Detroit steht mit 18 Milliarden Dollar (13,2 Milliarden Euro) in der Kreide und hatte im Juli einen Insolvenzantrag eingereicht. Der Bankrott der einst blühenden Auto-Metropole im Bundesstaat Michigan ist die größte Städtepleite in der Geschichte der Vereinigten Staaten.
Mehrere Gläubiger hatten sich gegen das Insolvenzverfahren gewehrt. Vor allem die pensionierten Stadtangestellten liefen Sturm, weil sie Einschnitte bei Renten und anderen Sozialleistungen befürchten. Die Gewerkschaften der Angestellten im öffentlichen Dienst legten umgehend Berufung gegen die Entscheidung des Gerichts ein. Der Gouverneur von Michigan, Rick Snyder, begrüßte die Insolvenz dagegen als einzig gangbaren Weg für Detroit in eine "rosigere Zukunft".
Richter Steven Rhodes machte in seinem Urteil deutlich, dass die Insolvenz überfällig sei. "Die Stadt hat nicht mehr die Mittel, ihre Bürger mit grundlegenden Leistungen zu versorgen", zitierte die Zeitung "Detroit News" aus der Entscheidung. "Um diesen Niedergang umzukehren und neue Einwohner anzuziehen (...), braucht Detroit Hilfe."
Der Niedergang Detroits hat sich über Jahrzehnte verschlimmert. 1950 hatte die Stadt noch 1,8 Millionen Einwohner, heute leben dort knapp 700.000 Menschen. Die Autoindustrie verlagerte ihre Standorte, viele Fabriken schlossen, die Arbeitslosigkeit schoss ebenso in die Höhe wie die Kriminalität. Derzeit stehen in Detroit 78.000 Gebäude leer, 40 Prozent der Straßenlaternen sind außer Betrieb. Die Bürger müssen nach einem Notruf durchschnittlich 58 Minuten auf die Polizei warten.
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