Protektionismus oder Vetternwirtschaft wäre denkbar - wurde aber seinerzeit von Taapken immer wieder abgelehnt, auch als es um die Zulassung ging.
EXAS hatte sich damals getraut, den Zulassungsantrag und die CMS Erstattung gleichzeitig zu starten. Dadurch ist uns EXAS 2 Jahre voraus. Aber, es ändert nichts daran, dass der Patient Stuhl abgeben muss und die Compliance Raten von Cologuard sind grottenschlecht: 71%. Welche Kasse zahlt 559,- für einen Test und der Patient hat das Vorsorgeziel nicht erreicht? Warum? Weil er von seinem Arzt "überredet" wurde, obwohl nicht kaufbereit. Der Arzt bekommt eine Provision und ihm ist es egal, ob der Test performend wurde.
FIT und ProColon haben annähernd gleiche Sensitivitäten (ProColon etwas besser). Die Falschpositivrate von FIT ist allerdings signifikant besser. Die Frage die sich seit Jahrzehnten stellt: Warum verharrt der Stuhltest bei 10% Teilnehmerrate? Wäre das nicht so, würde es ProColon gar nicht geben.
Die Bürokratischen Mühlen mahlen wohl auch in den USA langsam. Zum einen will eine KK nicht, dass jemand, der im up-to-date screening ist auf ein teureres Diagnostikmittel zurückgreift. Das gilt sowohl für ProColon als auch für Cologuard. Also ist der 23 Millionen Markt für beide der interessante Markt. Wer not-up-to-date ist kann ein Wechsler werden. Auch hier sind es sicher ein paar Millionen. Wer hier das Rennen macht, ist für mich nicht die Frage. Denn ProColon ist quasi performed bei der Blutabnahme. Natürlich schafft es EXAS, Patienten ins Screening zu bekommen und steigert die Zahlen. Das aber hauptsächlich durch massive Werbung. Die Ausgaben hier überstiegen die Umsätze in 2016.
Entweder ist der bürokratische Prozess für CMS so langsam oder er wurde immer wieder verzögert durch Meinungsbilder, die von der CRC Lobby bezahlt wurden. Und hieran sieht man, dass ProColon als enorme Bedrohung gesehen wird. Ins Feld geführt werden höhere Kosten durch unnötige Koloskopien. (das Thema haben wir oben geklärt - die Bilanz ist positiv). Hier ist aber das Argument, dass sowieso jeder alle 10 Jahre Koloskopie machen sollte, also führt man Patienten eigentlich nur einer empfohlenen Screening Maßnahme zu. Das zweite Argument sind die so genannten "Adverse events", die beim Screening auftreten können. Erstens ist das im 0,0X % Bereich und damit wie bei jedem Eingriff ein kalkulierbares Risiko. Zweitens hat unsachgemäße Anwendung durch den Gastroenterologen nichts ursächlich mit ProColon zu tun.
Am Ende wird es der Markt entscheiden. ich bin jedenfalls froh, dass wir Hamilton haben, der vor Ort mit seinen Kontakten in die CRC Wirtschaft das Produkt platzieren kann. Un d ich finde mit dem Veteranen Deal ist ihm ein Coup gelungen. Denn er überbrückt ja aktuell das Thema Erstattung, denn die Kosten für Veteranen werden ja durch VA übernommen. Und wir haben es hier mit einigen Millionen Veteranen zu tun. Und Veteranen sind nun mal Ältere und damit unsere Zielgruppe.
Ich habe schon mehrfach geschrieben auch vor dem VA Deal, dass Hamilton ein Stratege ist. Seine Schweigsamkeit ist seine Strategie weil er in den US gelernt hat, dass man durch Überraschungsmomente den Kurs nach oben bekommt.