Ist doch recht wenig Dramatik da. Weder kurzfristig (up and down) noch mittelfristig (Tendenz up). Weder "long, long, long", noch "short,short short"...
Manche lesen hier, glaub ich, zu viel von diesen Crash-verliebten Webseiten. Die USA stehen nicht blendend da, aber der Untergang steht auch nicht vor der Tür.
Die Weltwirtschaft ist auf sehr gemäßigtem Erholungskurs, D marschiert vorneweg, USA humpelt hinterher.
Die USA mit ihrer Privatkonsumabhängigkeit müssen langsam lernen, eine Weile mit der höheren Arbeitslosigkeit zu leben, weil ihr konsumgetriebenes Wirtschaftsmodell nicht ewig funktioniert. Es muss auch mal wieder mehr in die Zukunft investiert werden, anstatt immer nur von der Hand in den Mund bzw. auf Pump zu leben. 70% Privatkonsum in der Verwendungsrechnung bedeuten ja auch wenig Raum für Investitionen von Staat und Industrie... Da krankt es.
Dem unter Bush aufgeblähten Militärkomplex fehlt (gottseidank) der Krieg und dem Immobilienwahn ist die Luft ausgegangen, dem Konsum die Leichtigkeit des Seins auf Pump.
Aber an der Börse werden halt vor allem die starken Vertreter der US-Wirtschaft gehandelt. Die reichen nicht aus, die volkswirtschaftlichen Lecks zu stopfen, aber im allgemein einigermaßen positiven Umfeld können die trotz allem noch ganz gute Zahlen schaffen.
Börse ist eben nicht Gesamtwirtschaft.
Mit Anti-Ami-Ressentiments ist jedenfalls nix zu gewinnen.
Für alle, die es lieber crashen sehen: So sicher wie es mal aufwärts geht, so sicher geht es ja auch mal wieder bergab. Nur halt nicht sofort.
Aber so lange es nach oben drängt, kann man ja auch davon profitieren, wenn man mal die Schwarzmalerei-Brille absetzt.
Während/nach der Berichtsaison kann es schon noch mal die erwartete Konsolidierung geben, denke ich. Aber das wird - vorausgesetzt es passiert nix Dramatisches - jetzt nicht der dolle Crash werden.
Der Blick geht längst Richtung Jahresende und 2011. Und da ist offensichtlich die Hoffnung da, dass die Amis sich langsam auch fangen und der Rest gemächlich weiter trabt.
Und deshalb sind außer Rücksetzern eher gemäßigte Highs zu erwarten.
Spannender wirds ab März 2011, wenn sich abzeichnet, wie das Jahr wirklich wird.
Der Rest ist normale Schwankung, ein paar Computer-Flick-Flacks und damit die üblichen Daytrading-Chancen jenseits von dramatischen Trends.
Ich komm im Moment kaum zum Zuge, da ich relativ feste Marken habe, was obere und untere Begrenzungen der Tages-Range habe.
Und wenn dazwischen rumgetrödelt wird, fang ich gar nicht erst an....
Und für das Computerflimmern, wie heut nach den Zahlen, bin ich schlicht zu langsam. :-)
So schnell hab ich den Finger nicht am Abzug.
"Ob wenig oder mehr Staatstätigkeit – diese Frage geht am wesentlichen vorbei. Es handelt sich nicht um ein quantitatives, sondern um ein qualitatives Problem." Walter Eucken