Steinhoff kann sogar - mit guter Begründung - die Freigabe von Zahlungen bei der SARB anfragen. Die müssen aber natürlich zustimmen. Dabei kann ich mir nicht vorstellen, dass die Anfrage
"Wir würden die 5,5 Mrd ZAR gerne den HFs in den Rachen werfen"
erfolgversprechend wäre. Also könnten hier bestenfalls ein paar laufende Kosten abgehen, die Steinhoff nachweislich nicht anders bezahlen kann.
Wieviel die SARB am Ende des Tages tatsächlich und ob überhaupt einbehält ist völlig offen und das steht auf einem anderen Blatt. Erstmal werden die Bilanzen auf Geldabflüsse aus ZA untersucht, bei denen der SARB leer ausging. Wenn man solche Fehlbeträge findet, werden die bestimmt nachberechnet und mit einer saftigen Strafe belegt. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass dies mehrere Dutzend Millionen sind, sondern eher kleine ein- oder zweistellige Millionenbeträge.
Wenn bei der Bilanzprüfung andere Tatbestände zu Tage treten, würde eine SARB aber bestimmt nicht wegschauen, sondern die endsprechenden Behörden einschalten. Und dann kann es lustig werden.
Ich teile im übrigen auch nicht die Ansicht, dass man dann zu spät käme. Wenn die Übertragung auf die New Topco, die Stiftungen usw. schon vollzogen ist, aber nach zwei Jahren ein krimineller Hintergrund offengelegt wird, dann sind die Assets ja vermeintlich noch da, und die Begünstigten ja nicht verschwunden. Eine Rückabwicklung sollte größtenteils noch für ein oder zwei Jahre ohne weiteres möglich sein. Oder falls nicht, könnten die HFs zur Herausgabe der Erlöse verdonnert werden. Ich glaube nicht, dass die sagen könnten, das hab ich alles schon im Casino verspielt.