Die Schadenersatzstrafe von rund zwei Milliarden Dollar in den USA könnte im wirtschaftlichen Ruin für Bayer enden, kommentiert Mischa Erhardt. Konzern-Chef Baumann sei mit der Übernahme von Glyphosat-Hersteller Monsanto ein zu hohes Risiko eingegangen. ...
Man hofft in Leverkusen, in zweiter Instanz würden die Urteile aufgehoben. Doch das ist nicht wahrscheinlich, vermutlich werden sie nur abgeschwächt. Was dann folgen müsste wäre die Quadratur des Kreises: Angesichts der vielen Klagen müsste Bayer die Vergleichszahlungen, mit denen der Konzern die anderen Kläger zufrieden stellen könnte, gering halten. Nur dürfte das Kläger ermutigen, weiter zu prozessieren. Hohe Vergleiche aber kann sich Bayer nicht leisten – schon bei einer Million Dollar pro Fall entstünden Kosten von über 13 Milliarden Dollar. Und die ersten beiden Urteile lauteten auf Schadenersatz von jeweils rund 80 Millionen Dollar.
Das ist eine düstere Perspektive für den Konzern und seine Mitarbeiter. Bayer-Chef Werner Baumann könnte also noch einen weiteren Platz in den Geschichtsbüchern einnehmen: Er könnte der sein, der das Traditionsunternehmen Bayer gegen die Wand gefahren hat. Bayer ist nun mit Monsanto weniger wert als der Kaufpreis von Monsanto, kurz: Bayer ist nun selbst ein potentieller Übernahmekandidat.