Eigentlich waren heute ein paar Worte vorgesehen, hinsichtlich der weiteren Verbreitung der Spendenaktion. Da diese Worte noch ein wenig Zeit haben, hier ein paar andere Worte die sich angeboten haben, geschrieben zu werden.
Es sind Worte die auf den Rutsch des Hypoportkurses bezogen sind, und die aufzeigen dass dieser Rutsch das darstellt, was auch als Luxusproblem bezeichnet werden kann.
Ein Problem, weil der Kurs von 164 auf 124 gefallen ist.
Ein Luxus, weil die Performance der Hypoportaktie - seit Jahresbeginn gesehen - satte 55 Prozent beträgt.
Prozente, von denen viele Aktionäre nur träumen können. Viele Aktionäre, und alle Menschen die mit den folgenden Worten beschrieben werden:
Von einem Wunsch und einer Art Blindheit
Heute ein paar Worte die aufzeigen dass etwas, was als Normalität angesehen wird, eines Tages alles andere ist, nur keine Normalität mehr. Weil die Normalität von einer anderen Normalität abgelöst worden ist. Von etwas das sozusagen das „new normal“ ist. Die Rede ist von Zinsen. Zinsen die Staatsanleien abwerfen. Und dem Festgeldzins.
In den vergangenen 50 Jahren waren die Dinge so, dass man von einem „Paradies für Sparer“ sprechen konnte. Jeder der sein erspartes Geld in Festgeld anlegte, konnte gute Zinsen dafür bekommen. Sprich mit Geld, noch mehr Geld machen. Und das ohne jedes Risiko. Mal von einem Crash des gesamten Systems abgesehen. 3-8% Zinserträge auf Festgeld waren normal.
Seit einiger Zeit sind die Dinge anders. Es gibt auf Festgeld nur noch Zinsen, die auch bei Anlage von größeren Summen, keine Rede wert sind. Dies zu einem großen Teil deshalb, weil es auch auf dem Kauf und Halten von Staatsanleihen keine wirklich nenneswerten Zinsen mehr gibt. Genauer gesagt, keine wirklich nennenswerte Zinsen mehr geben kann. Länder wie Spanien, Italien, Frankreich, etc. befinden sich an dem Punkt, an dem es unmöglich ist, weiterhin hohe Zinsen auf neu emmitierte Staatsanleihen zu zahlen, will man den Staatsbankrott, bzw. massive Steuererhöhungen vermeiden.
Dies ausrechenen zu können, bedarf es Rechenkünste die ein Mensch spätestens im Alter von 10 Jahren erworben hat. Es ist daher etwas sonderbar, dass es gerade in diesem Land – in dem jeder Mensch Bildung genießt – so viele Menschen, sprich Sparer und Festgeldanleger gibt, die sich darüber aufregen, keine nennenswerten Zinsen mehr auf ihr Geld zu erhalten.
Vielleicht ist das deshalb der Fall, weil es einfacher ist zu jammern, als anzupacken. In diesem Fall das eigene Geld, und damit etwas zu tun. Es in andere Dinge anzulegen als im Festgeld. Sich ums Geld zu kümmern.
Der Sparer und Festgeldanleger ist von den Dingen in den vergangen Dekaden so verwöhnt worden, dass er dadurch unfähig geworden ist - von seinem Wunsch, sein Geld ohne Kümmern anwachsen lassen zu können - Abstand nehmen zu können.
Abstand kann man nehmen, wenn man sich von den Dingen entfernen kann. Um sich entfernen zu können, braucht es eine gewisse „Weitsicht“, die einem zeigt dass es in der Entfernung auch noch (andere) Dinge gibt. Der Sparer und Festgeldanleger verweigert sich dieser Weitsicht, und gibt sich lieber der Blindheit hin. Einer Art von Blindheit, die dafür sorgt dass er das übersieht, was jeder 10-jähriger Schüler sehen kann. Der Sparer und Festgeldanleger verweigert sich seiner Fähigkeit zu rechnen.
Das ist umso verwunderlicher, da es ja in aller Regel die Leute sind die rechnen können, die nenneswerte Ersparnisse zur Seite schaffen konnten.
Sie warten auf Zeiten, die rechnerisch gesehen, ausbleiben müssen. Sie leben noch in der vergangenen Normalität. Und wehren sich gedanklich gegen das „new normal“.
Gegen die neue Normalität, die gerechter ist als die vergangene. Gerechter deshalb, weil es für Menschen die kein Risiko tragen möchten und keine Zeit aufwenden wollen um sich um ihr Geld zu kümmern, keine Erträge mehr gibt.
Auch gerechter, weil diejenigen die einen Staatshaushalt finanzieren, sprich die Steuerzahler, (fast) kein Geld mehr für Zinsen zahlen müssen, die der Staat an Geldgeber zahlen muss.
Eigentlich eine gute Sache, dieses new normal.
Wünsche allen einen schönen Sonntag, voller wohltuender Normalität