INDUSTRIEMESSE IN BAGDAD

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INDUSTRIEMESSE IN BAGDAD

 
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Deutsche Firmen wittern Geschäft nach dem Krieg

Kaum ist ein Krieg der USA gegen den Irak praktisch ausgemachte Sache, positioniert sich die europäische Wirtschaft bereits für die Zeit danach. Hunderte Firmen nehmen Anfang November an einer Industrie- und Handelsmesse des Iraks teil, darunter Dutzende deutsche Unternehmen: von DaimlerChrysler bis Siemens.

Bagdad/Hamburg - Im vergangenen November war auf dem Bagdader Messegelände Al-Mansour mächtig Betrieb. Rund 1650 Aussteller aus 47 Ländern und mehr als 600.000 Besucher nahmen an der "Baghdad Internation Fair" (BIF) teil, der einzigen nennenswerten Messe, die der Irak zu bieten hat.
Dieses Jahr dürfte es wegen der drohenden Krieges etwas leerer sein. Doch vor allem europäische Unternehmens lassen sich nicht davon abhalten, im Irak Präsenz zu zeigen. Für die 35. BIF haben sich nach Informationen der "Financial Times Deutschland" ("FTD") allein 100 deutsche Aussteller angemeldet.

Die breit gefächerte Produktpalette der Messe - vom Bereich Bau über Bewässerungstechnik, Maschinenbau, Werkzeugmaschinen bis zu landwirtschaftlichen Geräten, Nahrungsmittel-, Verpackungsmaschinen und Hoteleinrichtungen, ist auf dem immensen Nachholbedarf des irakischen Marktes zugeschnitten.

Bei den deutschen Firmen handelt es sich überwiegend um kleinere und mittelständische Unternehmen. Aber auch Großkonzerne wie Siemens  , DaimlerChrysler  oder Linde  haben sich nach Informationen des Messeveranstalters IMAG für die BIF angemeldet.

Vor dem Krieg ist nach dem Krieg

>Bauchgrimmen wegen des drohenden Krieges oder wegen des Regimes Saddam Husseins hat kaum einer der Wirtschaftsvertreter. "Die Wirtschaft kann sich wegen der Politik nicht dauernd in die zweite Reihe stellen", poltert etwa Helene Rang vom Nah- und Mittelostverein in der "FTD".

Die deutsche Wirtschaft befürchtet, gegenüber der Konkurrenz aus Russland und Frankreich ins Hintertreffen zu geraten. Vor allem Frankreich, traditionell einer der wichtigsten Handelspartner des Iraks, ist auf der Messe massiv vertreten. Nach dem ersten Golfkrieg von 1991 hat sich Frankreich zu einem der führenden Importeure des Iraks entwickelt. Firmen wie Peugeot oder Alcatel  bekamen in den vergangenen Jahren Milliardenaufträge.

Für die Zeit nach einem möglichen Krieg wollen sich bereits jetzt alle strategisch positionieren. Denn es ist zu erwarten, dass nach dem wahrscheinlichen Waffengang Milliardenhilfen der internationalen Gemeinschaft zum Wiederaufbau der Infrastruktur fließen. Besonders die Franzosen lassen sich Irak-Geschäft nicht von kurzfristigen politischen Krisen irritieren. Gilles Munier, Generalsekretär der privatwirtschaftlichen Französisch-Irakischen-Freundschaftsgruppe: "Frankreich hat im Irak ... ökonomische und kulturelle Interessen, die bis zur Zeit Karls des Großen zurückreichen."


Quelle: Spiegel

Gruss TK



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