Am Ende einer Korrektur muß es immer eine Pleite oder einen Skandal geben.
Diese haben wir jetzt gleich zweifach, und das ist in der Regel wirklich das Ende einer Baisse oder Korrektur: Einmal DAIMLERCHRYSLER am etablierten Markt und zum anderen EM.TV am Neuen Markt. Diese Vermutung hatte ich kürzlich schon geäußert. Wie es weiter geht, hängt zweifelsohne von der Vernunft ab. Daimler ist ein Blue-chip, und keine Blase, EM-TV ein typischer Fall von Selbstüberschätzung wie sie am NM leider häufig zu beobachten ist.
Ob es an der Wall Street ebenso verläuft, ist noch offen, aber durchaus wahrscheinlich. Denn Fälle wie XEROX hinterlassen deutliche Spuren im Markt, während kritische Entwicklungen wie bei AMAZON noch für Unruhe sorgen. Das Weihnachtsgeschäft wird es an den Tag bringen. Aber es muß natürlich nicht unbedingt gleich ein Chapter 11 sein. Das ändert nun alles nichts daran, daß die Märkte nach oben wollen, und Greenspan gab dazu bereits grünes Licht.
Das Soft-Landing der amerikanischen Konjunktur liegt absolut im Plan. Was hier die FED geleistet hat, ist bislang einmalig. Daraus wiederum abzuleiten, daß die Gefahr eines Absturzes bestünde, ist schlicht absurd, aber bezeichnend für die gegenwärtige Stimmungslage. Als größte Bremse erwies sich die Vermögensvernichtung im Umfang von immerhin 3,6 Bill $ an der US-Börse, davon 2,5 Bill an der Nasdaq.
Der Zahlenkranz ist eindeutig und wegweisend zugleich. Die Jahresrate für das BIP-Plus sinkt unter 3 %, und 2,5 % sind die bekannte kritische Grenze. Unwichtig sind die reinen Quartalszahlen, wie sie jetzt gerade mit 2,4 % veröffentlicht wurden. Die Zuwachsraten in den Investitionen haben sich auf 7,5 % Jahresrate reduziert, der Konsum schwankt um + 4 %. Beide Daten signalisieren eine robuste Wirtschaft. Da die Inflationsrate, an der sich die FED orientiert, bei 2,1 % liegt, ist ein Zinsschritt noch nicht notwendig.
Die spannende Frage: Ab wann wird die FED handeln? Die langen Zinsen bröckeln bereits, die kurzen Zinsen stagnieren. Ganz offensichtlich wartet der Markt also auf ein Signal. Schon die Ankündigung wird reichen, und ich rechne mit einem solchen Signal ab Januar, nachdem Greenspan am Dienstag vergangenener Woche bereits orakelte. Dann verfügt die FED auch über die Zahlen für das IV. Quartal. Frage ist, wann der Aktienmarkt dies vorwegzunehmen beginnt, nachdem alle negativen Berichte über die Gewinntrends komplett vorliegen. Der erste Ansatz lief jedoch schon am Dienstag.
Der Euro wird zweifelsohne erst einmal davon profitieren. Daraus entwickelt sich zugleich eine interessante Konstellation innerhalb der wichtigsten Währungen: Der Yen verliert zwar z.Zt. gegen den Dollar, aber noch mehr gegen den Euro, wenn dieser gegen den Dollar gewinnt. Dafür halte ich unverändert und für viele möglicherweise überraschend einen Kurs von 1:1 für denkbar. Der Grund: Ich rechne damit, daß in den nächsten Monaten der Kapitalzufluß nach Amerika abnimmt oder sich sogar in ein Gegenteil verkehrt.
Das Fazit für Sie: Die wirklich kritischen Wochen liegen hinter uns. Nachwehen mag es noch geben, doch wie fast immer im Herbst: An den Chancen einer kräftigen Winter-Rally halte ich fest, da alle Märkte massiv überverkauft sind und eine Trendwende in solchen Fällen mit sehr heftigen Bewegungen verbunden ist. Bleiben Sie dabei: Qualität geht vor. Dies gilt beiderseits des Atlantiks. An den Neuen Märkten (Nasdaq und Nemax) steigen die Kurse, auch wenn wenig dahinter steht. Das reicht nur für ein Trading."
Hans A. Bernecker
Diese haben wir jetzt gleich zweifach, und das ist in der Regel wirklich das Ende einer Baisse oder Korrektur: Einmal DAIMLERCHRYSLER am etablierten Markt und zum anderen EM.TV am Neuen Markt. Diese Vermutung hatte ich kürzlich schon geäußert. Wie es weiter geht, hängt zweifelsohne von der Vernunft ab. Daimler ist ein Blue-chip, und keine Blase, EM-TV ein typischer Fall von Selbstüberschätzung wie sie am NM leider häufig zu beobachten ist.
Ob es an der Wall Street ebenso verläuft, ist noch offen, aber durchaus wahrscheinlich. Denn Fälle wie XEROX hinterlassen deutliche Spuren im Markt, während kritische Entwicklungen wie bei AMAZON noch für Unruhe sorgen. Das Weihnachtsgeschäft wird es an den Tag bringen. Aber es muß natürlich nicht unbedingt gleich ein Chapter 11 sein. Das ändert nun alles nichts daran, daß die Märkte nach oben wollen, und Greenspan gab dazu bereits grünes Licht.
Das Soft-Landing der amerikanischen Konjunktur liegt absolut im Plan. Was hier die FED geleistet hat, ist bislang einmalig. Daraus wiederum abzuleiten, daß die Gefahr eines Absturzes bestünde, ist schlicht absurd, aber bezeichnend für die gegenwärtige Stimmungslage. Als größte Bremse erwies sich die Vermögensvernichtung im Umfang von immerhin 3,6 Bill $ an der US-Börse, davon 2,5 Bill an der Nasdaq.
Der Zahlenkranz ist eindeutig und wegweisend zugleich. Die Jahresrate für das BIP-Plus sinkt unter 3 %, und 2,5 % sind die bekannte kritische Grenze. Unwichtig sind die reinen Quartalszahlen, wie sie jetzt gerade mit 2,4 % veröffentlicht wurden. Die Zuwachsraten in den Investitionen haben sich auf 7,5 % Jahresrate reduziert, der Konsum schwankt um + 4 %. Beide Daten signalisieren eine robuste Wirtschaft. Da die Inflationsrate, an der sich die FED orientiert, bei 2,1 % liegt, ist ein Zinsschritt noch nicht notwendig.
Die spannende Frage: Ab wann wird die FED handeln? Die langen Zinsen bröckeln bereits, die kurzen Zinsen stagnieren. Ganz offensichtlich wartet der Markt also auf ein Signal. Schon die Ankündigung wird reichen, und ich rechne mit einem solchen Signal ab Januar, nachdem Greenspan am Dienstag vergangenener Woche bereits orakelte. Dann verfügt die FED auch über die Zahlen für das IV. Quartal. Frage ist, wann der Aktienmarkt dies vorwegzunehmen beginnt, nachdem alle negativen Berichte über die Gewinntrends komplett vorliegen. Der erste Ansatz lief jedoch schon am Dienstag.
Der Euro wird zweifelsohne erst einmal davon profitieren. Daraus entwickelt sich zugleich eine interessante Konstellation innerhalb der wichtigsten Währungen: Der Yen verliert zwar z.Zt. gegen den Dollar, aber noch mehr gegen den Euro, wenn dieser gegen den Dollar gewinnt. Dafür halte ich unverändert und für viele möglicherweise überraschend einen Kurs von 1:1 für denkbar. Der Grund: Ich rechne damit, daß in den nächsten Monaten der Kapitalzufluß nach Amerika abnimmt oder sich sogar in ein Gegenteil verkehrt.
Das Fazit für Sie: Die wirklich kritischen Wochen liegen hinter uns. Nachwehen mag es noch geben, doch wie fast immer im Herbst: An den Chancen einer kräftigen Winter-Rally halte ich fest, da alle Märkte massiv überverkauft sind und eine Trendwende in solchen Fällen mit sehr heftigen Bewegungen verbunden ist. Bleiben Sie dabei: Qualität geht vor. Dies gilt beiderseits des Atlantiks. An den Neuen Märkten (Nasdaq und Nemax) steigen die Kurse, auch wenn wenig dahinter steht. Das reicht nur für ein Trading."
Hans A. Bernecker