Dax schwächer erwartet
Schlechte Nachrichten zum Start in die neue Börsenwoche: der Dax wird nach ersten Börsendaten einen schwacher Start in den Handel hinlegen. Die Vorgaben aus den USA und Japan stimmen die Anleger wenig hoffnungsfroh. Die US-Quartalssaison steht bevor. Und Porsche macht wieder von sich
reden.
Blick auf die Kurstafel an der Frankfurter Börse: Diese Woche dürfte einige starke Ausschläge bringen. Quelle: Reuters
HB DÜSSELDORF. Anleger erwarten Verluste zum Börsenstart. Belastet von leicht negativen Vorgaben wird der deutsche Aktienmarkt am Montag mit einem schwächeren Start erwartet. Der X-Dax, der auf Basis des Dax-Futures den außerbörslichen Stand des deutschen Leitindex anzeigt, lag kurz nach 8.00 Uhr bei 4 545 Zählern und damit 0,68 Prozent unter dem Xetra-Schluss des Dax vom Freitag.
Zwar hat sich die Wall Street am Freitag noch erholt, allerdings haben es weder der Dow Jones noch der S&P-500-Index ins Plus geschafft", bewertete Händler Matt Buckland von CMC Markets die Vorgaben. So verlor der Future auf den US-Leitindex seit Xetra-Schluss am Freitag rund 0,4 Prozent. Auch die asiatischen Börsen hätten vergeblich um Unterstützung gekämpft - der Nikkei-225-Index schloss mit minus 2,55 Prozent. Konjunkturdaten stehen erst im Laufe der Woche auf der Agenda.
Porsche im Blick der Anleger
Der Machtkampf zwischen Volkswagen und
Porsche geht in die nächste Runde. Porsche
-
Chef Wendelin Wiedeking und das reiche Katar haben sich nach Bankenkreisen über eine dringend notwendige Kapitalspritze geeinigt. Das Emirat bietet insgesamt rund sieben Milliarden Euro für den Kauf von Stammaktien und VW-Optionen der Porsche Holding SE. "Die
Summe würde das Unternehmen nahezu entschulden", erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag.
Der Machtkampf mit VW tobt indes weiter: Der
Autobauer soll sein Angebot für die Übernahme von 49,9 Prozent an Porsche verbessert haben.
Händler erwarten weiter eine spannende Entwicklung. "Ich denke, VW wird diese 49,9
Prozent an Porsche übernehmen und den
Sportwagenbauer als zehnte Marke führen", sagte ein Börsianer. Allerdings sei dann immer noch nicht geklärt, was mit den Optionen passiert, die Porsche auf VW
hat.
Unterdessen könnten Aktien von K+S unter
Druck kommen. Am Freitag sackten bereits die Konkurrenten Potash Corp of Saskatchewan und
Mosaic deutlich ab. Börsianer verwiesen auf Meldungen, wonach Indien sich für einen Teil seines Bedarfs mit dem russischen Düngemittel-Produzenten Silvinit geeinigt habe - zu einem Kalipreis, der deutlich unter den Markterwartungen liege. "Die K+S-Aktie hat
zwar schon am Freitag im späten Handel nachgegeben, dennoch sollte der Verkaufsdruck anhalten", sagte ein Händler. Verstärkt werde dieser noch durch eine Abstufung von der UBS
von "Neutral" auf "Sell".
Auch ThyssenKrupp könnten nach
Presseberichten Verluste machen. Der Börsianer verwies auf einen Bericht der "Financial Times Deutschland" wonach der deutsche Stahlkonzern im laufenden Jahr einen Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mehr als 1,5 Milliarden Euro einfahren dürfte. "ThyssenKrupp hat bislang einen Verlust vor Sondereinflüssen im mittleren bis hohen dreistelligen Millionen-Bereich angekündigt", sagte der Börsianer. Der Bericht dürfte in etwa mit der bisherigen Prognose übereinstimmen. "Allerdings bedeutet der Bericht auch, dass die Analystenschätzungen bislang nach wie vor zu optimistisch sind."
Unterdessen könnten Bayer von Nachrichten um
ein Mittel zur Alzheimer-Diagnose profitieren. Einer Studie zufolge gelang bei rund 80 Prozent der vermutlich an Alzheimer erkrankten Patienten mit dem Mittel der Nachweis eines speziellen Plaques im Gehirn. Gleichzeitig sei bei über 90 Prozent der gesunden Kontrollpersonen der sogenannte Florbetaben-Scan negativ gewesen. Händler werteten die Nachricht leicht positiv. "Allerdings hat Bayer
bislang kein Ziel für einen möglichen Spitzenumsatz des Mittels genannt", wandte ein Börsianer ein.
Bei den Technologiewerten könnten Q-Cells
einen Blick wert sein. Der Chef des größten deutschen Solarzellenherstellers, Anton Milner, rechnet noch in diesem Halbjahr mit einer Erholung des unter starkem Preisverfall leidenden Marktes. "Das scheint mir realistisch zu sein. "Noch länger auf sinkende Preise zu spekulieren, geht nicht. So rentabel wie heute war die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage noch nie", sagte Milner in einem Gespräch mit der "Wirtschaftswoche". Händler erwarten keine große Kursreaktion. "Alle Solarunternehmen erwarten und erhoffen sich eine Erholung der Branche im zweiten Halbjahr. Das ist nichts Neues", so ein Börsianer.
Schlechte Nachrichten zum Start in die neue Börsenwoche: der Dax wird nach ersten Börsendaten einen schwacher Start in den Handel hinlegen. Die Vorgaben aus den USA und Japan stimmen die Anleger wenig hoffnungsfroh. Die US-Quartalssaison steht bevor. Und Porsche macht wieder von sich
reden.
Blick auf die Kurstafel an der Frankfurter Börse: Diese Woche dürfte einige starke Ausschläge bringen. Quelle: Reuters
HB DÜSSELDORF. Anleger erwarten Verluste zum Börsenstart. Belastet von leicht negativen Vorgaben wird der deutsche Aktienmarkt am Montag mit einem schwächeren Start erwartet. Der X-Dax, der auf Basis des Dax-Futures den außerbörslichen Stand des deutschen Leitindex anzeigt, lag kurz nach 8.00 Uhr bei 4 545 Zählern und damit 0,68 Prozent unter dem Xetra-Schluss des Dax vom Freitag.
Zwar hat sich die Wall Street am Freitag noch erholt, allerdings haben es weder der Dow Jones noch der S&P-500-Index ins Plus geschafft", bewertete Händler Matt Buckland von CMC Markets die Vorgaben. So verlor der Future auf den US-Leitindex seit Xetra-Schluss am Freitag rund 0,4 Prozent. Auch die asiatischen Börsen hätten vergeblich um Unterstützung gekämpft - der Nikkei-225-Index schloss mit minus 2,55 Prozent. Konjunkturdaten stehen erst im Laufe der Woche auf der Agenda.
Porsche im Blick der Anleger
Der Machtkampf zwischen Volkswagen und
Porsche geht in die nächste Runde. Porsche
-
Chef Wendelin Wiedeking und das reiche Katar haben sich nach Bankenkreisen über eine dringend notwendige Kapitalspritze geeinigt. Das Emirat bietet insgesamt rund sieben Milliarden Euro für den Kauf von Stammaktien und VW-Optionen der Porsche Holding SE. "Die
Summe würde das Unternehmen nahezu entschulden", erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag.
Der Machtkampf mit VW tobt indes weiter: Der
Autobauer soll sein Angebot für die Übernahme von 49,9 Prozent an Porsche verbessert haben.
Händler erwarten weiter eine spannende Entwicklung. "Ich denke, VW wird diese 49,9
Prozent an Porsche übernehmen und den
Sportwagenbauer als zehnte Marke führen", sagte ein Börsianer. Allerdings sei dann immer noch nicht geklärt, was mit den Optionen passiert, die Porsche auf VW
hat.
Unterdessen könnten Aktien von K+S unter
Druck kommen. Am Freitag sackten bereits die Konkurrenten Potash Corp of Saskatchewan und
Mosaic deutlich ab. Börsianer verwiesen auf Meldungen, wonach Indien sich für einen Teil seines Bedarfs mit dem russischen Düngemittel-Produzenten Silvinit geeinigt habe - zu einem Kalipreis, der deutlich unter den Markterwartungen liege. "Die K+S-Aktie hat
zwar schon am Freitag im späten Handel nachgegeben, dennoch sollte der Verkaufsdruck anhalten", sagte ein Händler. Verstärkt werde dieser noch durch eine Abstufung von der UBS
von "Neutral" auf "Sell".
Auch ThyssenKrupp könnten nach
Presseberichten Verluste machen. Der Börsianer verwies auf einen Bericht der "Financial Times Deutschland" wonach der deutsche Stahlkonzern im laufenden Jahr einen Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mehr als 1,5 Milliarden Euro einfahren dürfte. "ThyssenKrupp hat bislang einen Verlust vor Sondereinflüssen im mittleren bis hohen dreistelligen Millionen-Bereich angekündigt", sagte der Börsianer. Der Bericht dürfte in etwa mit der bisherigen Prognose übereinstimmen. "Allerdings bedeutet der Bericht auch, dass die Analystenschätzungen bislang nach wie vor zu optimistisch sind."
Unterdessen könnten Bayer von Nachrichten um
ein Mittel zur Alzheimer-Diagnose profitieren. Einer Studie zufolge gelang bei rund 80 Prozent der vermutlich an Alzheimer erkrankten Patienten mit dem Mittel der Nachweis eines speziellen Plaques im Gehirn. Gleichzeitig sei bei über 90 Prozent der gesunden Kontrollpersonen der sogenannte Florbetaben-Scan negativ gewesen. Händler werteten die Nachricht leicht positiv. "Allerdings hat Bayer
bislang kein Ziel für einen möglichen Spitzenumsatz des Mittels genannt", wandte ein Börsianer ein.
Bei den Technologiewerten könnten Q-Cells
einen Blick wert sein. Der Chef des größten deutschen Solarzellenherstellers, Anton Milner, rechnet noch in diesem Halbjahr mit einer Erholung des unter starkem Preisverfall leidenden Marktes. "Das scheint mir realistisch zu sein. "Noch länger auf sinkende Preise zu spekulieren, geht nicht. So rentabel wie heute war die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage noch nie", sagte Milner in einem Gespräch mit der "Wirtschaftswoche". Händler erwarten keine große Kursreaktion. "Alle Solarunternehmen erwarten und erhoffen sich eine Erholung der Branche im zweiten Halbjahr. Das ist nichts Neues", so ein Börsianer.