Natürlich würde jeder Anleger lieber noch günstiger zukaufen (klar geht mir das nicht anders), aber genau da liegt ja das psychologische Problem deutscher Nebenwerte.
Diese Mentalität führt zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Wir sind sooo pessimistisch zu unserer angeblich schlechten Wirtschaft und Politik und so überzeugt davon dass alles schlimmer ist als in den USA, und das unsere Aktien zurecht oder zumindest aus guten Gründen nicht steigen, dass wir mit unseren tiefen Kauforders dafür sorgen, dass genau das eintritt, also die Aktienkurse nicht steigen, und wir dann sagen können, hatten wir doch recht … alles Sche.sse in Deutschland, Wirtschaft wie Börse.
Dass erstens das völlig übertrieben ist. Da muss man sich nur mal Amerikaner ansehen/anhören, wie die über Deutschland im Vergleich zur USA in vielen Belangen reden (Infrastruktur, Politik, Gesundheitsvorsorge, Kinder, Sicherheit, Klimapolitik etc), dann fällt auf dass es uns hier sehr gut geht. Und zweitens ist selbst die Tatsache, dass die USA immer wieder Großkonzerne hervorbringen und in diesem Punkt im Tec-Bereich das Nonplusultra sind, noch lange kein Grund deutsche Topunternehmen mit EV/FCF von 7 zu bewerten. Zumal sich das die nächsten Jahre dann weiter hebelt. Fortec beispielsweise würde in zwei Jahren dann entweder Netcash von über 25 Mio ausweisen oder aber stark Umsatz und Gewinn zukaufen. So oder so geht die Bewertung nochmal massiv runter. Und ich glaub kaum, dass wir ewig Aktien mit FreeCash-Rendite zwischen 15 und 20 Prozent sehen werden.
the harder we fight the higher the wall