"...wenn es einen milden Winter wieder gibt und nächstes Jahr wieder Dürre?"
Interessanter Ansatz der mit meinen Überlegungen korreliert. Willkommen im Club.
Fassen wir zusammen, was passiert:
o wenn die Kalipreise in 2019 stagnieren,
o der Bereich Salz zwar mengenmäßig zulegt, aber aufgrund der bis dato gefallenen Preisen unter dem Vorjahresniveau verbleibt, die Logistikkosten steigen oder sich nur auf dem derzeitigen Niveau verfestigen,
o der nächste Sommer dem Sommer 2018 sehr nahe kommt,
o die Zinsen steigen.
Mit Verlaub, ich kann aus den Publikationen seitens K+S darauf keine Antworten erkennen.
Scheint so, dass die HFs doch nicht so dumm sind, wie sie von einigen in diesem Forum hingestellt werden - gell.
Ich habe bereits vor Jahren geschrieben, dass ich nach dem Wegfall des Oligopol K+S in der Pflicht gesehen haben zu handeln. Derartige Überlegungen kamen im Jahr 2014 allerdings nicht von K+S sondern von Potash, was K+S in bekannter Weise nicht weiterverfolgt hat, was Potash - und das ist Geschichte - zu dem aus K+S Sichtweise unmoralischem Angebot 2015 veranlasst hat.
Das Ergebnis ist hinlänglich bekannt, auch das Potash einen Plan B verfolgt und umgesetzt hat.
Hat K+S - durch entsprechende Investitionen versucht die Standorte Deutschland in den letzten Jahrzehnten gegen die immer größer werdenden Entsorgungsprobleme abzusichern (nicht nur im Interesser der Shareholder, nein auch im Interesse der Arbeitnehmer vor Ort)?
Nun, K+S hat in Canada investiert. Canada soll, und da lasse ich mich gerne belehren, max. ab dem Jahr 2034 rd. 4,0 Mio t/p.a. produzieren.
Im Jahr 2017 hat K+S einen Marktanteil von 8%, das waren rd. 5,6 Mio t/p.a. (Quelle: Kompendium 07.2018).
Seit 2010 ist der Weltkaliabsatz um 20% gestiegen (2010=58,3 Mio; 2017=69,9). Im Schnitt also um 2,5% p.a. Der Anteil von K+S ist allerdings von 10% auf in den letzten Jahren 8% gefallen.
Aus heutiger Sicht würde das bedeuten K+S würde 70% nicht mehr in Deutschland sondern in Canada produzieren. So weit die Milchmädchenrechnung.
Schreiben wir nun die durchschnittliche Steigerung von 2,5% p.a. beim Weltkaliabsatz fort, würden wir im Jahre 2034 eine Weltkaliabsatz von rd. 107 Mio t erreichen. Bei einem unverändertem Marktanteil von 8% entfielen darauf für K+S rd. 8,6 Mio t. Mithin rund 50% würden nicht mehr in Deutschland, sondern in Canada produziert.
Das wiederum würde bedeuten, dass in Deutschland nur noch 4,6 Mio t/p.a. produziert werden. Sollte K+S gegen die Wettbewerber künftig Marktanteile zurückgewinnen, käme es ungefähr zu einer Stagnation in Deutschland.
Da muss man sich dann schon fragen, können die günstigeren Förderkosten Deutschland nachhaltig subventionieren. Und macht das überhaupt Sinn?
Auf der anderen Seite zu dieser konservativen Betrachtung muss man sich fragen, wie will K+S bis 2030 sein EBITDA (gemessen an den letzten Jahren) dreieinhalbfachen (3 Mrd)? Konkrete Vorstellungen konnte ich - und auch da lasse mich gerne belehren - nicht finden. Wenn ich angesichts der Entwicklung polemisch argumentieren wollte, würde ich sagen, das braucht er auch nicht (mehr).
Ist es denkbar, dass die Wettbewerber eine Marktausweitung über 8-10% im Kerngeschäft zu Gunsten K+S hinnehmen?
Tja, alles Fragen, die sich ein interessierter Laie stellt. Und nun schließt sich der Kreis wieder, dieses Management vermittelt mir nicht den Eindruck Lösungswege aufzeigen zu können.
In diesem Sinne eine hoffentlich nicht schlaflose Nacht.