Acciona Energia baut in Peru einen 131 MW großen Windpark. Der Windpark wird mit 23 Nordex Turbinen N163 gebaut. Baubeginn ist im April und Ende 2023 soll der Windpark in Betrieb gehen.
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Dass Nordex nach dem massiven Ausbau der Fertigungskapazitäten in Indien auf 4 GW seine Fertigungsstrukturen ändern wird bzw. ja muss war ja eigentlich klar. So kommen nun alle Gondeln für US Windparks aus Indien und nicht mehr aus Rostock. Dass Nordex den Standort Rostock komplett aufgibt kann ich mir aber nicht so ganz vorstellen, da Rostock mit seinem Hafen ideal ist für den skandinavischen Markt und der ist für Nordex nicht nur wichtig wegen der Größe (im Jahr zwischen 1 bis 1,5 GW groß), sondern der skandinavische Markt ist auch hochpreisig z.B. wegen des Anti Icing Systems. Auch der deutsche Markt, der sich ja großteils nach wie vor in Norddeutschland abspielt, ist von Rostock aus sehr gut zu bedienen. Ein kleiner spanischer Gondel Produktionsstandort mit rd. 100 Mitarbeiter wird von Nordex definitiv dicht gemacht und die spanische Rotorblattproduktion in Lumbier wird gerade auf das N163 Rotorblatt komplett umgebaut.
Im letzten Jahr hat Nordex rd. 1.560 Mühlen in Betrieb genommen. Davon wurden etwa 1.400 Maschinenhäuser im letzten Jahr gefertigt. Davon rd. 800 in Rostock (615 in den ersten 9 Monate 2021), also 57% der kompletten Maschinenhäuser Produktion, und nur etwa 50 in Indien. In Indien dürfte nun die Maschinenhäuser Produktion so 650 bis 700 pro Jahr groß sein und damit nur noch etwas kleiner wie die in Rostock. Schon alleine von dem her war ja abzusehen, dass Nordex zumindest die Rostocker Produktion abspecken wird. Dazu kommt dann noch, dass Nordex die brasilianische Produktion komplett umgebaut hat auf die Nordex Mühle N163, so dass Nordex eventuell aus der brasilianischen Produktion noch andere lateinamerikanische Märkte, vor allem Chile, Kolumbien und Peru, bedienen wird, die bis jetzt von Rostock aus verschifft wurden.
Die Rostocker Produktion, Maschinenhäuser wie auch Rotorblätter, wird mit ganz großer Wahrscheinlichkeit deutlich runter gefahren werden auf mindestens die Hälfte so meine Einschätzung. Alles andere würde ja keinen allzu großen Sinn mit Blick auf den massiven Ausbau der indischen Produktion ergeben. Zumal ja Nordex auch den Flaschenhals Rotorblatt mit neuen Lieferverträge mit TPI (Indien, Mexiko, Türkei) und Aeris nun beseitigt hat.
Auch muss man berücksichtigen, dass aufgrund der deutlichen Zunahme der Leistung pro Turbine das Wachstum in MW bei weitem nicht mehr mit dem Wachstum der Windmühlen gleich zu setzen ist. Das heißt im Endeffekt, dass trotz Umsatzwachstum weniger Windmühlen gebaut werden müssen. Kann man auch ganz leicht an Nordex Zahlen festmachen:
2019 hatte Nordex einen Auftragseingang von 6.207 MW mit 1.616 Turbinen und in diesem Jahr lag der Auftragseingang bei den MWs um 27% höher wie in 2019, aber die diesr hervorragende 7.950 MW an 2021er Auftragseingang wurde mit nur 1.636 Turbinen erzielt. Also nur 20 Turbinen mehr wie in 2019 und das bei einem MW Wachstum von 1,7 GW bzw. 27%. Die Nordex Turbinen N163, N155 und N149 mit 4,8 bis 6,8 MW an Leistung lassen grüßen.
Nordex dürfte in diesem Jahr trotz eines Umsatzwachstum von 3 bis 5%, meine aktuelle Umsatzschätzung für Nordex in diesem Jahr liegt bei 5,3 Mrd. € zu 5,1 Mrd. € in 2021, etwa 1.400 Turbinen installieren bei rd. 6,5 GW. In 2021 wurden etwa 1.560 Nordex Turbinen mit einer Gesamtleistung von 6,3 GW in Betrieb genommen. Das heißt dann im Endeffekt, dass Nordex zwar bei der installierten Leistung um etwa 3% zulegen wird in diesem Jahr gg. 2021, aber das mit etwa 150 Turbinen bzw. 10% weniger Turbinen. Dieser Fakt macht sich ja selbstredend in den Nordex Produktionen deutlich bemerkbar.