Also ich bin ehrlich erstaunt, wie oberflächlich hier teilweise fabuliert wird. Liest denn keiner von Euch die Geschäftsberichte von telegate?
Das beste, was ich gelesen habe, war der Link auf die Seite der Anwälte in Sachen telegate. Ist uns eigentlich allen klar, daß, wenn es überhaupt zutrifft, daß telegate jetzt nicht mehr Festgeld bei Seat rumliegen hat, wir es nicht irgendeinem gut bezahlten Aufsichtsrat zu verdanken haben, daß wir immer noch über Dividenden reden können, statt Insolvenzantrag stellen zu müssen, sondern diesen Anwälten!!
Keiner von Euch hat bisher mal darauf hingewiesen, daß Seat mit genau dem Geschäftsmodell in das telegate zur Zeit von den von dort entsandten Vorständen gedrängt wird, komplett gescheitert ist! Dabei ist es ganz leicht, das anhand des Neun-Monats-Berichts nachzuvollziehen:
Zum Gesamtumsatz von gut 65 Mio. trug das angeblich so sehr schwächelnde Auskunftsgeschäft 40 Mio und der superzukunftsträchtige Bereich Media 25 Mio bei.
Mit dem Auskunftsgeschäft wurde vor Steuern ein Gewinn von rund 11,5 Mio erzielt. Der Bereich Media erzielte demgegenüber einen Verlust von 11,8 Mio. D.h. der gesamte Gewinn, der durch das Auskunftsgeschäft erzielt wurde und noch etwas von den Rücklagen ging drauf, um den hirnlosen Ausflug ins Mediageschäft zu finanzieren. In den ersten 9 Monaten hat telegate also rund 400 T€ Verlust gemacht.
Aufgepeppt wird das nur die ao. Erträge aufgrund der Kostenklagen. Allein hieraus, und zwar absolut allein hieraus und aus sonst nichts, ergab sich nach 9 Monaten ein Ergebnis vor Steuern von +41,228 Mio. Es sind jedoch rund 18 Mio Steuern abzuziehen, so daß zum Schluß ein Gewinn, trotz der gewonnen Prozesse von rund 24 Mio übrig bleibt.
Man muß kein Prophet sein, um vorhersagen zu können, daß das bis zum Jahresende aufgrund des unverdrossen weiter geführten Hirnlosgeschäfts mit Websiten, die jeder sich selbst besser erstellen kann, noch schlechter geworden ist. Vermutlich wird man auch noch die eine oder andere Abschreibung oder Wertberichtigung in die Bilanz quetschen, um die Steuern zu minimieren, so daß letzten Endes sicher kein Gewinn von 20 Mio bleiben wird.
Wie kann man denn angesichts dieser Fakten über 100 Mio Cash faseln?
Es gibt knapp 20 Mio Aktien, so daß also, einschließlich des Gewinns aus den Klagen (!!!!!!!!!!!!!!!!!), auf jede Aktie ein rechnerischer Euro Dividende entfällt, wenn der ganze Gewinn ausgeschüttet würde.
Wie kann man angesichts dieser Tatsache ein Blabla zu bis zu 5 € Sonderdividende aufführen?
Selbstredend wird telegate noch nicht einmal den ganzen Gewinn ausschütten, weil ja sonst die Verluste aus dem Media-Bereich absehbar schon im Jahr 2013 nicht mehr gedeckt wären. Mit einer Dividende von 0,80 € können alle Beteiligten hoch zufrieden sein.
Der einzige Lichtblick ist, daß hoffentlich der italienische Insolvenzverwalter genauso wenig an der Geldvernichtungsfabrik, die die Italiener bei telegate installiert haben, interessiert sein dürfte, wie die hiesigen Kleinaktionäre, so daß man hoffen kann, er bereitet dem Ausflug ins Media-Geschäft ein schnelles Ende, spätestens zum Ende des laufenden Jahres. Dabei ist es mir egal, ob er den entsprechenden Betriebsteil noch für 1 Euro verkaufen kann oder mit Verlust einstellt. Sobald der Schwachsinn eliminiert ist (man denke nur an BMW und Rover), besteht kein Anlaß mehr, daran zu zweifeln, daß telegate noch viele Jahre eine gewinnträchtige Unternehmung mit zuverlässigen Erträgen sein wird, von den weiteren ao. Erträgen aus weiteren Klagen ganz abgesehen.
So, ladies und gentlemen, liegen die Fakten, alles andere sind Märchen!