@lehna
"Denn Kurse können sich durch eine gierige/ ängstliche Herde immer anders entwickeln, wie im eigenen Kleinhirn zusammengeschustert wurde."-
Das ist ja gerade das Argument. Diese gierige/ängstliche Herde macht dann in diesem Moment "den Markt" und übertreibt oder untertreibt - im Anschluss kommt es zur Korrektur in Richtung fairer Wert oder zum Kursanstieg Richtung fairer Wert - ergo hatte "der Markt " zuvor mit seiner Über-oder Untertreibung eben NICHT recht.
Der faire Wert kann nur fundamental bestimmt werden und Geschäftsberichte sind für jedes Kleinhirn grundsätzlich gleich. Die Bewertung der zukünftigen Aussichten ist dann tatsächlich von Kleinhirn zu Kleinhirn unterschiedlich - aber genau hier kann "der Markt" ggf. wieder übertreiben/untertreiben (ergo falsch liegen)um dann, bei der nächsten Korrektur/beim nächsten Boom, wieder sich dem fairen Wert anzunähern... ewiges Spiel.
Kurzfristige Trader und technische Trendfolger versuchen dieses ewige Spiel zu spielen und wenn sie die Wellen korrekt reiten - dann sagen sie "der Markt hat immer recht, ich höre nur auf den Markt" - wenn sie abstürzen oder rausgekegelt werden - dann sagen sie "der Markt hat eben immer recht, ich hatte Unrecht" - das ist reine Tradersprache.
Für den Value-Investor sind diese Wellen aber völlig uninteressant, und für ihn ist eine Untertreibung eben eine Kaufgelegenheit, weil der Markt im Moment dieser Untertreibung eben NICHT recht hat.
Ist also eine Frage der Perspektive. ;)
Für Trader hat der Markt immer recht. Für Investoren ist der Markt in ständigen Phasen der Übertreibung/Untertreibung oder in der fairen Bewertung und liegt damit sehr oft falsch.