28.07.11 08:18 dpa-AFX: Aktien Frankfurt Ausblick: Schwächer - 7 Dax-Unternehmen mit Zahlen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Negative Vorgaben aus Übersee dürften den Dax
am Donnerstag zunächst belasten. Zudem gilt es erneut, bereits vor
Handelsbeginn, eine Flut von Quartalszahlen zu verarbeiten. Der X-Dax als
außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex notierte gegen
8.10 Uhr bei 7.182 Punkten und damit um 0,97 Prozent tiefer.
Der US-Schuldenstreit ist weiter ungeklärt und daher würden die
Anleger immer vorsichtiger, je näher der 2. August rückt, sagte ein Händler. An
diesem Tag wird die gesetzliche Schuldengrenze überschritten, und es droht ohne
vorherige Lösung ein Zahlungsausfall. Der vorsorgliche Positionsabbau ist dem
Börsianer zufolge in allen Branchenindizes spürbar. Die Wall Street wurde am
Vorabend zusätzlich durch schwache Konjunkturdaten belastet und das sorgt für
schlechte Vorgaben: Der Future auf den Dow Jones Industrial verlor
0,75 Prozent seit dem Xetra-Schluss vom Vortag.
ZAHLENFLUT AUS DEM DAX
Hierzulande dürfte der Handel erst einmal von der Vorlage zahlreicher
Quartalsberichte geprägt sein. Bereits vor Handelsbeginn legten allein aus dem
Dax Siemens , BASF , Bayer , MAN und
Infineon Technologies Zahlen vor. Die Lufthansa hatte sich
bereits am Mittwoch nach Börsenschluss gemeldet. Demnach belasteten die Unruhen
in Nordafrika, das Erdbeben in Japan und teures Kerosin die
Geschäftsentwicklung. Im operativen Geschäft schaffte es der Dax-Konzern nur
knapp in die Gewinnzone und blieb damit hinter den Analystenschätzungen zurück.
Das belastete die Aktien bereits vorbörslich bei Lang & Schwarz (L&S), wo die
Aktien knapp zwei Prozent abgaben.
Um annähernd drei Prozent ginge es nach Zahlen für Siemens
abwärts bei L&S. Die Zahlen des Elektrokonzerns lagen laut Börsianer unter den
Erwartungen. Ein weiterer Händler erklärte, selbst wenn man die Einmaleffekte
rausrechne seien die Zahlen nicht ausreichend, um die Aktie zu stützen. Die
Aktien von BASF und Bayer fielen vorbörslich ebenfalls
deutlich zurück. Beide Unternehmen kamen mit ihren Zahlen nicht an die
Analystenschätzungen heran.
MAN UND INFINEON SCHNEIDEN BESSER ALS ERWARTET AB
Die Bilanz von Infineon Technologies fiel laut Händler zwar
etwas besser als erwartet aus, vorbörslich half das den Aktien aber erst einmal
nicht. Sie verlor etwa ein Prozent zurück. Der Halbleiterhersteller profitierte
auch im dritten Geschäftsquartal kräftig vom anhaltenden Boom in der Autobranche
und schnitt besser als erwartet ab.
Positiver Lichtblick bei L&S waren die Aktien von MAN, die nach
Zahlen um mehr als ein Prozent zulegen konnten. Nach einem erfolgreichen zweiten
Quartal hob der Nutzfahrzeug- und Motorenbauer seine Jahresprognose an. Im
Tagesverlauf wird noch VW Zahlen vorlegen und die Deutsche Börse
<63DU.ETR> veröffentlicht ihren aktuellen Quartalsbericht am Abend nach
Handelsschluss.
BEI AIXTRON STEHT AUFTRAGSEINGANG IM FOKUS
Aus der zweiten Reihe war vor allem der TecDax mit den jüngsten
Quartalsbilanzen von Aixtron und der Software AG stark
vertreten. Die Papiere von Aixtron durchlebten eine Berg- und Talfahrt, ein
Börsianer wertete den Bericht in einer ersten Einschätzung positiv. 'Die
Ergebnisse liegen zwar unter den Erwartungen', sagte der Händler. 'Der besonders
wichtige Auftragseingang ist aber deutlich besser als befürchtet. Das dürfte für
Erleichterung sorgen.' Die Aktien der Software AG tendierten nach wie erwartet
ausgefallenen Zahlen vorbörslich etwas besser als der Gesamtmarkt.
Gleiches galt für die Papiere von Hugo Boss und
Wincor Nixdorf bei L&S. Boss hatte bereits vor einigen Wochen
mitgeteilt, ein Rekordquartal hinter sich zu haben. Wincor legte wegen einer
mauen Nachfrage in Deutschland und in den USA erneut ein eher schwaches
Geschäftsquartal hin./rum/fat
Wenn der Staat Pleite macht, dann macht natürlich nicht der Staat pleite, sondern seine Bürger.
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