Was ist ein Pro-Ration-Faktor.
Ein Pro-Ration-Faktor regelt den Umgang mit Hinterlegungsscheinen, der vom DR-Agenten als Folge einer nicht abgeschlossenen Neukonsolidierung angewandt wird. Beträgt der Pro-Ration-Faktor beispielsweise 82 %, so erhält ein Aktieninhaber, der 100 Hinterlegungsscheine für eine Aktie mit einem Standardverhältnis von 1:1 besitzt, nicht 100, sondern 82 lokale Aktien.
Als ADR Anleger ist man Kummer gewöhnt. Scheinbar ist die Schmerzgrenze grenzenlos und man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Neben einem mismatch in den Büchern der ADR-Ausgeber bzw. Verwahrstellen, fehlten der Deutschen Bank und JPMorgan kurioserweise Aktien, die für bestimmte ADR hätten hinterlegt sein müssen.
Nun taucht ein neuer Begriff auf: "Pro-Ration-Faktor" ist das neue "Folterwerkzeug" um die Anleger nochmals weiter zu quälen.
In diversen Blogbeiträgen hatte ich die Vermutung geäußert, dass viele ADR nur teilweise durch Aktien hinterlegt wurden. Das nennt man mismatch (Nichtübereinstimmung).
Wenn ein ADR-Inhaber nunmehr nur einen Teil der Aktien bei einem Tausch erhält, die im zustehen, ist das meiner Meinung nach ein mismatch. Der ADR-Inhaber hat ein vertraglich zugesichertes Recht in einem festgelegten Umtauschverhältnis.
Wenn jetzt der ADR-Inhaber nur einen geringen Teil an Aktien erhält, die ihm vertraglich zustehen. Ist das jetzt ein mismatch zurückzuführen, welches der ADR-Ausgeber zu vertreten hat, oder der nur eine große Abzocke, da sich die am Tausch Beteiligten auf Kosten der ADR-Inhaber bereichern wollen???
Ein mismatch (Unstimmigkeit zwischen ADR- und Aktienquoute) hätte nach meiner Rechtsauffassung für den ADR-Ausgeber besondere Folgen. Wenn der ADR-Ausgeber die ADR nur teilweise hinterlegt hatte, wäre das meiner Meinung nach ein Verstoß gegen die ADR-Verträge. Wenn das wissentlich geschah ist das Betrug am Anleger.
Den Anleger jetzt mit nach einen sogenannten "Pro-Ration-Faktor" abzuspeisen, kaschiert einer Meinung nach ein mismatch und ggf. einen Anlegerbetrug. Andernfalls versucht man über den Einbehalt von Aktien sich am schon gebeutelten ADR-Inhaber zu bereichern.
Im Zweifel sollten bei der Anwendung des "Pro-Ration-Faktors" die DR-Agenten Ihre Bücher offenlegen bzw. sich einer Prüfung der Bücher durch die Aufsichtsbehörden stellen. Ich gehe davon aus, dass diese Vorgehensweise auch ein Anlass für Sammelklagen sein sollte.
Die Leser meines Blogs können sicher sein, dass ich die "Masche" mit dem "Pro-Ration-Faktor" weiter kritisch verfolgen und neue Erkenntnisse publizieren werden.
Also, werte Leser meines Blogs. Bei einem möglichen Tausch von ADR fragen sie kritisch bei ihrem Broker/Bank bzw. ADR-Ausgeber nach dem "Pro-Ration-Faktor" nach. Quelle: Russland Aktien - ANATOLIEN-PORTAL (anatolienportal.com)
www.anatolienportal.com/blogbeitraumlge/...chung-oder-abzocke