Ich verstehe deine Aussagen und kann sie gut nachempfinden. Trotzdem kann man die Dinge so oder so auslegen.
"1. er redet von stabilisierung, mehr stärke und gesuchtem ankeraktionär. das bedeutet im klartext: das unternehmen ist zurzeit schwach."
Nicht jeder der stärker werden will, ist aktuell schwach ;) Wie stark oder schwach K+S ist, siehst du ja an den Zahlen.
"2. der ausblick 2030 ist vieel zu lang. wir wollen wissen wie es 2020 aussieht."
Wenn damit die Hoffnung auf bessere Ergebnisse, höhere Kalipreis, Kurse usw. gemeint ist und bis dahin alles schlecht läuft, stimme ich dir absolut zu! Das wäre mir dann auch zu weit in der Zukunft. Jedes Unternehmen muss eine "Strategie für den Konzern" haben und diese ständig entwicklen. Was in Kürze passiert ist eben bereits in die Wege geleitet. Bethune produziert ein bisschen was, KKF Anlage geht in Betrieb, Verschuldung soll reduziert werden usw. Eine Strategie muss ja viel weiter in die Zukunft gerichtet sein, was nicht bedeutet, dass bis dahin alles schlecht ist.
"3. kein wachstum in nächster zeit wegen zu hoher schulden. ja, vielen dank herr lohr."
Bethune und die kleineren Zukäufe sind ja schon sehr ordentlich und haben die Verschuldung deutlich erhöht, das ist ja auch ein Punkt der kritisiert wird. Möchtest du umfangreiche Zukäufe in den nöchsten Jahren? Lohr hat größere Zukäufe für zwei bis drei Jahre ausgeschlossen. Ich persönlich bin damit absolut einverstanden. Das du daraus kein Wachstum deutest, verstehe ich so nicht. Man wächst doch nicht nur durch große Zukäufe.
"4. die einzelteile des unternehmens seien mehr wert als die summe. das bedeutet wohl, es wurden in letzter zeit fehler begangen in der führung oder der strategie, oder wie soll ich das interpretieren"
Da kann man jetzt wirklich viel interpretieren. Ich bin jemand, der in solchen Interviews nicht jedes Wort auf die Goldwaage legt :) Man könnte jetzt wieder mit dem Verkauf der Salzsparte kommen... Die Strategie mit den zwei Säulen wird aber immer wieder als Erfolg bezeichnet und sie hat sich ja durchaus bewährt. Deswegen rechne ich damit nicht. Wahrscheinlich ist es ganz simpel und er sieht sein Unternehmen etwas unterbewertet, da er bestimmte Werte für die deutschen Werke, Salzsparte, Bethune usw. im Kopf hat.
"5. im umgang mit kritiker wegen der umweltbelastungen wurden fehler begangen. immerhin das wurde eingesehen."
Darf er gerne besser machen, wenn es was für K+S bringt. Bin nicht im Thema wie da wer eingebunden war und ob es anders besser gelaufen wäre.
"6. und der schlusssatz "wir wollen weiterhin in deutschland bergbau betreiben" lässt den leser mit der frage zurück, ob das unternehmen eine zukunft in deutschland."
Ehrlich? Er betont auch in Zukunft im Heimatland produzieren zu wollen.
"ein selten schlechtes interview, um es deutsch und deutlich zu sagen. der herr mag ein guter ingenieur sein, als ceo hab ich da so meine zweifel."
Ich würde wie gesagt nicht zu viel in jedes Wort interpretieren, solche Interviews gibt es ja immer mal wieder und nicht immer gibt es für den informierten Aktionär weltbewegende Neuigkeiten ;)