Was der Unterstützung der Wirtschaft dienen soll, ist weit mehr, als der Konjunktur ein Schnäpschen zu servieren: Es ist eine Bankrotterklärung in Tateinheit mit Betrug. Durch den Aufkauf von Staatsschulden manipuliert die Fed in größerem Maße an den Zinsen herum, während das Gefasel von einer "Konjunkturhilfe" eher ein Alibi ist. Es geht vielmehr darum, dass der Staat Finanzierungshilfen erhält.
Das "Quantitative Easing 2.0" lässt vermuten, dass die Investoren wegen des Ausfallrisikos der Staatsanleihen weniger gern bereit sind, neue Schuldtitel zu kaufen - und schon gar nicht für Minizinsen. Dabei liegt es im ureigenen Interesse des US-Schatzamtes, die Kosten für neue Schulden so niedrig wie möglich zu halten. Bei knapp 13,7 Billionen US-Dollar Schulden macht ein Zehntel Prozent mehr oder weniger Zinsen weit mehr aus als nur eine warme Brotsuppe. Finden sich keine neuen Schuldner, kauft eben die Fed die Titel auf. So einfach ist das - wie in Simbabwe.
Zudem sind die Zinsen schon länger nicht mehr marktgerecht, sondern manipuliert - von einem privaten Club, deren Chef vom Staat berufen wird. Ha! Rechnen Sie nicht damit, dass die Anleiheblase platzen wird. Jedenfalls nicht jetzt. Solange man das Anleihezeug aufkauft, bleibt die Luft in der Blase - notfalls ersetzt man Luftpumpen durch Kompressoren. Yes, they can.
Und wem hilft es noch? Sie ahnen es - den Banken. "QE 2.0" drückt die Zinsen am kurzen Ende gegen Null - am langen Ende bleiben sie oben. Eine steile Zinskurse ist für Banken wie Ostern, Kirmes, Weihnachten, Silvester und Kindergeburtstag zugleich. Sie können kurz borgen und lang verleihen. Ganz automatisch sprudeln Gewinne.
Die Experten von Goldman Sachs haben nachgerechnet. Eine Billion Dollar aufzukaufen, drückte die Zinsen um 0,75 Prozent nach unten. Die Fed dürfte beim "QE 2.0" rund zwei Billionen locker machen, schreiben die Goldleute. Daher auch das Wort "Geldlockerung". Da man nun täglich davon redet, steigen die Kurse allein schon aus Vorfreude auf das Fest. Am 3. November gibt es vielleicht auch eine Enttäuschung, denn ...
... wieso sollte die Fed das ganze Pulver sofort verschießen? Vielleicht hat sie ja nur noch einen Schuss? Wenn ja, muss der sitzen. Manche Schätzungen gehen davon aus, dass es auch nur 100 Mrd. Dollar pro Monat werden könnten. Zufälligerweise entspricht das dem, was das US-Schatzamt monatlich an frischen Anleihen herausgibt. Die Schulden der USA zu finanzieren bleibt meines Erachtens das Hauptziel von "QE 2.0", wie es eben bei einer Konkursverschleppung der Fall ist.
Noch eine Kleinigkeit ... Der arme Ben Bernanke rief neulich nach einer höherer Inflation. Haben Sie das schon mal von einem Notenbankchef gehört, dessen Aufgabe es doch wäre, für Geldstabilität zu sorgen? Und deshalb gehe ich in Deckung - auch aus dem Grund, dass nach den statistischen Berechnungsgrundlagen aus den 80er Jahren die heutige US-Inflationsrate bei circa 7 Prozent liegt.
In seltsamen Zeiten passieren eben seltsame Dinge. Und seltsame Leute treffen noch seltsamere Entscheidungen. Goldman Sachs geht davon aus, dass die Fed zur Erreichung ihrer Ziele für Inflation und Arbeitsmarkt bis zu vier Billionen Dollar spendieren müsste. Soviel könnte es werden, wenn die Wirtschaft überhaupt nicht anspringen will. Vielleicht werden auch 40 oder 400 Billionen? Wer weiß? Bei so viel Nullen, die sich darum kümmern und sie erzeugen, kommt auf eine weitere auch nicht mehr an. Die armen Sparer ...
Der 100-Dollar-Schein im Negativ: Dieses Material diente Fälschern zur vollkommen unerlaubten Ausweitung der Geldmenge.
(Foto: REUTERS)
quelle:http://www.teleboerse.de/kolumnen/Die-USA-drucken-sich-reich-article1828516.html
Wenn die Jahreshochs im Dax und Dow kommen sollten, wie sieht dann das mögliche Kursziel aus?
Der S&P läuft doch bei 1200 in einen Widerstandsbereich - dies sollte die vorher genannten Indizes erstmal begrenzen?
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