Ist rottmeyer.de nicht mehr erreichbar? Die vom DNS gespeicherte IP gibt keine ICMP Antworten...
Dass "wolkep" jetzt keine technische Chartanalyse gibt ist klar, wer stellt schon gern seine tägliche Arbeit sinnentleerend an den Pranger und in Frage? (Damit stelle ich weniger inhaltliche als generelle sinnfragende Kritik.)
Interessant ist in diesen Tagen was passieren wird. Obwohl Gold in zwei Tagen um 10% nachgegeben hat und Silber gar um 25%, ist physisches Gold nicht signifikant im Preis gesunken, "greifbares" Silber allerdings schon, wenn auch nicht um 25%.
Die FED verlautet Operation Twist und gibt bekannt, sie werde diese Maßnahme bis Juni 2012 erweitern. Ein Zeichen, dass frühestens November/Dezember 2011, langfristig aber bis Jun 2012 keine weiteren "Maßnahmen" wie ein QE3 entschieden werden.
Das Volumen der "Operation" lag mit $400.000.000.000.000 über den von Ökonomen und Journalisten erwarteten §300 Mia. und ist ein Versuch nicht nur kurzweilig einzugreifen, sondern langfristige Positionen zu binden.
Zu welchem Zeitpunkt in der Geschichte gab es je so niedrige Erträge aus "Langzeitanleihen" bevor eine Rezession überhaupt begonnen hat?
Die FED ist so nett den Menschen die Warnweste zu zeigen. Was man damit macht sei jedem selbst überlassen.
Für mich persönlich zeigt es, wie sehr machtlos Menschen eines Marktes, dessen Konsequenzen nicht einmal selbsternannte "Experten" begreifen wollen oder können, ausgeliefert sind. Je größer die sozialen Unterschiede, desto Anfälliger ist eine Gesellschaft für "Krisen". Die "Krise" ist nicht die Summe von Bank-Bankrotts oder Kurseinbrüchen. Die Krise ist die Unfähigkeit und Hilflosigkeit mit der Menschen um Ihre Existenz kämpfen müssen oder aufgeben werden. Bisher gab's das nur schleichend, dafür jetzt in kurzer Zeit immer öfter und umso härter.
"Wir", ganz gleich zu welcher institutionellen (sozialen, ökonomischen, kulturellen, gestzlichen, ethnischen, ...,) Entität wir uns angehöhrig fühlen, sehen oder zählen, sollten niemals vergessen, dass "echte Krisen" und deren Folgen, soziale Untscherschiede stigmatisieren und damit der Ungerechtigkeit einen Ausdruck geben, die niemals im Sinne jener noch so sehr durch "etwas" bevorteiligten "Gewinner" sein kann.
Freiheit bleibt mindestens durch das Allgemeinwohl begrenzt. Ein Mensch ist niemals mehr als die Menschen um ihn herum.
Und auch wenn ich jetzt die Situation nutze, die es mir seit wenigen Jahren durch Glück und tätiger Arbeit ermöglicht, das etwas "Mehr" zu haben, bescheiden besizten zu können, weiss ich, dass ich es nicht für ein Heiligen- oder Götzenbild tue und bleibe mir dabei bewusst, dass Menschen mehr als 'n Sack voll Gold oder Angst treibt.
Prophezeite Szenarien die für Silber und Gold sprechen könnten, können niemals so wahrscheinlich werden, als dass sie realistisch erscheinen oder für wahr gehalten werden wollen, ohne sich damit den Grund auf dem Menschen gebaut sind, selbst zu entziehen.
Unsere Gesellschaft gleicht einem Menschen, der ahnungslos in einem Minenfeld umherirrt und sich dabei um seine Altersrente Sorgen macht. (H. v. Ditfurth).
Damit lass' ich Rousseuau hier zietiert stehen, demnach die Bildung von Eigentum dazu führt, dass der Mensch den Urzustand verlässt:
„Der erste, der ein Stück Land eingezäunt hatte und dreist sagte: 'Das ist mein' und so einfältige Leute fand, die das glaubten, wurde zum wahren Gründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wieviele Verbrechen, Kriege, Morde, Leiden und Schrecken würde einer dem Menschengeschlecht erspart haben, hätte er die Pfähle herausgerissen oder den Graben zugeschüttet und seinesgleichen zugerufen: 'Hört ja nicht auf diesen Betrüger. Ihr seid alle verloren, wenn ihr vergeßt, daß die Früchte allen gehören und die Erde keinem.'“
Dennoch betrachtet Rousseau das Eigentum als „das heiligste von allen Bürgerrechten, in gewissen Beziehungen noch wichtiger als die Freiheit selbst [...], weil das Eigentum die wahre Begründung der menschlichen Gesellschaft und der wahre Garant der Verpflichtung der Bürger ist."
„Was der Mensch durch den Gesellschaftsvertrag verliert, ist seine natürliche Freiheit und ein unbegrenztes Recht auf alles, wonach ihn gelüstet und was er erreichen kann; was er erhält, ist die bürgerliche Freiheit und das Eigentum an allem, was er besitzt. Damit man sich bei diesem Ausgleich nicht täuscht, ist es notwendig, die natürliche Freiheit, die ihre Schranken nur in der Stärke des Individuums findet, deutlich von der bürgerlichen Freiheit zu unterscheiden, die durch den Gemeinwillen begrenzt ist, und den Besitz, der nur eine Folge der Stärke oder des Rechts des ersten Besitznehmers ist, vom Eigentum, das nur auf einen ausdrücklichen Titel gegründet werden kann.
Will ich den Moralapostel spielen? Nee, ich glaube nur, dass "Eigentum" zusammen statt allein sinnvoll werden kann und es mich anwidert, wie das Thema Edelmetalle so oft im Sprachrohr rechtspopulistisch Gesinnter zu hören und lesen ist, dessen größte Nähe politischer Ideologien so warm ist wie die Töne von Gelb, Braun und Schwarz gestreut werden können.