Im Juni veröffentlichte SH diesen (hier übersetzten) Satz: "SunHydrogen freut sich, mitteilen zu können, dass das Unternehmen weiterhin auf dem besten Weg ist, bis Ende des vierten Quartals 2022 einen P R O D U K T I O N S R E I F E N Prototyp seiner auf Nanopartikeln basierenden grünen Wasserstofftechnologie zu demonstrieren."
Was sag ich meinen Kindern immer: "Was man verspricht, muss man auch halten!" Wenn nicht, hast du ein Glaubwürdigkeitsproblem. Das gilt auch und ganz besonders für Chefs von Startups. In Erwartung dieser Prognose stieg Anfang Dezember der Kurs. Als dann aber nur dieses alberne Video veröffentlicht wurde, halbierte er sich. Wohl auch wegen der blumigen Einschätzung zu der "bahnbrechenden" Technologie. Nur in den unteren Absätzen der Pressemitteilung - ganz versteckt und eher kleinlaut - musste SH verklausuliert zugeben, dass es hinter den Erwartungen zurück geblieben ist. Sowas wird dann nur allzu gern ignoriert, obwohl es die eigentliche Meldung ist.
Der Teufel steckt offensichtlich im Detail, den man da so leicht nicht rauskriegt, wenn man ein Produkt auf den Markt bringen will, das massentauglich sein soll. Statt damit offensiv umzugehen und die Herausforderung schon früh zu benennen und den Zeitrahmen zu korrigieren, versuchte SH seine Anleger für blöd zu verkaufen. Das wird sich rächen.
Fazit: Ob und wann tatsächlich ein produktionsreifes, sprich markt- und wettbewerbsfähiges Panel für Umsatz sorgen könnte, ist völlig offen. Dazu äussern sich SH und seine angeblich so renommierten Wissenschaftler, die im übrigen von keiner bedeutenden Zeitung (Nature, FT, New York Times, Wallstreet Journal etc.) zitiert werden, überhaupt nicht. Gut möglich, dass es erst in fünf Jahren soweit ist. Vielleicht auch gar nicht. Hinzu kommt, dass der Wettbewerb nicht schläft. Das wird dazu führen, dass der Kurs peu-a-peu bröckelt. Da nützt auch all die Schönrederei in Foren wie diesem nichts.