Anspruch und Wirklichkeit bei Thyssenkrupp
Ein ebenfalls nicht besonders rosiges Bild gibt Thyssenkrupp ab. Der Konzern ist im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Ursache dafür waren Impairments auf das Stahlgeschäft infolge der Zinswende und des damit gestiegenen Kapitalkostensatzes. „Zwischen den euphorischen Worten des Vorstands und den harten Fakten des Zwischenberichts klafft bei Thyssenkrupp eine große Lücke“, kommentiert unsere Düsseldorfer Korrespondentin Annette Becker. Denn die „robuste Geschäftsentwicklung“, die Vorstandschefin Martina Merz bejubele, halte dem Zahlentest nicht stand. Kollegin Becker gesteht zwar zu, dass Automotive Technology das Ergebnis verbessert habe und auch die Abwicklungseinheit Multi Tracks erstmals seit Bestehen einen positiven Ergebnisbeitrag abliefere. „Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass die vor drei Jahren in die Wege geleitete Transformation noch keinen messbaren Profitabilitätssprung bewirkte.“ Im Gegenteil: Die Umsatzrendite auf das bereinigte operative Ergebnis sei im Konzern im ersten Halbjahr auf 1,9% zusammengeschrumpft.