Ich kann die vielen frustrierten und verzweifelten Kleinaktionäre verstehen, und ich wäre emotional nicht normal, wenn mich das ganze Kursdesaster bei Steinhoff kalt lassen würde, zumal ich auch selbst betroffen bin. Ich hatte gestern allerdings gegen alle Crashauguren die Chance genutzt und billig nachgekauft. Nein, die Aktionäre tun mir in tiefster Seele leid, weil ich weiß, wie viel schicksalhaftes Erarbeitetes und Erspartes für ihre Altersvorsorge in dieser Gesellschaft stecken. Viele haben Steinhoff ihr Vermögen anvertraut in der Hoffnung auf ein vernünftiges und auch für die Aktionäre werthaltiges Management. Das die Kläger-Aktionäre einen nicht unerheblichen Anteil dazu beitragen, dass der Kurs so ist, wie er derzeit ist, sollte man dabei nicht vergessen. Was auch immer auch an taktischen Massnahmen zur Rettung der Gesellschaft unternommen wurde und noch wird, man sollte die Aktionärsinteressen nicht aus den Augen verlieren. Insoweit gebe ich LdP nicht Recht, denn der Aktienkurs ist für die künftige Entwicklung und das Vertrauen der Kreditgeber genauso wichtig wie die Restrukturierung der Gesellschaft selbst. Auch wenn man mich wegen meiner Videos als hoffnungslosen Pusher und Optimisten bezeichnet, so meine ich, dass man ohne diesen Optimismus überhaupt nich an die Börse soll. Und nur, weil ich davon überzeugt bin, dass die Chancen bei Steinhoff auf eine Erstarkung der Gesellschaft höher ist als eine Insolvenz, bin ich noch lange kein Pusher. Ich erinnere daran, dass Vertrauen und Geduld die wichtigsten Eigenschaften sind, die man mitbringen muss, um an der Börse erfolgreich zu sein.