@Geselle: Die Ursache für Japan`s Krise

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@Geselle: Die Ursache für Japan`s Krise JoBar

@Geselle: Die Ursache für Japan`s Krise

 
#1
Die Ursache für Japan`s Krise - und ihre globale Ausbreitung !!


Geschrieben von sensortimecom am 04. Mai 2003 17:25:29:

dottore schrieb am 01. Mai 2003 14:43:25:

Als Antwort auf: Re: Volle Zustimmung, sehr lesenswert geschrieben von Silberfuchs am 01. Mai 2003 13:19:22:

>>Nur schade, dass eben keiner fragt, wo das ganze Geld hin ist, das weder als Kredit noch als Kaufkraft zur Verfügung steht - aber immer noch da ist...
>Doch, ich frag mal.

Hi Silberfuchs,

alles "Geld" im Kreditgeldsystem hat bereits gekauft. Es ist nur noch "vorhanden", weil es den Kredit, der die Waren gekauft hatte, ablösen muss.

Vereinfachtes Beispiel: Kaufe mir Ferrari zu 500.000 €. Händler hatte die Karre gegen Wechsel aus Modena bezogen. Händler-Wechsel nicht ZB-fähig.

Auch ich bezahle mit einem Wechsel. Mein Wechsel - o ja! - ZB-fähig. Wechsel geht in die ZB. Dagegen kommt ZB-Geld ("Geldmenge").

Das Geld ist jetzt "da". Nur: Wer kann mit dem Geld etwas "kaufen"?

Das Geld geht an Händler. Er hat jetzt das "Geld". Was kann er sich damit "kaufen"? Er muss das Geld in Modena abliefern.

Und ich bin das gleiche Geld aus dem Wechsel immer noch schuldig.

Also kreuze ich in Modena auf. Warum? Weil mir Modena noch für die schöne PR-Broschüre "Ferrari forever", die die Jungs mir vor zwei Monaten schon abgekauft hatten, 500 Mille schuldig sind. Gegen einen Wechsel (der nicht ZB-fähig ist).

Modena zahlt an mich. Und ich kann meinen Wechsel bezahlen. ZB-Geld verschwindet wieder in der ZB.

Will heißen: Geld erscheint immer nur, um die Schulden aufgrund von zeitlich längst vorangegangenen (und ergo die Preise und den Absatz / Umsatz vorher schon bestimmt habenden) Käufen, korrekt: Kaufkontrakten) zu erfüllen.

Da das Geld nur erfüllen kann, wenn es da ist, muss es also da sein, weil sonst nicht erfüllt werden kann.

Wie viel davon (Summe) da ist, und um wie viel (Prozent) seine Summe gegenüber einer Vorperiode steigt, spielt also zunächst "also solches" keine Rolle. Es kommt auf die Fälligkeiten an.

Angenommen, es gäbe ab September keinerlei Fälligkeiten mehr (weder aus heute schon bestehenden noch aus bis September entstehenden Fälligkeiten), wäre ab September keinerlei Geld mehr erforderlich, da nichts mehr in Geld erfüllt werden müsste.

In der Realität sieht's natürlich anders aus. Da gibts ununterbrochen Fälligkeiten (aus schon existierenden Kontrakten). Werden die nicht von späteren Fälligkeiten (und mit dem gegen diese Fälligkeiten erscheinenden Geld) abgelöst, kommt's freilich zum Problem.

Wieder beim Ferrari und dem kleinen "Kreislauf": Ich kaufe den Ferrari nicht. Händler hat die 500 Mille nicht, Modena nicht, ich natürlich auch nicht. Folge: Modena pleite, Händler pleite, ich auch pleite (weil ich die Broschürenkosten nicht bezahlen konnte).

Konkursanträge streng nach Reihenfolge der geplatzten Wechsel. Es kann also auch zuerst der Händler und dann ich und danach Modena pleite gehen, usw.. Jedenfalls ist die "Geldmenge", die um 500 hätte wachsen müssen, nicht um die 500 gewachsen.

Jetzt zur japanischen Variante: Ich bin als Käufer ausgefallen (kein Bock auf Ferrari auf Pump kaufen). In Konkursgefahr jetzt: Händler, Modena, ich selbst, mein Broschüren-Freak usw. Japaner mit dunkler Brille erscheint, fragt: Wo fehlt's Geld? Alle quieken. Der gütige Japaner gibt die 500 Mille dem, der am lauteste quiekt (am lautesten, weil terminlich "der Erste", der über die Klinge müsste - und siehe da, es ist der Händler): "Money from His Excellency, Mister Koizumi on behave of Japan Goverment!"

Alles wieder wunderbar, Geld läuft: Japaner - Händler - Modena - Icke - Broschürenfritze. "Geldmenge" um 500 erhöht.

Was ist beim Händler stehen geblieben? Der Ferrari!

Wird der Händler den nächsten Ferrari in Modena kaufen? Nein. Wird Modena die nächste PR-Broschüre bei mir kaufen? Nein. Werde ich der Druckerei einen Auftrag geben? Nein.

Das ist das ganze Geheimnis vom "starken Anstieg" der Geldmenge ("Liquiditätsfalle") bei gleichzeitiger um sich greifender Stagnation ("Kaufzurückhaltung").

Oder krass:

Je mehr "Geld" erscheint, desto weniger wird gekauft werden.

Japan ist nur noch per Generalkonkurs zu sanieren.

Gruß!

Hallo "dottore":

Du schreibst:
...japanische Variante: Ich bin als Käufer ausgefallen (kein Bock auf Ferrari auf Pump kaufen).....
Frage: Warum kauft der Japaner den besagten "Ferrari" nicht?
Ich bin Technologie- und Patentforscher, habe mich mit dem Thema eingehend befasst. Ich will dir die eigentliche Ursache nennen:

1) Es fehlt in Japan an "zündenden" Marken. Produkte, die sich schon bei Nennung des Namens absetzen lassen. Japaner sind Meister in der Innovation und haben Unvergleichliches geleistet. Prestige und Flair konnten sie den Produkten aber nicht einimpfen...

DAS WAR ABER NUR EIN NEBEN-ARGUMENT für die Probleme des stagnierenden Absatzes in Japan (das Problem hat sich übrigens seit dem Mai 2000, dem NewEconomy-Crash, auf die gesamten Industrienationen ausgeweitet):

2) Der japanische "Ferrari" (ich setze deine Metapher für jedes "intelligente Produkt" ein..)ist NICHT MEHR AUSREICHEND PATENTIERFÄHIG und daher vor Nachbau und Konkurrenz aus Billiglohn-Ländern NICHT GEFEIT...

Und DAS gilt praktisch für ALLE NewEconomy-Produkte, die in letzter Zeit auf den Markt kamen... Das ist auch der HAUPTGRUND für die schleichende DEFLATION, denn wenn Produkte immer billiger werden, weil ich warten kann, dass das Produkt, das heute in Taiwan gefertigt wird, morgen aus Vietnam oder China kommt, wo die Leute um 10 cent die Stunde arbeiten, dann WARTE ICH EINFACH SOLNGE MIT DEM KAUF ZU, bis ich das gewünschte Produkt eben um 20% billiger im Warenangebot habe! Capito?

Nochmal, zusammengefasst, die inzwischen globale Misere:
Das Angebot an patentierfähigen Resultaten aus Forschung & Entwicklung REICHT NICHT MEHR aus, um der Weltwirtschaft jenen Impuls zu verleihen, der - mathematisch/logich - nötig wäre, um die enormen Staatsschulden zu bedienen!
Noch kürzer gesagt:
Es gibt eine Erschöpfung der kreativen Human-Ressourcen.
Und zwar weltweit !

Aus diese Situation GIBT ES KEINEN AUSWEG, dottore.
Da können die Wirtschafts- und Technologie-Experten strampeln
soviel wollen, da können die Denkknechte in allen Betrieben und
Instituten sich die Gehirne verrenken bis zum Arsch es ist Sense, und es bleibt SENSE.
Wir werden in kürzester Zeit den völligen Niedergang und Zusammenbruch des Wirtschafts- und Staatswesens erleben. In vielen
Ländern; ja sogar in den USA.

Warum glauben Sie wohl, dass sich die USA derzeit gar so kriegerisch gebärden?
Weil denen ihre strategischen ThinkTanks schon seit geraumer Zeit die WAHRE SITUATION aufgezeigt haben.
Und weil daher die Politik in Panik gerät. Man glaubt, als Kompensation für diese GEWALTIGSTE STRUKTURKRISE ALLER ZEITEN neue Märkte militärisch erschließen zu müssen.
Die EU versucht es wenigstens mit friedlichen Mitteln....
Doch es ist alles vergebliche Liebesmüh...!

Bitte dazu lesen:
www.sensortime.com/Patentkrise.html
www.sensortime.com/extinct-de0500.html

Grüße
Erich B.



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