...aus n-tv.de, der etliche Stichworte zum Thema (anhand der anstehenden APPLE-SAMSUNG-Schlacht) liefert. Ich bin gespannt, wie "berühmt" unsere Schlachten werden...
Samsung tritt in Kalifornien an - Apple fordert 2,5 Milliarden
Der Patentkrieg im Markt für Tablets und Smartphones nimmt epische Ausmaße an. Der Schwerpunkt des Streits verlagert sich für Apple und Samsung nun von Deutschland nach Kalifornien: In den nächsten Wochen müssen US-Geschworene den Fall aufrollen. Analysten rechnen mit neuen Details. Für Apple wird es ein Heimspiel. Samsung muss unter US-Recht kämpfen.
Die juristische Auseinandersetzung zwischen Apple und Samsung steuert auf ihren bisherigen Höhepunkt zu: Im kalifornischen San Jose beginnt ein großer Prozess, bei dem die gegenseitigen Vorwürfe um Patentrechtsverletzungen und Ideenklau auf den Tisch kommen. Nach Verfahren in fast einem Dutzend Ländern wird der Streit damit wenige Kilometer von Apples Sitz in Cupertino ausgetragen.
Wie jüngst bekannt wurde, fordert Apple mehr als 2,5 Mrd. Dollar Schadenersatz. Beobachter rechnen im Rahmen der Beweisaufnahme mit weiteren Enthüllungen aus dem ansonsten streng geheimen Inneren der Produktentwicklung auf beiden Seiten. Bis die Parteien zur Sache kommen können, dürfte es allerdings noch etwas dauern: Zunächst müssen unter anderem die Geschworenen ausgesucht werden. Dann aber wartet auf Gericht und Beobachter eine über Monate zusammengetragene Flut von Beweismaterial und Argumenten. Richterin Lucy Koh schränkte die Redezeit jeder Partei bereits auf 25 Stunden ein und lässt nur je 125 Beweisstücke zu, damit der Prozess nicht ausufert.
Die Gewinne der Zukunft
Apple hatte das Verfahren mit einer Klage im April 2011 angestoßen. Der US-Konzern ist der Ansicht, dass Samsung für seine Smartphones und Tablets in großem Stil Design und Funktionen von iPhone und iPad abgekupfert hat. Samsung weist dies zurück und wirft Apple im Gegenzug vor, unrechtmäßig diverse von Samsung-Patenten geschützte Technologien zu nutzen, etwa beim UMTS-Datenfunk. Außerdem behauptet Samsung jetzt auch, dass Apple sich von Design-Ideen des Konkurrenten Sony habe inspirieren lassen. Auf dem Spiel stehen nicht nur etwaige Strafzahlungen, sondern auch Marktanteile und damit künftige Milliardenergebnisse.
Die beiden Seiten konnten ihre Argumente bereits in diversen Verfahren in anderen Ländern testen. So gelang es Apple in Deutschland, Samsungs Tablet "Galaxy Tab 10.1" unter Hinweis auf ein geschütztes Design-Muster lange vom Markt fernzuhalten. Inzwischen haben die Südkoreaner mit der veränderten Variante "10.1N" zumindest in den Augen der deutschen Richter eine Form gefunden, die Apples Rechte nicht verletzt. Apple führt außerdem eine Reihe von Patenten auf die Bedienung eines Touchscreen-Bildschirms und die Anzeige von Inhalten ins Feld. Richterin Koh ließ kurz vor dem Prozess diverse zuvor vertrauliche Unterlagen aus dem Verfahren veröffentlichen. Dadurch kamen unter anderem erstmals geheime Prototypen aus der Frühphase der Entwicklung von iPhone und iPad ans Licht.
Vom Gericht angeordnete Friedensgespräche blieben im Mai ohne Ergebnis. Hintergrund des Patentkrieges ist der Kampf um das lukrative schnell wachsende Smartphone-Geschäft, in dem mittlerweile das Google-Betriebssystem Android führt.
Anwälte reden auf Patent-Laien ein
Die Markteinführung des iPhone Mitte 2007 war der Startschuss für explosives Wachstum auf dem zuvor überschaubaren Markt. Inzwischen ist Apple die Nummer zwei bei Computer-Handys, Android stieg schnell an die Spitze auf. Dafür sorgte das breite Angebot von Geräten verschiedener Hersteller in einer breiten Preisspanne. Apple hingegen verkauft nur wenige verschiedene Modelle im oberen Preissegment - und erzielt mit diesem Geschäftsmodell Rekordgewinne. Der Ausgang des Verfahrens wird maßgeblich davon abhängen, wie es den Anwälten gelingt, den Geschworenen die komplizierten Patentfragen zu erläutern. In einem ebenfalls mit Spannung erwarteten Android-Prozess gelang es dem Software-Konzern Oracle in diesem Jahr nicht, die Geschworenen davon zu überzeugen, dass Google das Betriebssystem unrechtmäßigerweise zu großen Teilen auf seiner Software aufgebaut hat.