Robert Halver, Baader Bank"Es liegt eine überverkaufte Situation vor. Die Verkaufsbewegung sollte nun erst einmal unten auslaufen. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass Kalidünger langfristig an Bedeutung gewinnen wird. Allein schon wegen des Bevölkerungswachstums und knapper werdender landwirtschaftlicher Flächen. Langfristig sind steigende Kalipreise zu erwarten."
Heino Ruland, Ruland Research"Der aktuelle Kursabsturz ist für einen Dax-Wert absolut untypisch. Es zeigt sich, dass Aktien, die auf einem Monopol oder Oligopol fußen, mit Vorsicht zu genießen sind. K+S ist im Kalimarkt ein viel zu kleiner Player. Es ist davon auszugehen, dass große Kali-Abnehmer wie China und Indien nach dem Preisverfall selbst bestehende Kontrakte neu verhandeln wollen. Ein Hoffnungsschimmer ist immerhin, dass die Weißrussen als Auslöser der jetzigen Kalikrise vermutlich nicht an einem zu großen Preisverfall interessiert sein dürften. Denn schließlich wollen sie durch die höhere Produktion ihre Deviseneinnahmen steigern. Und das geht eben nicht, wenn die Preise zu stark fallen."
Chris Zwermann, Zwermann Financial"Ich habe einen Absturz eines Dax-Wertes in diesem Ausmaß noch nicht miterlebt. Er ist bezeichnend für den Zustand der Börse, die empfindlich auf schlechte Nachrichten bei Einzelwerten reagiert, obwohl der Gesamtmarkt weiter steigt. Strategische Anleger bei K+S haben nicht damit gerechnet, deshalb ziehen sie jetzt die Notbremse. Durch den niedrigen Aktienkurs dürfte es für das Unternehmen nun schwieriger werden, billig an frisches Kapital zu kommen. Eigentlich müsste K+S nun eigene Aktien zurückkaufen."
Jörg Scherer, HSBC Trinkaus"Die K+S-Aktie war schon 2012 und auch das ganze Jahr 2013 über ein Underperformer. Das war ein großer Belastungsfaktor aus technischer Sicht. Seit 2008 befindet sich der Titel in einem Abwärtstrendkanal. Mit dem Rutsch unter die 30er-Marke Ende Juni wurde zugleich ein neues Fünf-Jahres-Tief markiert. Auch die bereits seit 2011 fallende 200-Tage-Linie, über die wir in diesem Jahr nur kurz im März und April gelugt haben, mahnte eindeutig zur Vorsicht. Ein Crash solchen Ausmaßes, eine Kurshalbierung binnen nur drei Monaten, ist bei Dax-Titeln und Blue Chips in den großen Indizes generell die absolute Ausnahme. Das ist ein schwarzer Schwan. Das kann passieren, ist aber absolut nicht vorhersehbar."
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