Ich melde mich nochmal wegen ein paar News und wünsche allen ein glückliches Händchen bei seinen Invests. Ist halt monentan alles recht schwierig diese Gemengenlage, vor allem rund um Trump von dem keiner weiß, ich glaube nicht mal erst selbst, was er so alles vor hat. Jedenfalls macht Trump irre viele Schulden und das trotz einer sehr guten Konjunkturlage. In den ersten zwölf Monaten der Trumpschen Amtszeit lag das Haushaltsdefizit monatlich im Durchschnitt bei 56,9 Mrd. $. In den letzten zwölf Monaten unter Obama waren es 48,8 Mrd. $ monatlich und zwölf Monate vorher sogar nur 38 Mrd. $. Trump wird in diesem Jahr ein Haushaltsdefizit von über 500 Mrd. $ zu Stande bringen. Echt irre was sich da gerade in den USA tut. Man möchte sich gar nicht vorstellen was erst passiert, wenn die sehr gut laufende Weltwirtschaft deutlich nachlassen sollte. Trumps nationalistsicher Kurs mit seinem Credo "Make America great again" geht richtig ins Geld und bei diesen Unsummen an Schulden fällt dann auch nicht auf, dass Trump 12 Mrd. $ an Staatsgelder an US Farmer überweist um die Ausfälle kompensieren zu können durch den Handelskrieg mit China. Schließlich sind ja in 3 Monaten die Midtrem-Wahlen in den USA und da würde es schlecht aussehen für die Republikaner, wenn tausende US-Farmer wegen der Trumpschen nationalistischen Wirtschaftspolitik in die Pleite gehen würden. Auch Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke bekommen gerade Geld von der US-Regierung, denn die älteren US Stomkraftwerke haben aufgrund der immer günstiger werdenden Erneuerbaren (Solar, Wind, Geothermie) und dem billigen US Fracking-Gas erhebliche Probleme.
finanzmarktwelt.de/...at-again-mit-immer-mehr-schulden-97105/
("Trumps Defizit: Make America great again – mit immer mehr Schulden!")
Zurück zu Onshore-Wind und Nordex, aber das Thema Trump ist einfach mehr als sehr wichtig. Darum habe ich es mal kurz erwähnt. In der 3. deutschen Onshore-Windauktionsrunde in diesem Jahr ging der erzielte Strompreis auf 0,061 €/kWh hoch für ein 100% Referenzstandort. Im Binnenland ist somit der erzielte Strompreis um 10 bis 15% höher. In der 2. Auktionsrunde im Mai lag er bei 0,057 €/kWh und im Februar bei sehr niedrigen 0,047 €/kWh, aber damals konnten auch noch nichtgenehmigte Windparks von Bürgerenergiegenossenschaften teilnehmen. Diese Ausnahmeregelung gibt es seit Mai nicht mehr, da sie von größeren Projektierer ausgehebelt wurde. Insgesamt vergab die Bundesnetzagentur in der abgelaufenen Onshore-Windauktion 667 MW an Leistung. Jeder wo mitgeboten hat, hat auch einen Zuschlag erhalten. Der Konkurrenzdruck zwischen den Projektierer/Windparkinvestoren ist derzeit nicht allzu hoch, da das Volumina der genehmigten deutschen Windparks nicht allzu groß ist bzw. deutlich rückläufig ist. Laut Bundesnetzagentur konnten sich an der abgelaufenen Auktion nur 1.288 MW beteiligen, da es offenbar nicht mehr genehmigte Projekte in Deutschland derzeit gibt.
Hier alle Gewinner der 3. Auktionsrunde:
www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/...01_08_18_node.html
Aus dieser Liste der Bundesnetzangentur kann man mindestens zwei größere Aufträge für Nordex aus dieser 3. Auktionsrunde identifizieren:
"Hoort" - LOSCON - 38,4 MW - 16 N117/2400:
www.stalu-mv.de/wm/Service/...or=processor.sa.pressemitteilung
>>> Beim Windpark "Hoort" kommt die altehrwürdige N117/2400 noch zum Einsatz. Grund dafür ist der ewig lange Genehmigungsprozess für das Projekt von fast 2 Jahren. Es gab zum einen Probleme mit dem Raumordnungsgesetz/Teilflächennutzungsplan des Planungsverband Westmecklenburg und dann noch mit dem Denkmalschutz, da der geplante Windpark die Sicht zum Schloss in Ludwigslust beeinträchtigt. <<<
"Drackenstein" - Alb-Elektrizitätswerk Geislingen-Steige - 16,5 MW - 5 N131/3300
www.landkreis-goeppingen.de/site/...Windpark-Drackenstein.pdf
Damit hat Nordex nach meiner Projektliste nun 112,5 MW fürs kommende Jahr aus Deutschland drin:
- "Hoort" - LOSCON - 38,4 MW - 16 N117/2400:
- "Länge" - Solarcomplex - 23,1 MW - 7 N131/3300
- "Drackenstein" - Alb-Elektrizitätswerk Geislingen-Steige - 16,5 MW - 5 N131/3300
- "Harsum/Schellerten"- innoVent - 14,4 MW - 4 N131/3600
- "Kirberger Wald" - Bürgerwindpark Hünfeldener Wald GmbH - 12,6 MW - 3 N149/4200:
- "Dornhan/Sulz" - EnBW - 6,6 MW - 2 N131/3300
- "Catrop-Rauxel" - Stadtwerke Catrop-Rauxel - 3,3 MW - 1 N131/3300
Da Nordex mit den zwei großen deutschen Projektierer Hold und PNE Wind größere Rahmenverträge für den deutschen Markt in den letzten Monaten abgeschlossen hat, kann man wohl davon ausgehen, dass schon noch einiges aus Deutschland zu dieser 2019er Projektpipeline in den kommenden 8, 9 Monaten dazu kommen wird. Mit der neuen N149 ist aber erst so ab Herbst 2019 richtig zu rechnen bzw. erst dann wird die N149 einen positiven Beitrag beim Errichtungsvolumina beisteuern können.
Der deutsche Markt wird schwierig bleiben in den kommenden 12/18 Monaten, während es im Ausland für Nordex richtig gut läuft. Wie schwierig der deutsche Markt für Nordex derzeit ist kann man an den Zahlen gut ablesen. In 2016 wurden 690 MW Windleistung an Nordex-Tubinen installiert. 2017 waren es 724 MW und in diesem Jahr werden es um die 250 MW sein. Also nur so 30% vom letzten Jahr. Man sieht auch bei Enercon, der ganz große Leader im deutschen Markt bei Onshore, wie schwierig der deutsche Markt ist, denn Enercon hat in der abgelaufenen Woche angekündigt, dass man mindestens 835 Stellen abbauen wird in Deutschland und von Enercon-Zulieferer werden sicher auch noch einige dazu kommen.
Kleine News aus Brasilien:
Nordex verdoppelt nach dem Riesenauftrag von Enel in Brasilien (595 MW) seine Fertigungskapazitäten in der Turmfabrik im Bundesstaat Piaui. Die Kapazitästerweiterung soll bis Q1 2019 erledigt sein u.a auch mit dem Aufbau von weiteren 350 Mitarbeiter und wird so 6 bis 7 Mio. $ kosten. Momentan werden gerade in der Turmfabrik die Concrete Towers für die 195 MW große Windfarm "Lagoa do Barro" produziert, das bis Ende des Jahres erledigt sein wird. Danach werden in der Turmfabrik die 41 Concrete Towers für die Windfarm "Fortim" gefertigt (= 123 MW). Im Anschluß daran wird dann mit dem Riesenauftrag von Enel begonnen, also wahrscheinlich noch in Q2 2019. Dazu erhofft sich Nordex aus den kommenden brasilianischen Windauktionen eventuell Kunden für die deutlich vergrößerte Turmfabrik zu bekommen, die keine Acciona-Mühlen verbauen.
www.ahkbrasilien.com.br/fileadmin/...ition_29_-_03.08.2018.pdf
Bekanntermaßen investiert ja Nordex auch in China in eine eigene Rotorblattfertigung. Bis diese neue Produktion so weit ist und auch genügend Rotorblätter produziert werden können wurde der Vertrag mit dem Rotorblatthersteller TPI Composites in China in Q2 verlängert bis Ende 2019:
www.fool.com/investing/2018/08/13/...he-wind-at-its-back.aspx
Hinter Vestas und GE ist Nordex der drittgrößte Rotorblattkunde von TPI Composites. Etwa 50% der benötigten Rotorblätter produziert Nordex aktuell nur selbst, der Rest davon lässt man großteils von TPI Composites fertigen in der Türkei, in China und in Mexiko und so 100 Rotorblätter im Jahr bei SSC Wind in Deutschland für die Gamma-Serie. Mit dem Bau neuer Rotorblattproduktionen in Indien (mittlerweile so gut wie produktionsbereit) und China will Nordex ganz offenbar gewappnet sein für 2020, aber wohl vorallem ihre Wertschöpfungskette vertiefen und offenbar damit die Gewinnmargen verbessern. Rotorblätter sind das teuerste einer Windturbine mit einem Kostenanteil von 25 bis 30%. Baukosten sind bei diesem Anteil logischerweise nicht mit drin).
Noch kurz zur Auftragslage. Ein Irland-Auftrag für Nordex steht wohl auch bald an für einen 43 MW großen Windpark in der irischen Provinz Co Mayo, der mit 18 N117/2400 gebaut wird. Jedenfalls hat der irische Projektierer Invis Energy in der abgelaufenen Woche für das 130 Mio. € Projekt das Financial Closure gemeldet:
cmferesearch.com/invis-energy-wind-energy-project/10366/
Man kann dazu davon ausgehen, dass für die beiden Südafrika-Windfarms (136 MW "Garob" und 139 MW "Nxuba") die Auftragseingangsmeldung auch noch in Q3 erfolgen wird. Bekanntermaßen ist die Auftragslage von Nordex derzeit wirklich richtig gut. Für dieses Jahr sind die Bücher nun dicht und fürs kommende Jahr stehen bei mir jetzt schon 1.580 MW in den Nordex Bücher drin und selbst für 2020 stehen schon inkl. den 2 erwähnten Südafrikaaufträge knapp 800 MW drin (Brasilien, Südafrika, Schweden). 2020 ist aber noch recht weit weg und deshalb als Update noch kurz zu meiner Nordex Projektpipeline fürs nächste Jahr. Nach den tollen Auftragseingängen der letzten 3 Quartalen mit jeweils über 1 GW sieht es logischerweise für 2019 recht gut aus mit 1.580 MW. Das sind jetzt schon etwas über 55% von den errichteten Nordex Turbinen im letzten Jahr (2.693 MW) und von diesem Jahr (ca. 2.750 MW). Die Auftragsgrundlage für ein relativ ordentliches Jahr 2019 ist also da und Nordex hat ja noch gut 8 Monate Zeit Aufträge fürs kommende Jahr reinzuholen. Zumal Nordex immer noch gut 1 GW (gut die Hälfte davon von Allete) an offenen US Aufträge via Safe Harbor hat, die aber, wie man im letzten Jahr gesehen hat, relativ spät gemeldet werden mit 2,3 Wochen vor dem Windparkbaubeginn. Auch aus Frankreich und Spanien wird mit Sicherheit noch was kommen für 2019. Wie es mit der Türkei weiter geht ist angesichts der aktuell schwierigen Lage kaum einzuschätzen. Vor allem für Nordex Turbinen ist die Türkei ein immens wichtiger Markt. Was aber extrem auffällt, Nordex meldet keine Aufträge aus Indien und das obwohl sich die Probleme mit der Umstellung auf ein Auktionssystem längst aufgelöst haben wie man ja an Auftragsmeldungen von Suzlon, Senvion oder Vestas ja gut sieht. Ist jetzt schon ein wenig seltsam für mich. In allen anderen Nordex Kernmärkten bis auf die beiden aktuell ohnehin schwierigen europäischen Märkte Deutschland und Großbritannien, läuft es sonst richtig gut.
Hier mein Update zu meiner 2019 Nordex-Projektpipeline:
Chile 183 MW
Niederlande 180 MW
Brasilien 153 MW
Südafrika 147 MW
USA 145 MW
Mexiko 120 MW
Deutschland 112,5 MW
Argentinien 103 MW
Irland 93 MW
Spanien 95 MW
Schweden 75,6 MW
Türkei 60 MW