"Ein klares Bekenntnis zur Ariane": EADS-Chefs Philippe Camus (l.) und Rainer Hertrich. Milliardenauftrag für deutsche Raumfahrt Berlin - Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS hat zu Beginn der Branchenmesse ILA in Berlin eine milliardenschwere Bestellung für seine Ariane-5-Raketen verkündet. Das Volumen des Auftrages über 30 Raketen für das Raumfahrtunternehmen Arianespace belaufe sich auf drei Milliarden Euro, teilte EADS am Montag mit. Die Lieferungen sollen demnach zwischen 2005 und 2010 erfolgen."Europa sichert sich den Zugang zum Weltall"Der im Beisein von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) unterzeichnete Vertrag bedeute "ein klares Bekenntnis zur Ariane bis zum Ende des Jahrzehnts", erklärten die EADS-Präsidenten Rainer Hertrich und Philippe Camus auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung. "Europa sichert sich auf Dauer den Zugang zum Weltall und ermöglicht damit seiner Industrie weiterhin eine maßgebliche Rolle in der Hochtechnologie und auf attraktiven Zukunftsmärkten."Der stellvertretende französische Forschungsminister François d'Aubert sagte, mit dem Liefervertrag werde die Kontinuität der europäischen Raumfahrtpolitik gewährleistet. Er werde Arbeitsplätze sichern und der Raumfahrt in Europa einen Schub verleihen.Zurück in die schwarzen Zahlen?Für die Raumfahrtsparte von EADS ist damit wieder Licht am Ende des Tunnels in Sicht. Das Unternehmen war wegen Sanierungskosten im vergangenen Jahr noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht und hatte ein Minus von 400 Millionen Euro ausgewiesen. Am Donnerstag hatte EADS erklärte, der Bereich solle in diesem Jahr wieder ein ausgeglichenes Ergebnis vorlegen und in den folgenden Jahre Gewinne abwerfen. EADS hält 20 Prozent an dem Raketenbauer Arianespace.Keine Angst vor Boeings 7E7Im Bereich der Passagierflugzeuge zeigte sich Airbus-Chef Noël Forgeard unterdessen unbeeindruckt von der geplanten Neuentwicklung 7E7 des Erzkonkurrenten Boeing. Die Maschine des US-Herstellers, die dieser als besonders Treibstoff sparend anpreist, sei eine Antwort auf den Airbus A330, sagte Forgeard in Berlin. Dieses Flugzeug sei sehr wettbewerbsfähig. Airbus werde sicher eines Tages eine neue Flugzeugfamilie in Angriff nehmen. Derzeit gebe es dazu aber keine Notwendigkeit. Wirtschaftsstaatssekretär Ditmar Staffelt meinte dagegen, die 7E7 sei eine große Herausforderung, die von den Europäern sehr ernst genommen werden müsse. (md/AFP)