Die Aktionäre hätten zwar theoretisch auch die Möglichkeit gehabt, einen ausgearbeiteten WHOA Vorschlag einzureichen, das aber vermeintlich nur in Zusammenarbeit mit den Gläubigern. Ein WHOA Restrukturierungsplan benötigt die Zustimmung von mindestens 66% der vertretenen Schulden. Ganz ohne ein Schmankerl für die Gläubiger wäre man auch so nicht davon gekommen.
Einzig sinnvoll wäre gewesen, einen offenen WHOA-Antrag zu stellen, mit der Bitte um Bestellung eines Restrukturierungsexperten, der dann einen Vorschlag ausarbeitet. Das hätte Steinhoff am besten schon letztes Jahr gemacht, als feststand, die Gläubiger wollen nicht zu besseren Konditionen verlängern. Aber nein, die haben lieber die Gläubiger gefragt wie sie es gerne hätten, und haben dann alles so zurecht gebogen, dass es durchgeht.
Auch ein Restrukturierungsexperte hätte nicht zaubern können, und auch sein Plan müsste mMn die 66% Zustimmung der Gläubiger mindestens erhalten. Nur einen unwilligen letzten Rest von 33% kann man zwingen, oder eben solche, die "nicht im Geld" sind. Aber bei einem solchen Plan hätte man ja eventuell auch ein lohnendes Modell mit Schuldenschnitt, KE und Bonus im Erfolgsfall zusammenzimmern können.
Das ist jetzt alles Geschichte, es sei denn der ganze Prozess wird nihiliert, aufgrund der fortgesetzten Bilanzschönigung, auch nach 2017.