publicaffairs ein paar Neuigkeiten gibt es dann schon in dem Artikel. Claassen hat also nach dem er schon im Februar kündigen wollte weitere Geldzusagen bekommen um nicht zu kündigen. Das war mir jedenfalls bis dato nicht bekannt. Dass es zwei Untersuchungsberichte gab, war mir auch nicht bekannt.
Es ist doch nun mal leider so, dass SM über dieses Claassen-Fiasko nie seine Aktionäre richtig aufgeklärt hat. Von Anfang an. Das fing an mit der ominösen Fax-Kündigung bis zu den zwei Untersuchungsberichten. Für mich steht außer Frage, dass der Aufsichtsrat zumindest fahrlässig gehandelt hat. Ob das ganze um Claassen Untreue vom Aufsichtsrat war, das müssen jetzt das Gericht klären. Bin kein Jurist, aber es sieht schon verdammt nach Untreue aus.
Ich glaube auch, dass man mittlerweile den abrupten Abgang von Claassen einigermaßen nachvollziehen kann. Wie sich ja gezeigt hat war der Buisness-Plan von SM für 2009/2010 reines Harakiri. Es war überhaupt nichts Fix von Genehemigungen bis zur Finanzierung, aber trotzdem wurde eine EBIT-Prognose von 45 Mio. € prognostiziert. Das war für mich der Hauptgrund warum der Claassen abgehauen ist. Versüsst wurde ihm das Ganze dann noch, als der Aufsichtsrat ihm dann im Februar noch weitere Geldzusagen gemacht. Etwas mehr als einen Monat zuvor bevor er bei SM den Schlussstrich gezogen hat.
Fatal an dem Ganzen ist jetzt, dass die Süddeutsche jetzt sehr ausfürhlich darüber berichtet und nicht mehr die WiWo, die ohnehin bei vielen verbrannt ist beim Thema SM, da die WiWo einfach zuviele falsche Vermutungen bzw. Interpretationen in den Raum gestellt hat.
Gut ist die neuerliche negative Berichterstattung über SM in dieser sehr wichtigen, vielleicht alles entscheidenden Fase allemal nicht. Interessant wäre, wer denn der Süddeustchen diese zwei Untersuchungsberichte über die Kausa Claassen denn zugesteckt hat. Muss eigentlich jemand von der oberen SM-Etage gewesen sein.
DJ.Slow hat mal in einer Post geschrieben, dass SM so geführt wie ein Privatunternehmen. Das Claassen-Fiasko untstreicht das doppelt und dreifach. Das schenit auch verdammt viel Eigennutz im Spiel zu sein, was für ein Privatunternehmen etwas ganz Normales ist, aber mal ganz sicher nicht für eine Aktiengesellschaft.
Es ist sehr schade um einen solchen Branchenexperten wie dem Kuhn, aber wenn SM endlich mal solide werden will und nicht immer in die Schmuddelecke gestellt werden will, dann gibt es eigentlich nur, dass erstens der komplette Aufsichtsrat seines Amtes enthoben wird und zweitens sehr sehr schnell in den Prime Standard gewechselt wird. Warum letzteres nicht schon lange gemacht wurde zeigt meiner Meinung nach dieser Artikel der Süddeutschen ganz genau. Im Prime Standard ist der Gestaltungsspieraum für Mauscheleien bei weitem nicht mehr so groß wie im Freiverkehr.