Gestern gingen 49 000 Aktien für 2,5 Cent über den Tisch. Man fragte sich, wer verkauft so günstig.... Vermutlich jemand, der zuvor für 5 Cent gekauft hatte. Jetzt sah er die Ausweglosigkeit und verkaufte für die Hälfte. Ok, es waren 1225 Euro Verlust... Aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Mittlerweile kann man die Aktie der Rich AG durchaus als ein Schreckgespenst bezeichnen.
Es ist ein Unternehmen ohne Background. Gestartet mit einem immateriellen Vermögens- gegenstand von über 50 Millionen Euro, welches Jahr für Jahr mit über 5 Millionen abeschrieben wird. Hier wurde von Anfang etwas bilanziert, was eigentlich gar nicht exestiert.
Daher muss man die Bilanz auch ganz anders deuten. Die erste Bilanz bezieht sich auf das Jahr 2007 und da gab es schon Verbindlichkeiten von knapp 9 Millionen Euro. Wie konnte es dazu kommen? - wenn man bedenkt, dass zu dieser Zeit angeblich 7 Millionen Dosen verkauft wurden. www.richprosecco.com/history.html Okay, die Aktivseite verzeichnete auch ein Vermögen von knapp 4 Millioen Euro (ohne im. V.).
Jetzt fragt man sich, wer um Himmels Willen stattete die Rich AG mit soviel Fremdkapital aus? Bürgt Günther Aloys, Visionär aus Ischgl und Gründer, für diese Summe`?
Mit der Zeit wurden die Zahlen immer abenteuerlicher. Im Jahr 2008 gingen die Verbindlichkeiten zwar um eine Million zurück - die Aktivsumme lag jedoch auch nur noch bei knapp 1,5 Millionen Euro.
Richtig spassig wurde es dann ab 2009, in dem Jahr als der Rich AG verboten wurde, den Namen "prosecco" auf ihre Dosen zu schreiben. Die Verbindlichkeiten explodierten auf ca.
14,5 Millionen Euro, bei einem Vermögenswert von 2 Millionen Euro....
Das setzte sich im Jahr 2010 fort... das Minus wurde nochmals um 2 Millionen Euro gesteigert. Die um eine Million gesteigerte Aktivseite machte diese Summe leider nur zur Hälfte wett.
Wie möchte das Unternehmen die Verbindlichkeiten abbauen, wenn man jährlich nur einen Umsatz von einer Million erreicht?
Anfang Januar 2010 ging die Rich AG an die Frankfurter Börse. Das Eigenkapital betrug zu dieser Zeit gerade noch 28 Million Euro.... Der Emissionskurs lag bei 1,11 Euro -??? und das bei 50,7 Millionen Aktien! Da wundert sich doch nicht wirklich jemand, wieso kein gesteigerte Interesse an dieser Aktie gelegen hat und immer noch liegt.
Im Grunde warten jetzt alle auf eine ausserordentliche Hauptversammlung, die dann einberufen werden muss, wenn das Eigenkapital zur Hälfte aufgebraucht wurde. Dies wird wahrscheinlich im nächsten Jahr der Fall sein.
Wenn nicht ein grosses Wunder passiert, dann wird das Unternehmen doch irgendwann Insolvenz anmelden müssen.
**************************************************Bei diesem Bericht handelt es sich um eine persönliche, subjektive Einschätzung. Sie stellt weder eine Kauf- noch eine Verkaufsempfehlung dar.
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