Ich schreib mal wieder im Thread. Ich habe zwar etliche Boardmails in den letzten Wochen über Nordex länger beantwortet von Stammuser, die hier mittlerweile nichts mehr schreiben, und darum mal wieder eine Post von mir hier im Thread.
Die Kosten für die Mitarbeiterentlassungen bei Nordex sind mal mit Sicherheit nicht das große Problem für Nordex. Auch ist GamesaSiemens in ihrem Q4 nur wegen Abschreibungen in die roten Zahlen gekommen. Das nur am Rande. Vestas ist am Freitag abgestürzt, weil die neue Steuerreform in den USA vorsieht, dass die Windsubventionen via PTC um gut 30% gekürzt werden sollen von 0,023 $/kWh auf 0,015 $/kWh. Das ist dann schon heftig und es werden nun wohl bei vielen US Windprojekten Neuverhandlungen der schon abgeschlossenen Stromabnahmeverträge anstehen, denn sonst würden wohl die Projektrenditen deutlich fallen und somit einige (viele ??) Windprojekte unrentabel machen. Die negativen Auswirkungen sind bei US Windprojekte ab 2019 eigentlich kaum einzuschätzen. Für Vestas ist der US Markt mit Abstand der größte Einzelmarkt.
Das Kernproblem von Nordex sind die katastrophalen Auftragseingänge und die deutlich gestiegenen operative Kosten. Lagen in 2015 die operativen Kosten nur bei 15% zum Umsatz, so lagen sie im 1. Hj. 2017 bei hohen 20% zum Umsatz. Nordex dürfte Ende Q3 gerade mal noch einen Turbinenauftragsbestand von 1,2 bis 1,3 Mrd. € aufweisen und davon werden fast 75% noch in diesem Jahr realisiert. Soll heißen für 2018 ist aktuell fast nichts da bis auf 300/400 Mio. €. Ich habs schon öfters geschrieben Q1 2018 wird ein ganz schlechtes Quartal werden bei dieser richtig miesen Auftragslage inkl. tief rote Zahlen inkl. Kurzarbeit. Das kann man heute mit Sicherheit schon sagen.
Die Q3 GuV-Zahlen, also Umsatz, EBITA und Nettogewinn werden mit aller größter Wahrscheinlichkeit noch sehr ordentlich ausfallen. Wohl in etwa so wie die Q2-Zahlen. Die EBITA-Marge könnte sogar ein Tick besser ausfallen wie in Q2, wenn der negative Effekt im Servicebereich aufgelöst werden konnte. Der Auftragseingang wird aber absolut beschissen ausfallen.
Ich lese hier immer mal wieder, dass der Turbinen-Auftragsbestand in 2015 und 2016 auch nicht viel höher war wie zu Ende Q2 2017 und damit wird dann abgeleitet, dass der Kurs viel höher stehen müsste. ist natürlich Quatsch. Bei einem solchen völlig einseitigen Vergleich werden komplett die Kosten vergessen, denn die sind in diesen Zeiträumen enorm gestiegen, denn Nordex ist nicht mehr alleine, sondern nun ist Acciona mit dabei mit all den Kosten, die Acciona mit gebracht hat. Die operativen Kosten haben sich in den letzten 2 Jahren um rd. 80% bzw. um 138 Mio. € auf Halbjahresbasis erhöht (!!!). Diese Kosten dürfen bei einem Auftragsbestandvergleich natürlich nicht vergessen werden, denn die sind logischerweise das Wichtigste überhaupt. Auch darf man nicht vergessen, dass durch die Acciona-Übenahme in den letzten 2 Jahren die finanziell sehr gute Situation von Nordex halt nicht mehr so gut ist wie vor 2 Jahren. Zu Ende 1. Hj. 2015 hatte Nordex noch einen Nettocash von 144 Mio. € und Ende 1. Hj. 2017 hatte Nordex eine Nettofinanzverschuldung von 296 Mio. €. Damit hat Nordex ihre Finanzverbindlichkeiten innerhalb 2 Jahren um 430 Mio. € erhöht. Kommt nur durch die Acciona-Übernahme, aber die Schulden sind nun mal da und auch die darf man bei irgendwelch gearteten Zeitraumvergleiche nicht unterschlagen werden. Dazu sind sie viel zu wichtig.
Wir haben nur noch 7 Wochen bis Jahresende und noch immer gibt es kaum Auftragseingänge. Sicher werden noch einige Auftragseingänge kommen ohne Frage, wenn nicht dann kann Nordex ihren Laden ohnehin gleich dicht machen, aber es müssen massenhaft an Aufträge her (ca. 2.500 MW !!!) um im kommenden Jahr überhaupt noch auf Nettogewinnbasis auf Break Even zu kommen. Das halte ich mittlerweile aber für nahezu ausgeschlossen.Kann mir mittlerweile bei der Auftragslage beim besten Willen nicht vorstellen, dass Nordex in 2018 einen Nettogewinn erzielen kann.
Jetzt mal harte Vergleichzahlen von 2015 bis 2017 auf Halbjahresbasis und nur dann wird ein Vergleich sinnvoll. Alleine den Auftragsbestand herziehen bringt rein gar nichts, denn die Unternehmenskosten sind wichtiger wie der Auftragsbestand:
1. Hj. 2015:
Auftragseingang: 1,35 Mrd. € (Book to Build: 1,3)
Turbinen Auftragsbestand: 1,77 Mrd. €
Nettofinanzverschuldung: - 144 Mio. € (= Nettocash)
operative Kosten: 162 Mio. € (14,8% zum Umsatz)
Zinszahlungen: 10 Mio. €
1. Hj. 2016:
Auftragseingang: 1,33 Mrd. € (Book to Build: 1)
Turbinen Auftragsbestand: 2,05 Mrd. €
Nettofinanzverschuldung: 273 Mio. €
operative Kosten: 247 Mio. € (16,6% zum Umsatz)
Zinszahlungen: 15 Mio. €
1. Hj. 2017:
Auftragseingang: 0,91 Mrd. € (Book to Build: 0,7)
Turbinen Auftragsbestand: 1,74 Mrd. €
Nettofinanzverschuldung: 296 Mio. €
operative Kosten: 300 Mio. € (20% zum Umsatz)
Zinszahlungen: 14 Mio. €
Die Kosten für die Mitarbeiterentlassungen bei Nordex sind mal mit Sicherheit nicht das große Problem für Nordex. Auch ist GamesaSiemens in ihrem Q4 nur wegen Abschreibungen in die roten Zahlen gekommen. Das nur am Rande. Vestas ist am Freitag abgestürzt, weil die neue Steuerreform in den USA vorsieht, dass die Windsubventionen via PTC um gut 30% gekürzt werden sollen von 0,023 $/kWh auf 0,015 $/kWh. Das ist dann schon heftig und es werden nun wohl bei vielen US Windprojekten Neuverhandlungen der schon abgeschlossenen Stromabnahmeverträge anstehen, denn sonst würden wohl die Projektrenditen deutlich fallen und somit einige (viele ??) Windprojekte unrentabel machen. Die negativen Auswirkungen sind bei US Windprojekte ab 2019 eigentlich kaum einzuschätzen. Für Vestas ist der US Markt mit Abstand der größte Einzelmarkt.
Das Kernproblem von Nordex sind die katastrophalen Auftragseingänge und die deutlich gestiegenen operative Kosten. Lagen in 2015 die operativen Kosten nur bei 15% zum Umsatz, so lagen sie im 1. Hj. 2017 bei hohen 20% zum Umsatz. Nordex dürfte Ende Q3 gerade mal noch einen Turbinenauftragsbestand von 1,2 bis 1,3 Mrd. € aufweisen und davon werden fast 75% noch in diesem Jahr realisiert. Soll heißen für 2018 ist aktuell fast nichts da bis auf 300/400 Mio. €. Ich habs schon öfters geschrieben Q1 2018 wird ein ganz schlechtes Quartal werden bei dieser richtig miesen Auftragslage inkl. tief rote Zahlen inkl. Kurzarbeit. Das kann man heute mit Sicherheit schon sagen.
Die Q3 GuV-Zahlen, also Umsatz, EBITA und Nettogewinn werden mit aller größter Wahrscheinlichkeit noch sehr ordentlich ausfallen. Wohl in etwa so wie die Q2-Zahlen. Die EBITA-Marge könnte sogar ein Tick besser ausfallen wie in Q2, wenn der negative Effekt im Servicebereich aufgelöst werden konnte. Der Auftragseingang wird aber absolut beschissen ausfallen.
Ich lese hier immer mal wieder, dass der Turbinen-Auftragsbestand in 2015 und 2016 auch nicht viel höher war wie zu Ende Q2 2017 und damit wird dann abgeleitet, dass der Kurs viel höher stehen müsste. ist natürlich Quatsch. Bei einem solchen völlig einseitigen Vergleich werden komplett die Kosten vergessen, denn die sind in diesen Zeiträumen enorm gestiegen, denn Nordex ist nicht mehr alleine, sondern nun ist Acciona mit dabei mit all den Kosten, die Acciona mit gebracht hat. Die operativen Kosten haben sich in den letzten 2 Jahren um rd. 80% bzw. um 138 Mio. € auf Halbjahresbasis erhöht (!!!). Diese Kosten dürfen bei einem Auftragsbestandvergleich natürlich nicht vergessen werden, denn die sind logischerweise das Wichtigste überhaupt. Auch darf man nicht vergessen, dass durch die Acciona-Übenahme in den letzten 2 Jahren die finanziell sehr gute Situation von Nordex halt nicht mehr so gut ist wie vor 2 Jahren. Zu Ende 1. Hj. 2015 hatte Nordex noch einen Nettocash von 144 Mio. € und Ende 1. Hj. 2017 hatte Nordex eine Nettofinanzverschuldung von 296 Mio. €. Damit hat Nordex ihre Finanzverbindlichkeiten innerhalb 2 Jahren um 430 Mio. € erhöht. Kommt nur durch die Acciona-Übernahme, aber die Schulden sind nun mal da und auch die darf man bei irgendwelch gearteten Zeitraumvergleiche nicht unterschlagen werden. Dazu sind sie viel zu wichtig.
Wir haben nur noch 7 Wochen bis Jahresende und noch immer gibt es kaum Auftragseingänge. Sicher werden noch einige Auftragseingänge kommen ohne Frage, wenn nicht dann kann Nordex ihren Laden ohnehin gleich dicht machen, aber es müssen massenhaft an Aufträge her (ca. 2.500 MW !!!) um im kommenden Jahr überhaupt noch auf Nettogewinnbasis auf Break Even zu kommen. Das halte ich mittlerweile aber für nahezu ausgeschlossen.Kann mir mittlerweile bei der Auftragslage beim besten Willen nicht vorstellen, dass Nordex in 2018 einen Nettogewinn erzielen kann.
Jetzt mal harte Vergleichzahlen von 2015 bis 2017 auf Halbjahresbasis und nur dann wird ein Vergleich sinnvoll. Alleine den Auftragsbestand herziehen bringt rein gar nichts, denn die Unternehmenskosten sind wichtiger wie der Auftragsbestand:
1. Hj. 2015:
Auftragseingang: 1,35 Mrd. € (Book to Build: 1,3)
Turbinen Auftragsbestand: 1,77 Mrd. €
Nettofinanzverschuldung: - 144 Mio. € (= Nettocash)
operative Kosten: 162 Mio. € (14,8% zum Umsatz)
Zinszahlungen: 10 Mio. €
1. Hj. 2016:
Auftragseingang: 1,33 Mrd. € (Book to Build: 1)
Turbinen Auftragsbestand: 2,05 Mrd. €
Nettofinanzverschuldung: 273 Mio. €
operative Kosten: 247 Mio. € (16,6% zum Umsatz)
Zinszahlungen: 15 Mio. €
1. Hj. 2017:
Auftragseingang: 0,91 Mrd. € (Book to Build: 0,7)
Turbinen Auftragsbestand: 1,74 Mrd. €
Nettofinanzverschuldung: 296 Mio. €
operative Kosten: 300 Mio. € (20% zum Umsatz)
Zinszahlungen: 14 Mio. €