Betrachtet man die Äußerungen hier im Thread nicht viel. Cullen verweist auf den Häusermarkt und die Wirtschaft in den USA. Aber die neutralen Daten, mehr war es nicht, brachten ein neues Hoch beim DOW. OE spricht vom mangelnden Vertrauen, weil bereits mehrfach vor einem Ausbruch abgedreht wurde.
Auf wessen Vertrauen baut er hier? Es gibt Hinweise darauf, daß zumindest ein Teil der Kursbewegungen in den letzten Wochen vom Kampf zweier großen Hedgefamilien geprägt war. Diese traden mit Sicherheit nicht irgendein Vertrauen. Vielleicht sogar eher das Gegenteil, um von aufgerissenen Posis der Kleinanleger zu profitieren. Das Vertrauen der User des Threads meint OE wohl kaum. Dieses Vertrauen in einen Durchmarsch nach oben gab es gar nicht. Es kann also auch nicht enttäuscht worden sein. Bleibt noch die Hausfrau, oder freundlicher formuliert der Kleinanleger. Ist er enttäuscht? Wohl kaum. Bei 5850, also relativ weit oben, gab es eine feste Mauer. Begleitet von bullishen Einschätzungen bei godmode ging es seitdem steil nach oben. Dies bildet Vertrauen. Im übrigen traden Kleinanleger gerne "Sprüche" bzw. gut zu merkende "Erfahrungssätze". Zwei dieser Erfahrungssätze sind: August und September sind Crash-monate, Gewinne laufen lassen. Beide Sätze bestätigen derzeit die Hoffnung auf einen Durchbruch nach oben. Der Crash fand nicht statt. Und es geht steil nach oben.
Und in der Tat. Man kann mit einer kleinen Posi diesen Ausbruch traden. Wir befinden uns, falls es ein GAP auf 6350 geben sollte, nur noch knapp unterhalb der 6400, welche von vielen Analysten als Grenzlinie zum Ausbruch mit Herbstrally, Jahresendrally angesehen wird. Niemand weiß wann ein Seitwärtsmarkt beendet ist. Die jetzige Rally hat mithin genauso viel Anspruch auf die rühmliche Rolle des Bärentöters wie alle anderen auch.
Zudem versprechen die "objektiven" Computeranalysen Gewinne bis mindestens 6430 Punkte (siehe mein letztes Posting).
Kurzum: Aus Sicht des Kleinanlegers spricht gar nichts gegen ein strong long bis zum Jahreswechsel. Informativ zu deren Sicht ist übrigens Hooses Artikel "Die Deutsche Bank kann Pleite gehen" auf der Titelseite von Godmode.
Was spricht nun wirklich dagegen?
Vielleicht tatsächlich die US-Wirtschaft. Die Situation wird klar verdeutlicht durch die Titelseite bei börse-online. Für Deutschland werden in der Titelgeschichte gute Impulse durch den Arbeitsmarkt und die Verbraucherstimmung erwartet. Ein Abgabedruck wird unter der Überschrift "US-Zahlen weisen den Weg" gleichzeitig aber auch erwartet.
Und dies ist vielleicht tatsächlich der Miesepeter. Wie eingangs beschrieben, die Zahlen der letzten Woche waren in den USA keineswegs gut. Sollten sie nächste Woche schlecht sein, dann wird dies den Weg weisen. Aber auch nur dann.
Mein Fazit: Außenlinie.
im übrigen noch etwas zu den Sprüchen: Diese sind gar nicht so falsch. Nur werden sie oftmals falsch verstanden. Ich habe derzeit zwei wunderschöne Long-Posis. Diese halte ich ganz in dem Sinne "Gewinne laufen lassen"". Nur: Aus der Sicht vieler Kleinanleger verkommt diese Erkenntnis zu der vermeintlichen Erkenntnis "die Bullen machen also derzeit ein tolles Geschäft. Da mache ich mit. Ich gehe auch long". Genau dies ist falsch. Kaufkurse sind niedrig. Verkaufkurse hoch. Mit anderen Worten: Derzeit die Longposi ausbauen, oder mit dem Aufbau beginnen, ist grottenschlecht.