengünstig zu transportieren.
In Deutschland können ältere Dieselfahrzeuge nach dem Abgasskandal und ersten Fahrverboten nur noch mit hohen Preisabschlägen weiterverkauft werden.