aber ist ein Artikel einer Spiegel-Parodie:
§
Sie müssen alle weg:
Tötet alle Hühnerficker!
Hier klicken um den Artikel
in korrektem ZYN!-Layout darzustellen.
Dies ist eine SPIEGEL-Parodie des ZYN!-Magazins.
Keidel, Andrea Keidel ihr Name. Ihr Beruf: Genau wissen, was die Leute da draußen eigentlich wollen, und ihnen dies — gegen Abknöpfen von viel Kohle — zu geben. Sowas nennt man im Fachjargon "Marketing". Ihr derzeitiges Projekt sind die Moorhühner. Diese glupschäugigen Sumpfhennen sind durch eine traditionsreiche Whiskeyfirma zum Gespräch und Kult im ansonsten an Attraktionen armen Deutschland geworden.
»Das Moorhuhn soll den Freaks weggenommen, und der breiten Masse zur Verfügung gestellt werden. Gegen Geld versteht sich.«
Wird langsam Zeit:
Bewaffnete Moorhühner
Sumpfhühner: Dumm wie ein Kilo Moorschlamm, die perfekten Opfer also. Deshalb dachte sich eine Gruppe witzig veranlagter Menschen, die zufällig auch noch des Programmierens mächtig waren, daraus ein kurzweiliges Spielchen zu machen. Eine ebenso kluge Whiskey-Firma machte sich das Spiel zu eigen, und vermarktete damit ihren Fusel. Man entließ haufenweise Moorhühner vor die Flinten deutscher Bürohengste und sogenannter "Freaks". Ein anderes Wort für total langweilige Vorm-Computer-Sitzer/innen, angeblich sollen diese Leute Trends frühzeitig erkennen. So geschah es denn also, dass die Moorhuhn-Jagd nach kurzer Eingewöhnungszeit zum absoluten Kult avancierte. Wen wunderts? Einfacher als ein Nietzsche und unkomplizierter als ein Kreuzworträtsel der Bild ist die Moorhuhn-Jagd allemal. Für die deutschen Durchschnittsbürger also geeignet. Und die stürzten sich drauf wie auch auf die letzten Aldi-Computer, wenn noch welche da wären.
»Kostenlos?! Igitt!«
Sehr zum Ärger Keidels war das alles zunächst kostenlos. »Das muss sich ändern«;, intonierte die flippige Marketeerin und Kennerin der Bedürfnisse deutscher Bundesbürger. Die vorgenanten Freaks nämlich sind der Keidel ein Dorn in der Marketingstrategie. »Die sollen meine Moorhühner nicht mehr anfassen, die!«, betont Keidel, und kaufte mit Ihrer Firma RTV kurzerhand die Rechte am Produkt Moorhuhn. Vielmehr ist das Moorhuhn »für ganz normale Verbraucher geeignet.« Und jetzt ist Schluss mit Lustig!
Raus aus der Opferrolle,
rein in die Toilette!
»Auch diese schmarotzdenden Trittbrettfahrer werden runtergeschubst!«
Noch aber gibt es diese schmarotzenden Dritten. Die, welche schamlos das Moorhuhn-Prinzip für sich nutzen, und uns armen Deutschen den letzten sauer erbettelten Kredit aus der Tasche ziehen wollen. Schon jetzt gibt es ja in den Media Control-Charts die Rache der Moorhühner auf Platz Eins. Erfolgsgarant Federvieh? Auf jeden Fall!
Nachdem die letzten »Trittbrettfahrer«, so Keidel, beiseite geschafft sind, geht's nämlich los mit der großangelegten Vermarktung der kulleräugigen Kultfigur. Diese »Plagiate« müssten weg, denn sie hindern Keidel daran, allein die ganze Kohle für die Vermarktung des Moorhuhns aus deutschen Taschen zu holen. Alles wird es von Andrea geben: Moorhuhn-Schlammpackungen, Moorhuhn-Frühstücksflocken mit witzigen Plastik-Moorhühnern, Moorhuhn-Mohrenköpfe, Moorhuhn-Waschlappen, Moorhuhn-Parfum mit Moorhuhn-Duftetc. pp. usw. usf. Es soll das ganze Merchandising-Programm »abgespult werden«.
»Das Moorhuhn muss Kult werden, wie Garfield und Snoopy!«
Das Moorhuhn wird zur absoluten Kultfigur erhoben, wie etwa Garfield oder Snoopy. Daß die gute Andrea da mal keinem Trugschluß erliegt: Garfield ist Fett, Faul, Filosophisch und Snoopy Cool. Das Moorhuhn hingegen ist nur Opfer, daher also denkbar ungeeignet in irgendeiner Weise etwas anderes in den Augen der Deutschen zu werden, als ein Zeitvertreib bis die Fünf Minuten Terrine durchgezogen ist.
»Raus aus der Opferrolle, rein in die Herzen!«
Wenn es allerdings nach Keidel geht, ändert sich das Bald. Es wird eine groß angelegte Rehabilitation des Moorhuhns angeleiert. Langsam sollen die armen Tiere »aus Ihrer Opferrolle raus«, so Keidel weiter. Auch eine Moorhuhn-Talkshow soll es geben, wo geschädigte Moorhühner über Ihre Erlebnisse in deutschen Tümpeln und Sümpfen berichten werden. So sollen die flauschigen Gesellen sich bald in die Herzen der Menschen gackern.
»Dollarzeichen in den Augen: Moorhuhn-Einnahmen sind bereits sechsstellig«
Allein der Verkauf der Moorhuhn-Lizenzen brachte der Phenomedia AG und RTV Einnahmen in sechsstelliger Höhe. Das riecht für Keidel nach mehr. Deutlich mehr! Lizenznehmer sind Firmen wie etwa Bekleidungshersteller Santex oder Wohntextilien-Produzent Herding. Sie sehen, lieber geneigter Leser, bald können Sie Ihr Gehänge in Moorhuhn-Boxershorts kleiden und Ihre Vorhänge werden mit Moorhühnern übersät sein. Schöne Aussichten.
Auch neue Spiele wird es geben: Leicht verändertes Spielprinzip, aber immer noch »schön simpel«, damit möglichst viele (Simpel?) erreicht werden.
»Nicht nur das Moorhuhn kriegt eine neue Rolle, auch die Deutschen!«
Übrigens hat Frau Kreidel auch für die Deutschen, die dem Moorhuhn-Rausch verfallen sind eine neue Rolle zugedacht. Und die, da bin ich mir sicher, werden viele perfekt ausfüllen, im Big Brother Staat:
Ich spreche von der Rolle der Melkkuh.
Armes Deutschland, armes Moorhuhn, reiche Frau Keidel.
Rincemac | ZYN! Magazin
The Brain