Das Freitagdesaster
Es ist ein ungleicher Kampf der
Kleinanleger gegen institutionelle computergesteuerte Kampfmaschinen von professionellen Institutionen. Es ist zum Kotzen dieses Trommelfeuer der Leerverkäufer gegen Kleinaktionäre täglich ertragen zu müssen. Und ich fühle mit allen Forumsteilnehmern mit. Wo bleibt da nur der Anlegerschutz? Leerverkäufe müssten verboten werden, weil die normalen seriösen Anleger dagegen keine Chancen haben, einem Handel der in Bruchteilen von Sekundenschnelle, Kurse machen und der für die intelligent gefütterten Maschinen lukrativ ist für alles was den Handel mit Aktien betrifft. Es ist nun einmal legal, eine Art Roulette Spiel zu spielen, nämlich etwas verkaufen zu dürfen, was einem noch gar nicht gehört. Das ist aber für meine Begriffe Zockerei und nicht das, was die Kleinanleger machen und die dann noch der sogenannten Fachpresse ausgeliefert sind, die die Leerverkäufer Institution mit ihren negativen Beiträgen noch unterstützen. Ich finde das zum Kotzen, mehr kann ich dazu nicht sagen. Jeden Tag wird mir übel, wenn ich das «Börsenspiel» von morgens bis abends ohnmächtig mit ansehen muss.
Warum wurde am Freitag die Aktie von Steinhoff derart heruntergeprügelt?
Dabei gab es bei Steinhoff nur positive Nachrichten und ging unmittelbar nach den positiven Zahlen auf über 0,18€ und eine Zeitz zuvor bei über € 0.24. Trotz besserer Entwicklung der Gesellschaft stehen wir heute dennoch maschinen- und shortsellerbedingt bei 0,16 €, ein Anschlag gegen jede Vernunft! Am Freitag wurde dann das Fallbeil der Kapitalvernichtung von den Leerverkäufern äusserst effektiv eingesetzt. In einer einzigen Sekunde wurden mehrere Millionen Akten bei Xetra auf den Markt geworfen. Das hat mit seriösen Handel nichts mehr zu tun. Das ist Roulette und Abzocke ohne Berücksichtigung der Kleinaktionäre.
Dies ist umso erstaunlicher, weil Steinhoff nach eigenen Angaben der Geschäftsleitung bei einem EBITDA von 4,5-5 % bei einem erwarteten Jahresumsatz von 17-€ 18 Milliarden einen Jahresgewinn vor Steuern in Höhe von ca. 800-900€ Millionen erwirtschaftet dürfte. Da ist es nicht nachvollziehbar, dass der Kurs der Aktie von Steinhoff gerade einmal bei einer Bewertung auf Insolvenzniveau und einen Unternehmens-Marktwert von gerade einmal €672 Millionen hat. Kann mir das einer einmal vernünftig erklären?
Bei den meisten Startup-Unternehmen wird die Zukunft in Milliardenhöhe gehandelt, man hat das vor vielen Jahren am Neuen Markt früher so gehandhabt, und auch heute gibt es viele Beispiele von Unternehmen, wo ausschließlich die Zukunftsaussichten bewertet werden. Nur bei Steinhoff sieht man lediglich die aktuellen potenziellen, noch nicht testierten Risiken aus manipulierten Bilanzen aber nicht die Zukunftschancen. Dabei wären die Schulden von Steinhoff im Augenblick m. E. ohne besondere Bedeutung, da sie weder in der Höhe noch in den Konditionen feststehen. Für die Zukunft dürfte die Ertragskraft des Unternehmens nach abgeschlossener Konsolidierung für eine seriöse Bewertung ausschlaggebend sein. Denn nur die Zukunft zählt für die Börse, vor allem das Potenzial einer global operierenden Handelsgesellschaft wie Steinhoff. Was hier aber (besonders bei Steinhoff) an der Börse gehandelt wird, ist nicht nur die reine Vergangenheit der noch nicht einmal endgültig aufgearbeiteten Bilanzgeschichte, sondern vor allem die Angst der Kleinanleger vor einer Insolvenz und somit äußerst fragwürdig.
Das Ergebnis für den Aktienhandel ist bekannt: Warum investieren immer weniger Menschen in Aktien? Weil sie genau wissen, dass Aktien gefährlich und riskant sind und manipuliert werden. Dass ein Anleger gegen die heutigen computergesteuerten Kauf- und Verkaufsprogramme nur verlieren kann, hat sich inzwischen herumgesprochen. Lieber horten die Menschen das Geld verlustträchtig auf der Sparkasse oder Bank, wo sie jährlich in Höhe der Inflationsrate Geld verlieren, statt ihr Vermögen zu vermehren. Der Mut zur Aktienanlage hat beim letzten Börsencrash 2000/2001 ergeben, dass dort viele Anleger 70-80 % ihres Vermögens verloren hatten. Das steckt vielen, vor allem den älteren Menschen, bis heute noch tief in den Knochen. Ich empfehle daher allen ernsthaft interessierten Foristen das Buch «Der Salamicrash 2000/2001,» Untertitel «Tagebuch eines Vermögensverwalters», bei Amazon oder Kindl zu lesen.
Für heute und die nächsten Tage befürchte ich, dass die Leerverkäufer den Aktienkurs weiter vorbörslich nach unten drücken werden, zumal ich an so manchem Post erkennen kann, dass hier im Forum viele den Mut zum Halten verloren haben und weitere ihn noch verlieren werden.
Schade, denn ich sehe die Zukunft von Steinhoff positiv.
Einen schönen Tag noch…