Selbstmord-Rate stieg unter konservativer Regierung
Australische Forscher fanden heraus, dass die Zahl der Selbstmorde in ihrem Land immer dann anstieg, wenn eine konservative Macht an der Regierung war. In England sei dieser Trend auch zu erkennen, wie BBC News berichtet.
Zunächst analysierte das australische Team Selbstmord-Statistiken für New South Wales zwischen 1901 und 1998. Bei einem Blick auf das jeweilige politische Regime fiel auf: Es entschieden sich immer dann mehr Menschen für den Freitod, wenn die konservativen Tories an der Macht waren.
Auf der anderen Seite zeigte sich, dass die Todessehnsucht der Bürger am schwächsten ausgeprägt war, wenn die Arbeiterpartei (Labour-Party) das Heft in der Hand hatte. Am stärksten vom Todeswunsch betroffen waren nach Aussage der Forscher bisher immer Personen mittleren Alters und ältere Menschen. Bei einer rein konservativen Regierung, so die Studie, war bei Männern ein 17-prozentiger Anstieg der Suizid-Vorhaben zu verzeichnen, bei Frauen war dieser sogar 40-prozentig.
Ein Erklärungsmodell haben die Wissenschaftler auch schon parat: Eine Regierung der Konservativen befürworte unter anderem militärische Einsätze und eine Politik, die weitaus marktorientierter sei als die der Labour-Partei. Das könne dazu führen, dass sich die Menschen mehr von der Gesellschaft abgekapselt fühlten und aus diesem Gefühl der Einsamkeit heraus eventuell eher bereit seien, sich das Leben zu nehmen.
Auch wenn die ideologischen Unterschiede zwischen den Konservativen und der Labour-Partei immer geringer würden, so die Studie weiter, könnten die Bürger aber immer noch die Verschiedenartigkeit der Politik beider Lager erkennen. Projektleiter Professor Richard Taylor von der University of Sydney sagte, dass sich die materielle Situation schwacher sozialer Gruppen unter einer Labour-Regierung bessere und so den Menschen mehr Hoffnung gegeben würde. Prinzipiell, so der Forscher weiter, müsse man einen engen Zusammenhang zwischen sozio-ökonomischen Verhältnissen und Selbstmordraten sehen.
Ähnliche Ergebnisse in Großbritannien
Dr. Mary Shaw von der University of Bristol sagte, dass man in England und Wales zu ähnlichen Ergebnissen gekommen sei. Auch hier stieg zwischen 1901 und 2000 meist dann die Zahl der Selbstmörder an, wenn die Konservativen an der Regierung waren. Sehr deutlich wurde das unter Premierministerin Margaret Thatcher in den achtziger Jahren. Unter dem, nach Ansicht der britischen Wissenschaftler, eher moderaten konservativen John Major gab es wieder weniger Suizid-Fälle zu beklagen, der amtierende Regierungschef Tony Blair von der Labour-Partei darf sich über eine weiterhin sinkende Selbstmord-Rate freuen.
Die Forscher betonten weiterhin, dass die Zahl der Selbstmörder auch abhängig sei von der Arbeitslosigkeit im Land. Jedoch lag die Zahl der Lebensmüden während der fünfziger Jahre, als Großbritannien wirtschaftlich blühte, aber konservativ regiert wurde, über dem Durchschnitt.
Als Ergebnis hielten die Forscher fest, dass sich im vergangenen Jahrhundert 35.000 Menschen vermutlich nicht das Leben genommen hätten, wenn die Konservativen nicht an der Macht gewesen wären.
Die britischen Konservativen wollten die wissenschaftliche Studie nicht kommentieren.
Spiegel
Australische Forscher fanden heraus, dass die Zahl der Selbstmorde in ihrem Land immer dann anstieg, wenn eine konservative Macht an der Regierung war. In England sei dieser Trend auch zu erkennen, wie BBC News berichtet.
Zunächst analysierte das australische Team Selbstmord-Statistiken für New South Wales zwischen 1901 und 1998. Bei einem Blick auf das jeweilige politische Regime fiel auf: Es entschieden sich immer dann mehr Menschen für den Freitod, wenn die konservativen Tories an der Macht waren.
Auf der anderen Seite zeigte sich, dass die Todessehnsucht der Bürger am schwächsten ausgeprägt war, wenn die Arbeiterpartei (Labour-Party) das Heft in der Hand hatte. Am stärksten vom Todeswunsch betroffen waren nach Aussage der Forscher bisher immer Personen mittleren Alters und ältere Menschen. Bei einer rein konservativen Regierung, so die Studie, war bei Männern ein 17-prozentiger Anstieg der Suizid-Vorhaben zu verzeichnen, bei Frauen war dieser sogar 40-prozentig.
Ein Erklärungsmodell haben die Wissenschaftler auch schon parat: Eine Regierung der Konservativen befürworte unter anderem militärische Einsätze und eine Politik, die weitaus marktorientierter sei als die der Labour-Partei. Das könne dazu führen, dass sich die Menschen mehr von der Gesellschaft abgekapselt fühlten und aus diesem Gefühl der Einsamkeit heraus eventuell eher bereit seien, sich das Leben zu nehmen.
Auch wenn die ideologischen Unterschiede zwischen den Konservativen und der Labour-Partei immer geringer würden, so die Studie weiter, könnten die Bürger aber immer noch die Verschiedenartigkeit der Politik beider Lager erkennen. Projektleiter Professor Richard Taylor von der University of Sydney sagte, dass sich die materielle Situation schwacher sozialer Gruppen unter einer Labour-Regierung bessere und so den Menschen mehr Hoffnung gegeben würde. Prinzipiell, so der Forscher weiter, müsse man einen engen Zusammenhang zwischen sozio-ökonomischen Verhältnissen und Selbstmordraten sehen.
Ähnliche Ergebnisse in Großbritannien
Dr. Mary Shaw von der University of Bristol sagte, dass man in England und Wales zu ähnlichen Ergebnissen gekommen sei. Auch hier stieg zwischen 1901 und 2000 meist dann die Zahl der Selbstmörder an, wenn die Konservativen an der Regierung waren. Sehr deutlich wurde das unter Premierministerin Margaret Thatcher in den achtziger Jahren. Unter dem, nach Ansicht der britischen Wissenschaftler, eher moderaten konservativen John Major gab es wieder weniger Suizid-Fälle zu beklagen, der amtierende Regierungschef Tony Blair von der Labour-Partei darf sich über eine weiterhin sinkende Selbstmord-Rate freuen.
Die Forscher betonten weiterhin, dass die Zahl der Selbstmörder auch abhängig sei von der Arbeitslosigkeit im Land. Jedoch lag die Zahl der Lebensmüden während der fünfziger Jahre, als Großbritannien wirtschaftlich blühte, aber konservativ regiert wurde, über dem Durchschnitt.
Als Ergebnis hielten die Forscher fest, dass sich im vergangenen Jahrhundert 35.000 Menschen vermutlich nicht das Leben genommen hätten, wenn die Konservativen nicht an der Macht gewesen wären.
Die britischen Konservativen wollten die wissenschaftliche Studie nicht kommentieren.
Spiegel