Die Piloten sehe ich als größtes Risiko für das Unternehmen. Mann kann es keinem Investor verübeln, ein Unternehmen zu meiden, bei dem eine Funktionselite so rücksichtslos und ohne jeden wirtschaftlichen Sachverstand die eigenen Privilegien aus dem letzten Jahrhundert verteidigt. Lenken die Piloten nicht massiv ein, ist dies ein Existenzrisiko für die LH.
Höchste Zeit für die Firma, an einem Plan B zu arbeiten. Fremdbereederung durch komplett zugemietete Cockpitcrews sind heute ein gängiges Geschäftsmodell. Und wie sieht es eigentlich mit dem Arbeitsvertrag von Piloten aus, die sich am letzten wilden Streik beteiligt haben? Kann man da nicht mal fristlos kündigen? Und endlich den Schadensersatz gegen VC gerichtlich durchsetzen?
Wie ich schon geschrieben hatte, sitzen zahlreiche Personen, die den KTV und die aktuelle Unternehmenssituation zu verantworten haben, heute im Aufsichtsrat. Da muss sich jeder selbst überlegen, wen er da auf der HV entlastet und wen nicht.
Das einzige, was ich Spohr zum Vorwurf mache ist, dass er noch viel zu sanft mit den Piloten umgeht. Die treten wild um sich zur Rettung wirtschaftlich nicht tragbarer Privilegien und werden von der LH noch zu Gesprächen eingeladen. Mit denen sollte man gar nicht mehr sprechen, Schadensersatzklage gegen die VC einreichen und für den nächsten Streik schon mal Rahmenverträge mit Firmen schließen, die komplette Cockpitcrews vermieten um den Flugbetrieb während des Streiks weiter zu führen. Wer wild streikt, wird wegen Arbeitsverweigerung fristlos entlassen. Und für VC-Mitglieder gibts als Streikgegenmaßnahme die Aussperrung.
Wenns nicht anders geht, wird der KTV eben mit der Kernmarke Lufthansa ins Nirvana geschickt. Dann müssen KTV-Inhaber eben betriebsbedingt gekündigt, weil es keine KTV-Einsatzbereiche mehr im Unternehmen gibt.
Das werfe ich Spohr vor, dass er vielleicht zu sehr selbst Pilot ist, um diese Problemgruppe endlich konsequent in die Schranken zu weisen.
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Nur meine Meinung, keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung