Senator prüft erneut rechtliche Schritte gegen Prior
(Korrigierte Fassung)
Berlin (vwd) - Die Senator Entertainment AG, Berlin, prüft erneut
rechtliche Schritte gegen die Prior AG, Frankfurt. Bei einem Gespräch am
Nachmittag mit den Anwälten werde darüber entschieden, sagte
Unternehmenssprecher Karl Homburg am Mittwoch auf vwd Anfrage. Die im
aktuellen Prior-Brief erhobenen Zweifel an der Bilanz wies Homburg zurück.
Prior hatte unter anderem den Posten "Weltvertrieb" mit Einnahmen von 90 Mio
EUR als "ominös" bezeichnet, da sich das Unternehmen über seine Kundschaft
ausschweige. Dies sei nicht der Fall, betonte Homburg. Die Partner, wie
Sony, Columbia und andere, seien in Analystenkonferenzen genannt worden.
Prior kritisierte zudem die Bewertung der 25-Prozent-Beteiligung an der
Cinemaxx AG, Hamburg, mit 61 Mio EUR. Der Börsenwert betrage gegenwärtig
lediglich neun Mio EUR. "Das riecht mindestens nach Bilanzkosmetik",
schreibt Prior. Senator verwies hingegen auf die strategische Bedeutung der
Beteiligung, die unter anderem Trailer- und Werbekosten einspare. Diese Form
der "Value-in-Use"-Bewertung sei nach IAS möglich. Dem Zweifel an der
Werthaltigkeit der Filmlizenzen, die auf 181 Mio von 85 Mio EUR angestiegen
seien, begegnete Senator mit dem Hinweis auf deutlich größere Projekte als
in der Vergangenenheit. In die Lizenzen habe Senator 185 Mio EUR investiert.
Prior sieht weiterhin "Sprengstoff" in den kurzfristigen Bankschulden,
die von sieben auf rund 95 Mio EUR angestiegen seien. Die kurzfristigen
Verbindlichkeiten von 131 Mio EUR würden das Umlaufvermögen von 89 Mio EUR
bei Weitem übersteigen. Homburg sagte dazu, dass die Projektfinanzierung
über Kredite im Filmgeschaft üblich sei. Für etwa 25 Mio EUR trüge Senator
gar kein Risiko, da die Zwischenfinanzierer als Gegenleistung am Erlös der
entsprechenden Projekte beteiligt seien. +++ Stephan Kosch
vwd/17.4.2002/sk/bb
17.04.2002 - 16:44 Uhr
(Korrigierte Fassung)
Berlin (vwd) - Die Senator Entertainment AG, Berlin, prüft erneut
rechtliche Schritte gegen die Prior AG, Frankfurt. Bei einem Gespräch am
Nachmittag mit den Anwälten werde darüber entschieden, sagte
Unternehmenssprecher Karl Homburg am Mittwoch auf vwd Anfrage. Die im
aktuellen Prior-Brief erhobenen Zweifel an der Bilanz wies Homburg zurück.
Prior hatte unter anderem den Posten "Weltvertrieb" mit Einnahmen von 90 Mio
EUR als "ominös" bezeichnet, da sich das Unternehmen über seine Kundschaft
ausschweige. Dies sei nicht der Fall, betonte Homburg. Die Partner, wie
Sony, Columbia und andere, seien in Analystenkonferenzen genannt worden.
Prior kritisierte zudem die Bewertung der 25-Prozent-Beteiligung an der
Cinemaxx AG, Hamburg, mit 61 Mio EUR. Der Börsenwert betrage gegenwärtig
lediglich neun Mio EUR. "Das riecht mindestens nach Bilanzkosmetik",
schreibt Prior. Senator verwies hingegen auf die strategische Bedeutung der
Beteiligung, die unter anderem Trailer- und Werbekosten einspare. Diese Form
der "Value-in-Use"-Bewertung sei nach IAS möglich. Dem Zweifel an der
Werthaltigkeit der Filmlizenzen, die auf 181 Mio von 85 Mio EUR angestiegen
seien, begegnete Senator mit dem Hinweis auf deutlich größere Projekte als
in der Vergangenenheit. In die Lizenzen habe Senator 185 Mio EUR investiert.
Prior sieht weiterhin "Sprengstoff" in den kurzfristigen Bankschulden,
die von sieben auf rund 95 Mio EUR angestiegen seien. Die kurzfristigen
Verbindlichkeiten von 131 Mio EUR würden das Umlaufvermögen von 89 Mio EUR
bei Weitem übersteigen. Homburg sagte dazu, dass die Projektfinanzierung
über Kredite im Filmgeschaft üblich sei. Für etwa 25 Mio EUR trüge Senator
gar kein Risiko, da die Zwischenfinanzierer als Gegenleistung am Erlös der
entsprechenden Projekte beteiligt seien. +++ Stephan Kosch
vwd/17.4.2002/sk/bb
17.04.2002 - 16:44 Uhr
