Das Auspressen des Aktienmarkts
Die geheimen Manöver des 'Plunge Protection Teams'
'Juicing the Stock Market'
Von MIKE WHITNEY
Originalartikel unter www.informationclearinghouse.info/article17251.htm
von 'Information Clearing House' genehmigte Übersetzung: LUTZ FORSTER, 10. März 2007
7. März 2007 'ICH' -- -- Die 'Arbeitsgruppe Finanzmärkte', auch bekannt als 'Plunge Protection Team' (PPT, = 'Mannschaft zum Schutz vor Abstürzen', LF) wurde von Ronald Reagan als Antwort auf die Kernschmelze an der Wall Street vom Oktober 1987 gegründet. Zu ihren Mitgliedern zählen der Schatzminister, der Vorsitzende der 'Federal Reserve' (= US-Privatbank, die Dollars druckt und gegen Zinsen an die Regierung verleiht, LF), der Vorsitzende der 'Securities and Exchange Commission' (SEC, = 'Kommission für Sicherheiten und Wechselverkehr', LF) und der Vorsitzende der 'Commodity Futures Trading Commission' (= 'Kommission für Handel mit Waren-Zukunftswerten', LF). Kürzlich war das Team in höchster Alarmbereitschaft angesichts der erhöhten Flüchtigkeit der Märkte und dessen, was Hank Paulson 'das systembedingte Risiko durch Hedgefonds und Derivate' nannte.
Der Sturz am Aktienmarkt um 416 Punkte am Dienstag hat Schockwellen durch das globale System gesandt. Ein freier Fall um 8% an der chinesischen Börse hat einen massiven Ausverkauf von Werten ausgelöst, der sich sporadisch die Woche hindurch fortsetzte. Der plötzliche Stimmungsumschwung von Bulle auf Bär hat mehr Aufmerksamkeit auf die tiefverwurzelten 'systembedingten' Probleme in der US-Wirtschaft gelenkt. Die US-Produktion ist schon rückläufig, der Dollar schwächelt weiter, die Konsumausgaben sind niedrig und der nachgeordnete Immobilienmarkt hat einen Sturzflug begonnen. Dies alles hat zum unberechenbaren Verhalten der Märkte beigetragen und die Wahrscheinlichkeit für das PPT geschaffen, heimlich hinter den Kulissen zu intervenieren.
Laut John Crudele von der 'New York Post' wurde die Vorgehensweise des PPT durch ein ehemaliges Vorstandsmitglied der 'Federal Reserve', Robert Heller, aufgedeckt. Heller sagte, daß Katastrophen abgemildert werden könnten, 'indem Durchschnittswerte am Markt für Zukunftswerte gekauft werden und dadurch der Markt als Ganzes stabilisiert wird.' Dies scheint die Strategie zu sein, die angewandt wurde.
Der frühere Clinton-Berater George Stephanopoulos bestätigte die Existenz des PPT (ebenso wie seiner Methoden) bei einem Auftritt in 'Good Morning America' am 17. September 2000. Stephanopoulos sagte:
'Nun, worüber ich einige Minuten sprechen wollte, sind die verschiedenen Anstrengungen, die durch die FED und andere Regierungsbeamte öffentlich und hinter den Kulissen unternommen werden, um sich gegen einen freien Fall auf den Märkten zu schützen... Die wichtigste ist vielleicht die, welche die FED 1989 schuf und die 'Plunge Protection Team' genannt wird. Das sind die 'Federal Reserve', große Hauptbanken, Vertreter der New Yorker Börse und der anderen Börsen. Sie haben sich bislang informell getroffen und sie haben eine Art informelles Übereinkommen zwischen den wichtigen Banken, in Erscheinung zu treten und Aktien zu kaufen, wenn es ein Problem zu geben scheint. In der Vergangenheit haben sie mehr formell gehandelt... Ich weiß nicht, ob Sie sich erinnern, aber 1998 gab es eine Krise, genannt die 'Langfristige Kapitalkrise'. Es war ein wichtiger Devisenhändler und es gab eine globale Währungskrise. Und sie bekamen unter Führung der FED alle Banken zusammen, als der Zusammenbruch anfing und sie stützten die Devisenmärkte. Und sie haben Pläne zur Hand, das zu erwägen, wenn die Märkte beginnen zu fallen.'
Stephanopoulos Stellungnahmen wurden nie offiziell bestritten. Tatsächlich hat der Schatzminister Hank Paulson, wie Ambrose Evans-Pritchard vom britischen 'Telegraph' bemerkt, gefordert, daß das PPT sich häufiger treffen soll und 'im US-Schatzamt eine Kommandozentrale' einrichten soll, 'welche die Weltmärkte verfolgen soll und als Operationsbasis während der nächsten Krise dienen soll. Die 'höchsten Tiere' werden sich alle sechs Wochen treffen und die Leiter von Schatzamt, 'Federal Reserve' sowie der SEC mit Schlüsselbörsen vereinen.'
Das deutet darauf hin, daß das PPT möglicherweise tief in die 'wunderbare' Erholung des Aktienmarktes am Mittwoch nach den Verlusten des Dienstag verstrickt ist. Für den Markt gab es keinen einleuchtenden Grund, auf einen ruinösen Tag, der das Vertrauen der Anleger weltweit erschütterte, plötzlich 'ins Plus zu gehen'. Die Redakteure der 'New York Times' faßten die Gefühle vieler Marktbeobachter zusammen, die von dieser eigenartigen Erholung verblüfft waren.
'Die Sturzflut von Hiobsbotschaften zu Immobilien wird immer schlimmer, dazu eine Meldung von gestern, daß die Verkäufe von neuen Eigenheimen im Januar ihr stärkstes Abrutschen seit 13 Jahren hatten... Die Produktion ist bei Vertragsabschlüssen in zwei der letzten drei Monate schon in einen Abschwung geglitten. Wie kommt es dann, daß die Anleger Herrn Bernankes Worte als 'Kaufsignal' auffaßten?'
Genau: Wie, wenn nicht andere Kräfte insgeheim hinter den Kulissen operierten?
Marktmanipulation
Das System 'auszutricksen' ist vielleicht einfacher, als viele Leute glauben. Dr. phil. Robert McHugh hat eine Beschreibung geliefert, wie es funktioniert, die mit den Kommentaren Robert Hellers übereinzustimmen scheint. McHugh legt es so dar:
'Das PPT beschließt, daß die Märkte ein Eingreifen erforderlich machen, ein Rückgang aufgehalten werden muß oder die mit politischen Ereignissen in Zusammenhang gebrachten Risiken, die von den Märkten als höchst negativ aufgefaßt werden und einen Rückgang auslösen könnten, durch eine Rallye schon im 'Anflug' verhindert werden müssen. Um die Rallye zu bekommen, verleiht der Schlüsselbestandteil des PPT - die FED - Geld an Stellvertreter, die das neue elektronisch gedruckte Geld nehmen und auf den Märkten über große, unbekannte Käuferkonten kaufen. Diese Käufe kommen aus dem Blauen heraus zu einer Zeit, wenn überwiegend geringes Interesse besteht. Diese unerwartete Rallye erhitzt die Gemüter und Furcht überfällt jene, die darauf wetteten, daß der Markt fällt. Diese Spekulanten müssen diejenigen Aktien abdecken, müssen sie kaufen, deren Verkauf zu Tagespreisen sie zugestimmt hatten (ohne sie zu besitzen) in der Annahme, sie könnten sie künftig zu weit niedrigeren Preisen aufkaufen und die Differenz einsacken. Wenn sie sehen, wie diese Aktien über den zugesagten Verkaufspreis hinaus steigen, sind die Spekulanten gezwungen zu kaufen - und sie kaufen. Daher kaufen die größten Pessimisten am Wertemarkt wie verrückt Werte und befeuern die Rallye, die das PPT begann. Bingo, schon ist eine große Umkehr-Rallye am Laufen und Geld aus Seitenlinien wie Hedgefonds, Investmentfonds und Einzelanlegern schließt sich eilig für mehrere Tage oder Wochen der Kaufverrücktheit an, so daß die Rallye ein Eigenleben entwickelt.' (Dr. phil. Robert McHugh, 'The Plunge Protection Team Indicator').
Wenn eine geheime Mannschaft in den Aktienmarkt eingreift, wirft das ernsthafte praktische und moralische Fragen auf. Zum einen unterbricht es die natürlichen 'Korrekturen', die ein normaler Teil des Geschäftskreislaufes sind und die helfen, einen gesunden und wettbewerbsfähigen Wertebestand zu erhalten.
Wichtiger ist, daß ein Eingreifen von außerhalb die Leute bestraft, die die Schwäche am Aktienmarkt erkennen und entsprechend investierten. Klar, diese Leute werden durch die Rückfluß-Manipulationen des PPT betrogen. Sie verdienen es, wegen der eingegangenen Risiken anständig entschädigt zu werden.
Außerdem ermutigt ein künstliches Stützen des Marktes nur Spekulanten unter zu großem Druck und dauergrinsende 'Pollyannas', die weiterhin glauben, daß der maßlos aufgeblähte Markt weiter steigen wird. Die Belohnung von Dummheit löst nur größere Spekulation aus.
Das Herumflicken des PPT schleift sicher das Vertrauen in die ungehinderte Tätigkeit der Kapitalmärkte ab. Es ist erstaunlich, daß dieselben konservativen Ideologen und 'Marktpuristen', nachdem sie jahrelang das Loblied des 'feien Marktes' als den allerletzten Ausdruck des göttlichen Plans gesungen haben, für eine Strategie der direkten Einmischung eintreten. Die Aktionen des PPT beweisen, daß alles Quatsch ist. Der 'freie Markt' ist bloß ein PR-Mythos ohne Verankerung in der Realität. Bei der Rettung des Systems wird immer der Präzedenzfall die Oberhand über die Ideologie gewinnen, ebenso wie die 'unsichtbare Hand’ immer von den manikürten und feurigen Fingern der Bankenelite und der Großkopferten der Wall Street überwältigt werden wird. Es ist ihr System und sie werden es nicht auslöschen lassen durch alberne Prinzipientreue.
Man meint, das System des freien Marktes sei 'selbstreinigend' durch die zyklische Säuberung von übermäßig aufgeblähten Werten und überbeanspruchten Spekulanten. Wollen wir wirklich eine 'zentrale Planung' durch ein nicht gewähltes Markt-Kindermädchen, das das System nach eigenen wirtschaftlichen Interessen neu ausrichtet?
Das PPT hüllt sich selbst in pompöse Rhetorik, aber es operiert wie ein fiskalisches Politbüro, das sich auf die Art in den Markt einbringt, daß es die eng gesteckten Interessen seiner eigenen Mitglieder fördert. Es ist ein Verbrechen.
Außerdem ist der Markt so zerbrechlich, daß er jedesmal erzittert, wenn jemand auf der anderen Seite der Erde eine Handvoll Werte verkauft. Er braucht ein gutes Durchschütteln.
Die Jahre der Deregulierung haben ihren Tribut gefordert. Der Markt beruht auf einem Fundament aus bloßem Treibsand. Lombardisierte Schulden, wackelige Hedgefonds, wacklige Nebenwerte und ein Ozean von Effektendifferenz-Schulden sind nur einige Beispiele der Exzesse durch Deregulierung. Diese nicht erprobten Schuldeninstrumente nähern sich gegenwärtig Wall Street wie eine lasergelenkte Rakete. Es wird mehr brauchen als Hank Paulson und seine PPT 'Klempner-Einheit', um die Implosion zu verhindern.
Die Wall Street muß ihre verlorene Glaubwürdigkeit durch mehr Regulierung und striktere Regeln zurückgewinnen. Das System braucht eine umfassende Überarbeitung. Noch widersetzt sich Paulson einem Zug hin zu mehr Überwachung durch die Regierung, obwohl die Märkte rumpeln und beben. Laut 'New York Times':
'Henry Paulson und die Spitzenvertreter der Finanzregulierung sagten, daß die Regierung keine größere Aufsicht über die 1,4 Billionen Dollar Hedgefond-Industrie einführen müsse - und das auch nicht solle - oder, in einer Ausweitung, über die zusätzlichen Billionen im Komplex der Derivat-Transaktionen, die von der Industrie ausgebrütet werden. Diese Haltung entspricht größtenteils einer Ideologie des freien Marktes, der Amok läuft. Aber sie beruht auch auf der unbewiesenen Annahme, daß unreguliertes Anlegen, was das Risiko streute und die Flüchtigkeit verminderte, als die Märkte alles überschwemmten, dies auch tun werden, wenn die Märkte wieder auftanken.
Das Fazit ist eine einseitige Wette für die Anleger. Sie haben die ausdrückliche Zusicherung der Regulatoren und politischen Entscheider, daß nahezu alles geht, wenn die Märkte heiß sind, sowie die unausgesprochene Zusicherung - basierend auf Erfahrungen der Vergangenheit - daß die FED die Zinssätze senken wird, um eine Finanzkrise zu zügeln, sollte eine ausbrechen. Leider gibt es keine Garantie dafür, daß eine Zinserleichterung die gleiche mächtige Wirkung entfalten wird wie in der Vergangenheit.
Die nächste Krise scheint sich um die Schwäche in den Vereinigten Staaten herum aufzubauen, nicht in Rußland, Asien oder Südamerika. Das bedeutet, Geld könnte aus dem Land abfließen, wenn die Märkte verunsichert werden. Das würde den Dollar schwächen und schnelle sowie komplexe Hilfsaktionen durch die Zentralbanken der Welt erfordern - nicht nur einen Zinssatz, der von der FED gesenkt wird.' (NY Times)
Die 'Times' hat recht, Paulsons Einstellung 'Hände weg' ist ein klassisches Beispiel für 'eine Ideologie des freien Marktes, der Amok läuft.' Eine Kernschmelze in der Hedgefond-Industrie oder am Derivatemarkt brächte die gesamte Wirtschaft zum Einsturz. Paulsons PPT ist ein Herangehen mit Pflaster an eine weitaus ernsthaftere Katastrophe. Es ist Zeit für die Regierung, sich einzumischen und den Kleinanleger zu schützen.
Paulson hat gezeigt, daß er das Problem erkennt. Er widersetzt sich einfach der Lösung. Vor nur ein paar Monaten meinte er: 'Wir müssen wachsam sein und sicherstellen, daß wir all die verschiedenen Risiken durchdenken und daß wir hier sehr sorgfältig sind. Haben wir genug Liquidität im System?'
Nein, haben wir nicht. Und Paulson weiß es, daher gibt es einen Plan, das System zu manipulieren und zu versuchen, 'den Sensenmann zu betrügen.' Aber es wird nicht funktionieren. Das ist die größte Wertblase der Geschichte. Weder ein Anheben der Geldmenge noch ein Senken der Zinssätze wird die bevorstehende Katastrophe aufhalten. Wir müssen das sich ausbreitende Risiko angehen, das durch das Ausleihen von hunderten Milliarden in nachgeordnete Darlehen entstand sowie durch die übergroße Auslieferung an die Hedgefonds und die Derivatemärkte. Diese Dinge müssen sofort angegangen werden, da sie eine 'klare und gegenwärtige Gefahr' darstellen, die eine Kettenreaktion von Zahlungseinstellungen und Konkursen auslösen könnte.
Die Weltmärkte stehen vor einer globalen Liquiditätskrise, die offensichtlicher werden wird, wenn der nachgeordnete Immobilienmarkt sich weiter verschlechtert. Dies wird zweifellos von größeren und grausameren Kreisbewegungen am Aktienmarkt begleitet werden.
Glaubt 'Hans Brinker' Paulson wirklich, daß er die Flut stoppen kann, indem er seinen gutgepolsterten Finger in den Deich steckt?
Von hier aus geht es nur bergauf
Die US-Wirtschaft steht in naher Zukunft vor entmutigenden Herausforderungen, einem ständig schrumpfenden Produktionssektor, zunehmenden Arbeitsplatzverlusten beim Bau, einer im Entstehen begriffenen Währungskrise und einem Immobilienmarkt, der sich vollständig auf dem Rückzug befindet. Zusätzlich zeigt der 'immer verläßliche' amerikanische Verbraucher Anzeichen von Erschöpfung, was die Anleger in ausländische Märkte drängt.
Das erklärt, weshalb 'die SEC sagte, daß sie beabsichtigt, die Deckungssummen für Institutionen und Hedgefonds für Aktien, Optionen und Zukunftswerte drastisch auf 15 Prozent zu senken, ausgehend von 25 bis 50 Prozent. Der scheinbare Grund ist, die Hedgefonds aus London zurückzulocken. Es ist aber eine eigenartige Politik, Sondererleichterungen zu genehmigen, während der Dow (Jones, LF) gerade ein Allzeithoch verzeichnet und der 'Angstindex' VIX (‘Volatility Index’, = ‘’Flüchtigkeitsindex’, LF) sich gerade einem Allzeittief nähert - was einen beunruhigenden Appetit auf Risiko signalisiert. Die übliche Praxis weltweit ist die, die Deckungssummen zu erhöhen, um überhitzte Anlagemärkte abzukühlen.' (Ambrose Evans-Pritchard, "Monday View: Paulson Reactivates Secretive support team to prevent markets meltdown", {= 'Paulson reaktiviert geheimes Unterstützungsteam, um eine Kernschmelze an den Märkten zu verhindern, LF] UK Telegraph)
Dies ist dennoch ein weiteres Warnsignal. Die Stewards des Systems suchen fieberhaft nach großen Zuflüssen an Marginalschulden, um den taumelnden Markt auf seinen letzten Standbeinen zu halten.
Das trägt nicht zur Beruhigung bei und ist eindeutig ein Schritt in die falsche Richtung. Es beleuchtet außerdem den beunruhigenden Grad von Leichtsinn in den obersten Rängen des Entscheidungsapparates.
Umwandlung des PPT in ein weiteres Sicherungsnetz für die Privatindustrie
Der ursprüngliche Zweck des PPT war es, einen weiteren Börsenabsturz nach Art des 'Schwarzen Montag' von 1987 zu verhindern. Das erscheint wie eine sinnvolle Art, die Aussicht auf einen größeren Zusammenbruch der Wirtschaft anzugehen, der auf einen Terrorangriff oder auf eine Naturkatastrophe folgt. Die systembedingte Schwäche im Markt jedoch sowie die große Unsicherheit im Umfeld der Hedgefonds und Derivate deutet an, daß das PPT wahrscheinlich dazu benutzt wird, ein unter Überdruck stehendes und vollkommen zügelloses System zu stabilisieren.
Wenn das der Fall ist, müssen wir wissen, ob das PPT wirklich im öffentlichen Interesse operiert oder ob es nur ein Lückenbüßer für das 'Big Business' ist, um eine schmerzhafte Kürzung zu vermeiden.
Es sind die Kriegsherren der Konzerne und die Bankenmogule, die am meisten von der Demontage des Regulierungssystems profitiert haben. Die PPT schafft ein weiteres 'vom Steuerzahler unterstütztes’ Sicherheitsnetz für dubiose Schuldeninstrumente, die schließlich beginnen auszufransen. Es gibt keinen Grund, weshalb der Markt manipuliert werden sollte, einfach um Privatanlagen zu schützen. Es ist ein grundlegender Widerspruch zur Funktionsweise des freien Marktes.
Dazu Michael Edward: ("The Secrets of the Plunge Protection Team" Rense.com)
'Seit '9/11' gab es wenigstens drei größere langfristige Rallyes am Aktienmarkt. In allen drei Fällen begannen alle Indizes schnell zu fallen, als die Märkte eröffneten. In jedem Fall wurden die Märkte bis zum frühen Nachmittag vom Rande des Zusammenbruchs zurückgeholt, zur Überraschung aller, einschließlich der historischen Analytiker... Ein Ereignis, das die Märkte in eine Abwärtsspirale hätte schicken müssen, war der beispiellose Konzernabrechnungsskandal von Enron und anderen. Dennoch begann trotzdem am 24. Juli 2002 eine beispiellose globale Rallye der Märkte. Noch einmal, die europäische Presse nannte es eine 'PPT-Rallye'.' Edward fährt fort mit der Aussage, daß es außerhalb der Vereinigten Staaten 'kein Geheimnis' ist, daß der Markt manipuliert wird. Er zitiert einen Artikel des britischen 'Guardian' vom 16.9.2001, der feststellt, 'daß ein geheimes Komitee... genannt 'Die Mannschaft zum Schutz vor Abstürzen'... bereit ist, eine Intervention der Federal Reserve in beispiellosem Ausmaß zu koordinieren. Die FED, unterstützt von den Banken, wird Werte von Investmentfonds und weiteren institutionellen Anbietern aufkaufen.'
Es gibt eine Unzahl Beispiele, die Edwards grundlegende Theorie stützen. Wie John Crudele von der 'NY Post' sagte: 'Für die nächsten paar Jahre vermuteten Leute wie ich, daß Hellers Plan tatsächlich in Kraft war. Wann auch immer der Aktienmarkt in Schwierigkeiten war, schien jemand zu seiner Rettung loszureiten.'
Crudele hat recht, der Markt wird manipuliert.
Dies kann erklären, weshalb die Federal Reserve auf rätselhafte Weise entschied, die Veröffentlichung ihres M-3-Berichts zu stoppen. Da die FED die 'Hauptressource' für den Kauf von Durchschnittswerten am Zukunftsmarkt ist, 'wird das Geld via Repositenkasse der FED in New York in die Märkte injiziert, was im M-3 leicht aufgezeigt wurde... Ohne die nützliche Ressource M-3,' sagt Dr. phil. Robert McHugh, 'müssen wir andere Werkzeuge finden, um zu überwachen, wann das PPT wahrscheinlich eingreift und Spekulanten tötet.'
Was? Also hat die Federal Reserve durch die Abschaffung des M-3 ihre fettigen Fingerabdrücke vom rauchenden Colt des Herumfummelns am Markt entfernt?
Es scheint so.
Das Vertrauen in den freien Markt schwankt
Was geschah mit der Idee von der Vollendung des 'Marktzyklus' und dem Zulassen der Selbstkorrektur, ob das nun Gürtel-Engerschnallen bedeutete oder nicht? Und wie steht es mit der ethischen Frage, ob Regierungsmanipulationen in einem 'freien Markt' erlaubt sein sollen oder nicht?
Ebenso: Mit welcher Autorität greifen Regierung und Banken in Privatbesitz in den Markt für Zukunftswerte ein und verändern den Impuls des herrschenden Trends? Ist das ein freier Markt oder eine Kommandowirtschaft?
Die Unsicherheit unserer gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage hat diese dramatischen Veränderungen ausgelöst und die eheähnliche Beziehung zwischen Zentralbank im Privatbesitz, Großkonzernen und dem Staat gestärkt. Der Markt ist verwundbarer als er je seit Ende der 1920er war, eine Tatsache, die in einer Stellungnahme des IWF vor gerade einmal zwei Monaten betont wurde:
'Die Finanzmärkte haben es versäumt, das Risiko einzupreisen, daß sich jede der Unmenge Bedrohungen für die wirtschaftliche Sicherheit materialisieren könnte und der Weltwirtschaft einen massiven Schock versetzen könnte. Es ist klar, daß die Risiken auf dem Abhang eines schärfer als erwarteten Rückgangs der Hauspreise ein Wachstum erzeugen, das geringer ausfällt als erwartet, was Auswirkungen auf das globale Wachstum und die Finanzmärkte hätte.' (IWF: 'Risk of global crash is increasing' (= 'Risiko des weltweiten Crashs wächst', LF) UK 'Independent')
Risiko, übermäßige Beanspruchung, billiges Geld, wackelige Darlehen, ein fallender Dollar, niedrige Reserven und ein Vertrauensdefizit, das sind die bröckeligen Schlackeblöcke, auf denen Amerikas Imperium der Schulden gegenwärtig ruht. Die Möglichkeit einer größeren Unterbrechung wird von Tag zu Tag wahrscheinlicher. Bedenken Sie die 8.000 nicht regulierten Hedgefonds der Welt mit 1,3 Billionen Dollar zu ihrer Verfügung oder den wackeligen Derivatemarkt und die Auswirkungen, die ein plötzlicher Abschwung haben könnte. Kenneth J. Gerbino drückte es in seinem kürzlich erschienenen Artikel 'The Big Sell Off' (= 'Der große Ausverkauf', LF) auf kitco.com so aus:
'Mit einer Panik am Weltmarkt, die mit einem niedrigen Zinssatz und bislang niedriger Inflation beginnt, muß man sich über den wahren Grund für den Ausverkauf (am Dienstag) wundern. Leichtes Geld nahezu überall führt zu Druck und Spekulation. Nirgendwo ist das geläufiger als am globalen Derivatemarkt. Es steht nicht außer Frage, daß die Versäumnisse einer dritten Partei und die Scheu vor Risiko Instrumente geschaffen hat, die wenn sie zusammenbrechen und eines Tages kaputtgehen, die Finanzmärkte erdrücken. Neueste Zahlen von der internationalen Rechnungsbank: 8,3 Billionen Dollar echtes Geld kontrollieren 313 Billionen Dollar an Derivaten. Das ist ein Verhältnis von 38 zu 1. Diese Zahlen gelten nur für die 'über den Tresen' gehandelten Derivate und umfassen nicht die weltweit an Börsen gehandelten Derivate in Devisen, Aktien und Waren, die weitere 75 Billionen Dollar ausmachen.'
'8,3 Billionen Dollar echtes Geld kontrollieren 313 Billionen Dollar an Derivaten!'
Das veranschaulicht die schiere Größe des Problems und das wirtschaftszerstörende Potential einer Fehlkalkulation. Deshalb nennt Warren Buffett Derivate 'Massenvernichtungswaffen'. Wenn es einen rasenden Verkauf von Hedgefonds oder Derivaten gibt, gibt es nichts, was das PPT oder die Federal Reserve in der Lage wären zu tun, um die Kernschmelze zu stoppen. Der Markt wird zusammenbrechen und nichts zurücklassen.
Wir ernten die Belohnungen eines gesetzlosen, deregulierten Systems, das alle Schutzvorkehrungen für den Kleinanleger beseitigt hat. Es gibt keine Überwachung durch die Regierung, es ist ein Witz. Der Aktienmarkt ist ein Fehlschuß, der den Einzelinteressen der Elite des Establishment dient, den Konzernplutokraten und Bankenriesen. Der Kleinanleger ist unter dem Rad in der Falle und wird jeden Tag mehr ausgepreßt. Er hat keine Möglichkeit, die Märkte zu festigen wie die großen Typen und keine Lobby, um seine Interessen zu vertreten. Er muß zu seinen Entscheidungen kommen, indem er öffentlich zugängliche Informationen durchforscht und dann sein Geld hinschmeißt. Das war's. Er hätte sich besser in ein Kasino gepackt, die Chancen sind ungefähr die gleichen