AKTIE IM FOKUS: MAN trotz guter Zahlen im Minus - Analysten: Gewinnmitnahmen 11.11.2004 10:27 Headlines
FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien des Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzerns MAN
sind am Donnerstag trotz guter Quartalszahlen mit Kursverlusten in den
Handel gestartet. Bis 10.25 Uhr gab die Aktie 0,94 Prozent auf 28,53 Euro nach.
Der DAX stand gleichzeitig nahezu unverändert 0,03 Prozent im Minus
bei 4.087,97 Punkten. Händler und Analysten führten die Kursverluste vor allem
auf Gewinnmitnahmen zurück. Die Zahlen wurden indes positiv bewertet.
"Nach guten Zahlen nehmen die Leute einfach Gewinne mit", sagte Analyst
Albrecht Denninghoff von der HypoVereinsbank. Eine Rolle spiele vielleicht, dass
es nach wie vor unklar sei, wie es mit der Druckmaschinensparte des Konzerns
weitergehe. Auch Ängste, die Nachfrage könnte sich abschwächen, seien
vorstellbar. "Alles in allem aber halte ich die Kursverluste für übertrieben.
Die Zahlen waren sehr gut. Es läuft alles in die richtige Richtung."
Besonders die Lastwagen-Sparte habe deutlich besser abgeschnitten als
erwartet, sagte Denninghoff. Auch die erhöhte Prognose für den Vorsteuergewinn
sollte eigentlich für gute Laune sorgen. "Es ist sehr erfreulich, dass die
Anhebung schon jetzt kam, obwohl sie nur einen Tick besser ist als die
Konsensschätzung für das Gesamtjahr von 447 Millionen Euro. Ich denke, da sollte
nach oben noch was drin sein." Schwächen zeigten sich allenfalls in den
Bereichen Finanz- und Industriedienstleistungen.
Anaylst Michael Punzet von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) lobte die
Zahlen des Münchener Konzerns. "Die Zahlen waren besser als der Konsens und die
450 Millionen Vorsteuergewinn sollten locker zu erreichen sein." Dass der
angeschlagene Druckmaschinenbereich operativ den Sprung in die Gewinnzone
schaffte, sei ein zusätzliches Plus. "Warum die Aktie verliert, kann ich mir
also nicht so recht erklären."
Im dritten Quartal hatte MAN die Erlöse von 3,261 auf 3,519 Milliarden Euro
gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte von 89 auf 148
Millionen Euro. Damit übertraf der Konzern die Analystenprognosen. Die 15 von
dpa-AFX befragten Experten hatten hier im Durchschnitt mit 138,6 Millionen Euro
gerechnet. Für die ersten neun Monate ergab sich so eine EBIT-Steigerung von 205
auf 368 Millionen Euro. Für das laufende Jahr rechnet MAN nun mit einem
Vorsteuergewinn von 450 Millionen Euro. Zur Halbjahresbilanz war noch von
"mindestens 400 Millionen Euro" die Rede gewesen.
Zudem soll der Ordereingang eine Größenordnung von gut 16 Milliarden Euro
(Vorjahr: 13,7 Mrd Euro) und der Umsatz rund 15 Milliarden Euro (Vorjahr: 13,5
Mrd Euro) erreichen. Für 2005 gab sich MAN zuversichtlich, bei weiter guter
Auftragsentwicklung dieses Ergebnis noch einmal ausbauen zu können./mf/tw
Gruß Pichel