Siemens Networks präsentiert HSPA+ und LTE in Wien
HSPA+-Demonstration
VergrößernBis zu 9,7 Mbit/s konnte das HSPA+-Handy an das Notebook durchschleusen.
Rund 10 Mbit/s wurden am heutigen Donnerstag in Wien erstmals per HSPA+ (auch bekannt als HSPA evolved oder I-HSPA) drahtlos übertragen. Die Premiere wurde von Nokia Siemens Networks (NSN) im Hauptquartier von Mobilkom Austria durchgeführt. Außerdem wurde erstmals in Österreich der UMTS-Nachfolger LTE (Long Term Evolution) vorgeführt. Dabei wurde ein hochaufgelöstes Video mit konstant gut 32 Mbit/s gesendet und empfangen.
Bei der Demonstration von HSPA+ kam auf Senderseite eine kommerziell verfügbare NodeB (Flexi Multimode BTS) mit integriertem Radio Network Controller (RNC) zum Einsatz. Als Gegenstelle diente ein Prototyp-Handy, das gemeinsam mit der Sendeantenne in einem kleinen abgeschirmten Kästchen untergebracht war. Das Handy fungierte als Modem für einen Laptop. Übertragen wurde ein Video mit durchschnittlich 8,9 Mbit/s und Spitzenwerten von 9,7 Mbit/s. Das liegt knapp am theoretischen Maximum der eingesetzten Technik von 10,1 Mbit/s. Die Roundtrip-Zeiten für ein 32-Byte-Datenpaket lagen bei etwa 40 Millisekunden, für den kommerziellen Rollout sind 20 bis 25 Millisekunden der Zielwert.
Durch den Einsatz von 64-Quadraturamplitudenmodulation (QAM) sollen die Datenraten von HSPA+ theoretisch auf bis zu 21 Mbit/s gesteigert werden können. Setzt man zusätzlich bei Sender und Empfänger je zwei Antennen ein (MIMO, Multiple Input, Multiple Output), sind sogar 42 Mbit/s rechnerisch möglich. HSPA+ könnte schon im kommenden Jahr von Mobilkom Austria in Österreich eingeführt werden.
Ganz so schnell wird der UMTS-Nachfolger LTE mitsamt SAE (Service Architecture Evolution) nicht kommen. Erste Testnetze könnte es 2009 geben, die Serienproduktion soll 2010 anlaufen. Derzeit laufen im Rahmen einer Evaluierung der vorgeschlagenen Standards Interoperabilitätstests mit Prototypen verschiedener Hersteller, zum Jahresende hin sollen die Standards dann abgesegnet werden. Dan Warren, Technikchef der GSM Association, erwartet die ersten landesweiten Rollouts von LTE in Japan und eventuell in Südkorea. Noch keine Einigung besteht über die genutzten Frequenzen. Favoriten seien Bereiche um 2,5 und 3,5 GHz, wobei jedoch auch eine Neubesetzung von bisher für GSM genutzten 900-MHz-Frequenzen in Frage komme. Und auch die Verwendung von 700-MHz-Frequenzen, die durch den Umstieg von analogem auf digitales Fernsehen frei werden, schließt Warren nicht aus. LTE kann mit verschieden breiten Trägern genutzt werden, von 1,5 bis 20 MHz.
In Wien kam heute ein 10 MHz breites Signal im 2,1-GHz-Bereich mit 2×2 MIMO zum Einsatz. Innerhalb eines Faradayschen Käfigs konnten so von den beiden Antennen einer eNodeB (evolved NodeB Modell LTE Flexi Multimode BTS) zu den beiden Antennen eines "mobilen" Empfängers konstant gut 32 Mbit/s übertragen werden. Der Empfänger besteht derzeit aber noch aus einem ziemlich unhandlichen Kasten. Die Roundtrip-Zeit lag bei zwölf bis 18 Millisekunden.
Mit der gezeigten Konfiguration sollen theoretisch bis zu 86 Mbit/s möglich sein. Erweitert man das Signal auf 20 MHz, gelten 173 Mbit/s als Maximum. Verdoppelt man schließlich die Anzahl der Antennen auf je vier für Sender und Empfänger, werden Spitzenwerte von über 300 Mbit/s anvisiert. Diese Werte werden in der Realität kaum von einem einzelnen Nutzer erreicht werden. Da sich aber in der Regel mehrere Nutzer die Kapazität einer Mobilfunkzelle teilen, können die Gesamtkapazität und die von den Endusern erfahrenen Bandbreiten und Roundtrip-Zeiten mit LTE deutlich verbessert werden. (Daniel AJ Sokolov) / (pmz/c't)
HSPA+-Demonstration
VergrößernBis zu 9,7 Mbit/s konnte das HSPA+-Handy an das Notebook durchschleusen.
Rund 10 Mbit/s wurden am heutigen Donnerstag in Wien erstmals per HSPA+ (auch bekannt als HSPA evolved oder I-HSPA) drahtlos übertragen. Die Premiere wurde von Nokia Siemens Networks (NSN) im Hauptquartier von Mobilkom Austria durchgeführt. Außerdem wurde erstmals in Österreich der UMTS-Nachfolger LTE (Long Term Evolution) vorgeführt. Dabei wurde ein hochaufgelöstes Video mit konstant gut 32 Mbit/s gesendet und empfangen.
Bei der Demonstration von HSPA+ kam auf Senderseite eine kommerziell verfügbare NodeB (Flexi Multimode BTS) mit integriertem Radio Network Controller (RNC) zum Einsatz. Als Gegenstelle diente ein Prototyp-Handy, das gemeinsam mit der Sendeantenne in einem kleinen abgeschirmten Kästchen untergebracht war. Das Handy fungierte als Modem für einen Laptop. Übertragen wurde ein Video mit durchschnittlich 8,9 Mbit/s und Spitzenwerten von 9,7 Mbit/s. Das liegt knapp am theoretischen Maximum der eingesetzten Technik von 10,1 Mbit/s. Die Roundtrip-Zeiten für ein 32-Byte-Datenpaket lagen bei etwa 40 Millisekunden, für den kommerziellen Rollout sind 20 bis 25 Millisekunden der Zielwert.
Durch den Einsatz von 64-Quadraturamplitudenmodulation (QAM) sollen die Datenraten von HSPA+ theoretisch auf bis zu 21 Mbit/s gesteigert werden können. Setzt man zusätzlich bei Sender und Empfänger je zwei Antennen ein (MIMO, Multiple Input, Multiple Output), sind sogar 42 Mbit/s rechnerisch möglich. HSPA+ könnte schon im kommenden Jahr von Mobilkom Austria in Österreich eingeführt werden.
Ganz so schnell wird der UMTS-Nachfolger LTE mitsamt SAE (Service Architecture Evolution) nicht kommen. Erste Testnetze könnte es 2009 geben, die Serienproduktion soll 2010 anlaufen. Derzeit laufen im Rahmen einer Evaluierung der vorgeschlagenen Standards Interoperabilitätstests mit Prototypen verschiedener Hersteller, zum Jahresende hin sollen die Standards dann abgesegnet werden. Dan Warren, Technikchef der GSM Association, erwartet die ersten landesweiten Rollouts von LTE in Japan und eventuell in Südkorea. Noch keine Einigung besteht über die genutzten Frequenzen. Favoriten seien Bereiche um 2,5 und 3,5 GHz, wobei jedoch auch eine Neubesetzung von bisher für GSM genutzten 900-MHz-Frequenzen in Frage komme. Und auch die Verwendung von 700-MHz-Frequenzen, die durch den Umstieg von analogem auf digitales Fernsehen frei werden, schließt Warren nicht aus. LTE kann mit verschieden breiten Trägern genutzt werden, von 1,5 bis 20 MHz.
In Wien kam heute ein 10 MHz breites Signal im 2,1-GHz-Bereich mit 2×2 MIMO zum Einsatz. Innerhalb eines Faradayschen Käfigs konnten so von den beiden Antennen einer eNodeB (evolved NodeB Modell LTE Flexi Multimode BTS) zu den beiden Antennen eines "mobilen" Empfängers konstant gut 32 Mbit/s übertragen werden. Der Empfänger besteht derzeit aber noch aus einem ziemlich unhandlichen Kasten. Die Roundtrip-Zeit lag bei zwölf bis 18 Millisekunden.
Mit der gezeigten Konfiguration sollen theoretisch bis zu 86 Mbit/s möglich sein. Erweitert man das Signal auf 20 MHz, gelten 173 Mbit/s als Maximum. Verdoppelt man schließlich die Anzahl der Antennen auf je vier für Sender und Empfänger, werden Spitzenwerte von über 300 Mbit/s anvisiert. Diese Werte werden in der Realität kaum von einem einzelnen Nutzer erreicht werden. Da sich aber in der Regel mehrere Nutzer die Kapazität einer Mobilfunkzelle teilen, können die Gesamtkapazität und die von den Endusern erfahrenen Bandbreiten und Roundtrip-Zeiten mit LTE deutlich verbessert werden. (Daniel AJ Sokolov) / (pmz/c't)
Bahnfahrn macht Spaß!!